"Lebensraum Menzel" in Pfaffenhofen Familia Sozialeinrichtungen setzen auf Modulbauweise

Das neue viergeschossige Wohn- und Therapiehaus der Familia Sozialeinrichtungen in Pfaffenhofen entstand in nur 19 Wochen Bauzeit. Möglich machte dies die effiziente Modulbauweise von ALHO.

Außenansicht
68 vorgefertigte ALHO Raummodule wurden zu einem hochwertigen viergeschossigen Gebäude montiert – in nur 19 Wochen Bauzeit vor Ort. – © ALHO Unternehmensgruppe

Seit 25 Jahren bietet das Familienunternehmen Familia Sozialeinrichtungen gGmbH seelisch belasteten Erwachsenen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen eine Anlaufstelle und bei Bedarf auch ein geschĂŒtztes Zuhause. Einen familiĂ€ren Lebensraum in der Gemeinschaft, in dem sie sich regenerieren und persönliche Potentiale entfalten können. Um die an unterschiedlichen Standorten in Pfaffenhofen – meist in normalen EinfamilienhĂ€usern – untergebrachten Wohngruppen in einem gemeinsamen GebĂ€ude zu vereinen, realisierte der Sozialdienstleister 2020 einen viergeschossigen Neubau – den „Lebensraum Menzel“. Insgesamt 42 WohnplĂ€tze haben in dem ModulgebĂ€ude Platz gefunden. 14 davon sind als betreute Einzelappartements organisiert. Um das anspruchsvolle Raumprogramm fĂŒr die als sozialen Wohnraum geförderte Einrichtung wirtschaftlich und dabei qualitativ hochwertig umzusetzen, setzte der Anbieter auf die Modulbauweise von ALHO mit prĂ€zise vorgefertigten Raummodulen. 

„Fast zehn Jahre intensive Planung stecken in diesem Herzensprojekt und Lebenswerk von meinem Vater Werner Menzel“, erklĂ€rt Julia Menzel-HĂ€rpfer, die mit ihm gemeinsam die Einrichtung leitet. Und schnell wird klar, dass bei ihrer Entscheidung fĂŒr ein ModulgebĂ€ude nicht die oft zitierte Schnelligkeit der Bauweise den Ausschlag gab. Vielmehr war es die hohe QualitĂ€t, die ALHO mit seinem ganzheitlichen QualitĂ€tsmanagement beim Bau garantiert. Dank digital vernetzter ProzessablĂ€ufe in der industriellen Fertigung und integraler Planung werden BaumĂ€ngel konsequent vermieden.

Spezielle Auflagen fĂŒr Bau von sozialen Wohneinrichtungen

Bereits 2013 fand der erste Kontakt zwischen ALHO und der Unternehmerfamilie Menzel statt. „Der von Anfang an vertrauensvolle Umgang, die Besichtigung des ALHO Werks in Morsbach und nicht zuletzt der Besuch zweier ReferenzgebĂ€ude direkt in Pfaffenhofen haben uns schnell ĂŒberzeugt“, erzĂ€hlt die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin. Gemeinsam mit dem fĂŒr den GebĂ€udeentwurf beauftragten MĂŒnchner ArchitekturbĂŒro Schaffmayer & Kanz wurde nach einem geeigneten GrundstĂŒck gesucht, das der anspruchsvollen Bauaufgabe gerecht werden konnte. Denn: Als vom Land Bayern geförderte soziale Wohneinrichtung musste das Bauvorhaben eine ganze Reihe von Auflagen und Bedingungen erfĂŒllen. Allen voran ein betoniertes Kellergeschoss mit ausreichend StauraumflĂ€che und FahrradstellplĂ€tzen fĂŒr jede Wohneinheit, genormte ZimmergrĂ¶ĂŸen mit barrierefrei gestalteten BewegungsflĂ€chen und BĂ€dern. „Das Bauen mit den prĂ€zise vorgefertigten Modulen von ALHO hat sich fĂŒr all diese Anforderungen als ideale Bauweise erwiesen“, bestĂ€tigt Werner Menzel.

Optimale Anbindung an öffentlichen Nahverkehr

Mehrere GrundstĂŒcke standen in Pfaffenhofen zur Auswahl, alle wurden vom ArchitekturbĂŒro Schaffmayer & Kanz mit ModulbauentwĂŒrfen beplant, um sich schließlich dem bestmöglichen Ergebnis zu nĂ€hern. Im Nordwesten der Stadt wurde an der Hohenwarter Straße ein passendes GrundstĂŒck in Erbpacht gefunden – ausreichend groß fĂŒr den luftigen Viergeschosser, nicht direkt in der Stadtmitte, aber dennoch zentral gelegen und mit optimaler Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Von hier aus ist die Nutzung der Infrastruktur Pfaffenhofens auch zu Fuß problemlos zu bewerkstelligen. Beide Kriterien waren wichtig – nicht nur fĂŒr die 42 Bewohner, sondern auch fĂŒr das 22-köpfige, multiprofessionelle Familia-Team aus Krankenpflegern sowie Heil- und SozialpĂ€dagogen, die im „Lebensraum Menzel“ arbeiten. ZusĂ€tzlich besuchen tĂ€glich rund 60 weitere Klienten von Außerhalb die Einrichtung, um an therapeutischen Arbeits- und BeschĂ€ftigungsangeboten in der TagesstĂ€tte teilzunehmen, wie z.B. die Arbeit in einem Sozialmarkt, beim Hausmeisterservice oder in der Kantine. Unter Anleitung pĂ€dagogischer FachkrĂ€fte werden hier wichtige FĂ€higkeiten vermittelt, die den Klienten bei der Wiedereingliederung in ein selbststĂ€ndiges Leben helfen.

