Krankenhausinformationssysteme Zeit sparen im Klinikalltag

Wie können moderne Lösungen das Vidieren klinischer Workflows optimieren, Vorteile für Klinikpersonal schaffen und die Patientenversorgung in den Gesundheitseinrichtungen verbessern? Die Grundlage dafür sind Krankenhausinformationssysteme (KIS). Im Intensivbereich von Kliniken fehlen deutschlandweit bis zu 50.000 Vollzeitkräfte. Das geht aus einer im Juni 2022 vorgestellten Analyse der Hans-Böckler-Stiftung (RND 2022) hervor. Bei Klinikabläufen muss deshalb Tag für Tag ein Augenmerk auf Zeiteffizienz gelegt werden, um vorhandenes Personal bestmöglich einzusetzen. Das beugt dem Burnout von klinischem Personal vor und ermöglicht eine Konzentration auf Kernaufgaben. Und auch die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung steigt dadurch. Einen großen Stellenwert im Alltag von Krankenhäusern nimmt die Vidierung von klinischen Workflows ein. Um hierbei keine wertvolle Zeit zu verlieren, sind moderne Technologien eine unabdingbare Grundlage. KIS (Krankenhausinformationssysteme) ermöglichen es Krankenhäusern, klinische Workflows digital zu vidieren. Bei jedem Vorgang müssen sich Ärzteschaft und Klinikpersonal authentifizieren. Denn es muss sichergestellt werden, dass nur befugte Personen sensible Patientendaten einsehen bzw. ändern und klinische Workflows vidieren können. Der Status quo in vielen Gesundheitseinrichtungen Das Problem: Das Vidieren klinischer Workflows per manueller Passworteingabe, wie in zahlreichen Einrichtungen immer noch üblich, ist bei vielen Vorgängen pro Tag zeitaufwendig. Das Ergebnis sind Ineffizienz und Einschränkungen bei der Patientenversorgung. Häufig entstehen zusätzlich Sicherheitsrisiken. Da sich das Klinikpersonal oft mehrere Passwörter merken muss, finden sich in vielen Krankenhäusern unerlaubte Workarounds. Das kann z.B. die gemeinsame Nutzung von Passwörtern sein. Die daraus entstehenden Sicherheits- und Compliance-Risiken stellen im heutigen digital vernetzten Klinikalltag eine echte Bedrohung dar. IT-Verantwortlichen ist deshalb klar, dass die wachsende Zahl an Anwendungen sowie der sichere Klinikbetrieb nur mittels einer ideal strukturierten digitalen Ausstattung zu bewältigen sind. Dafür ist eine weitreichende Vernetzung auf Basis intelligenter Systeme für den funktionierenden Klinikalltag unerlässlich. Zeit sparen beim Vidieren klinischer Workflows Damit alle Prozesse beim Vidieren von klinischen Workflows effizient und nahtlos ineinandergreifen können, müssen KIS um moderne Signatur- und Authentifizierungslösungen erweitert werden. Ziel ist es, das elektronische Vidieren an jeder Stelle im Workflow so einfach zu machen, dass der eigentliche Vorgang in den Hintergrund tritt. So kann das Klinikpersonal mehr Zeit für die eigentliche Arbeit an den Patienten und Patientinnen aufwenden. Damit dies gelingt, müssen Vidiervorgänge (Vier-Augen-Prinzip) statt wie bisher üblich per Passwort durch neue, einfachere Lösungen erfolgen: Per individueller kontaktloser Chipkarte, Smartcard oder mit einem elektronischen/biometrischen Verfahren. Eine zusätzliche Zeitersparnis bietet die Möglichkeit, in einem definierbaren Zeitrahmen Anmeldungen mittels „Secure Walk Away“ über Bluetooth ohne erneute Passworteingabe erfolgen zu lassen. Und für noch mehr Sicherheit besteht die Möglichkeit der Multifaktor-Authentifizierung. Gerade ein unkompliziertes Wechseln zwischen verschiedenen Anwendern muss im ausgelasteten Klinikalltag möglich sein. Dies – und u.a. die Fortsetzung von Sitzungen über verschiedene Arbeitsplätze hinweg – wird auch in den Leitlinien zu KIS (BayLfD 2014) festgehalten. Die richtigen Lösungen liegen bereit Dass die richtigen Lösungen zum effizienten Vidieren klinischer Workflows bereits heute einsatzbereit sind, zeigt ein Pilotprojekt (Imprivata 2022) des KIS-Anbieters Dedalus, des Klinikbetreibers Diakovere und Imprivata. Zum Vidieren klinischer Workflows greifen zu Diakovere gehörende Krankenhäuser auf das KIS Orbis U zurück. Dort werden alle patientenrelevanten Daten wie Medikations- und Behandlungspläne festgehalten und vidiert. Eine große Herausforderung stellen aus der Erfahrung von Diakovere hinreichend schnelle Benutzerwechsel sowie Sicherheitsvorkehrungen beim Passwortmanagement dar. „Wenn sich das Personal ständig mit unterschiedlichen Kenndaten einloggen muss, um zuvor getroffene Vorkommnisse oder Behandlungen zu bestätigen, fehlt diese wertvolle Zeit an anderer Stelle“, erklärt Christian Geveke, Abteilungsleiter und stell-vertretender Bereichsleiter der Diakovere IT. Der Schlüssel zur Vereinfachung lag in der Single-Sign-On-Lösung (SSO) OneSign von Imprivata. Im Rahmen des Pilotprojekts im Herbst 2020 wurde eine technologische Neuerung umgesetzt, die auf die Anforderungen von Diakovere zugeschnitten war: Es wurde eine neue Schnittstelle geschaffen, die Orbis mit OneSign zusammenführte. Mittels einer Chipkarte, die digital eingelesen wird, konnte sich das Klinikpersonal nun komplikationsfrei überall authentifizieren. Der Vorteil für Pflegende sowie Medizinerinnen und Mediziner liegt auf der Hand: Die kennwortbasierten Authentifizierungsdaten sind nur noch bei Dienstbeginn und in einem definierten Zeitrahmen nötig. Prozesse wie die elektronische Vidierung werden an jeder Stelle im Arbeitsablauf deutlich vereinfacht und das Wechseln zwischen Anwendern erfolgt automatisiert durch das Einlesen der Chipkarte des neu anzumeldenden Mitarbeitenden. Anfängliche Vorbehalte seitens des Klinikpersonals gegenüber einer digitalen Erweiterung und einer damit einhergehenden Umgewöhnung wichen rasch der Zufriedenheit über schnellere Systemzugriffe. Durchschnittlich spart das medizinische Personal 45 Minuten pro Schicht. Die neue Lösung soll dabei eine sichere und praktikabel DSGVO-konforme IT-Umgebung im Krankenhaus gewährleisten. Klinische Workflows nachhaltig vereinfachen Der reibungslose Verlauf des Pilotprojektes und die positiven Ergebnisse für das Klinikpersonal von Diakovere lassen positiv in die Zukunft blicken. Ganz im Sinne des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) sollen moderne Technologien das Fachpersonal im Gesundheitswesen durch Lösungen entlasten sowie wertvolle Zeit bei Routinetätigkeiten einsparen. Dies soll zur Verhinderung von Burnouts beim Klinikpersonal beitragen und zusätzliche Ressourcen angesichts der angespannten Personalsituation schaffen. Gut zu wissen: In vielen Fällen können für derartige neue Technologien Fördermittel beantragt werden. Literatur RND: Forscher berechnet: Auf Intensivstationen fehlen bis zu 50.000 Pflegekräfte. https://www.rnd.de/gesundheit/intensivstationen-in-deutschland-bis-zu-50-000-pflegekraefte-fehlen-ist-das-ergebnis-einer-studie-YL5AX25RII63M3N67TQQALXFZA.html. [27.10.2022].BayLfD: Orientierungshilfe Krankenhausinformationssysteme. https://www.datenschutz-bayern.de/technik/orient/oh-kis.pdf. [27.10.2022].Imprivata: Mit moderner Technologie auf dem neuesten Stand der Dinge. https://intl.imprivata.com/de/resources/success-stories/mit-moderner-technologie-auf-dem-neuesten-stand-der-dinge. [27.10.2022]. Kontakt zum Autor: Uwe Dieterich, udieterich@imprivata.com

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