68 Module, vier Geschosse und 19 Wochen Bauzeit

Als das GrundstĂŒck an der Hohenwarter Straße im Nordwesten der Stadt gefunden war, ging dann doch alles ganz schnell. Auf Basis der Baueingabeplanung setzte ALHO den Entwurf modulbaugerecht um, und schon wĂ€hrend die Erdarbeiten fĂŒr das betonierte Untergeschoss anliefen, wurden im Werk in Morsbach die 68 Stahlmodule vorgefertigt. „Nach der langen Vorplanung war es sehr angenehm, dass das Bauen mit Modulen so schnell vonstatten geht“, erinnert sich Menzel-HĂ€rpfer. „Im Februar 2020 wurden die ersten Module geliefert, im September 2020 konnten wir das GebĂ€ude schon beziehen.“

EigenstÀndiges Wohnen und Lebenshilfe unter einem Dach

„Unsere Zielsetzung umfasst die Verbesserung der LebensqualitĂ€t unserer Klienten und dazu leistet das neue Wohn- und Therapiehaus einen wichtigen Beitrag“, sagt Menzel-HĂ€rpfer. Die vermietbare FlĂ€che im Haus betrĂ€gt rund 3.000 Quadratmeter verteilt auf vier Etagen plus Kellergeschoss – VerkehrsflĂ€chen und Flure sind dabei noch gar nicht mit eingerechnet. Ein Aufzug und die einlĂ€ufige Treppenanlage erschließen die Geschosse, eine außenliegende Wendeltreppe dient als zweiter Fluchtweg.

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    © ALHO Unternehmensgruppe
    68 vorgefertigte ALHO Raummodule wurden zu einem hochwertigen viergeschossigen GebĂ€ude montiert – in nur 19 Wochen Bauzeit vor Ort.
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    Jede der insgesamt 42 betreuten Wohneinheiten verfĂŒgt ĂŒber einen privaten Balkon oder eine Terrasse.
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    Therapieraum
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    Lichtdurchflutete RĂ€ume sorgen fĂŒr Offenheit, wie z.B. in den TherapierĂ€umen.
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    KĂŒche
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    Viel Wert wurde auf Gemeinschaftsbereiche gelegt. Die GruppenrĂ€ume mit KĂŒche, Essplatz und Wohnecke bieten Platz fĂŒr gemeinsames Kochen und entspanntes Kommunizieren.
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    Sofa und TV-GerÀt
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    Wohnecke in einem der Gemeinschaftsbereiche.
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    Speisesaal
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    Im Staffelgeschoss befinden sich eine professionelle GroßkĂŒche mit angeschlossenem Speisesaal.

Aufgeteilt ist das GebĂ€ude in zwei SeitenflĂŒgel und einen Mitteltrakt – eine Grundrisskonzeption, die sich auch in der farblichen Gestaltung der Fassade ablesen lĂ€sst. So sind im orangefarben verputzen Mitteltrakt die Verwaltung und die TagesstĂ€tte mit BeschĂ€ftigungs- und Arbeitsbereichen untergebracht – dazu kommen gemeinschaftlich genutzte Aufenthaltsbereiche. Die GemeinschaftsrĂ€ume enthalten eine KĂŒchenzeile, einen Esstisch sowie den Wohnbereich zum gemeinsamen Kochen und gemĂŒtlichen Beisammensein. Außerdem gibt es einen großen Gymnastikraum, einen Raum fĂŒr externe Fußpflege und die RĂ€ume fĂŒr die Arbeitstherapie. Im Staffelgeschoss auf Etage 4 ist eine professionelle GroßkĂŒche untergebracht, angeschlossen an einen Speisesaal mit Dachterrasse, die sich in Corona-Zeiten wertvoller denn je erweist.

In den grau verputzten SeitenflĂŒgeln sind die Appartements fĂŒr betreutes Einzelwohnen und die Zimmer der therapeutischen Wohngruppen untergebracht. Alle Zimmer sind hell und freundlich gestaltet und können von den Bewohnenden mit ihren eigenen Möbeln und nach eigenem Geschmack eingerichtet werden oder werden auf Wunsch möbliert vermietet. Sie sind als rund 29 Quadratmeter große Einheiten mit KĂŒchenzeile und eigenen SanitĂ€rbereichen organisiert und besitzen jeweils einen privaten Balkon oder Terrasse, die sich entweder in Richtung Morgen- oder Nachmittagssonne ausrichten. Damit bietet das Haus – alles in allem – einen Wohn- und Lebensstandard, der weit ĂŒber das heute Übliche im betreuten Wohnen hinausgeht.

Nachhaltiges Energiekonzept

Der Einsatz einer umweltfreundlichen Heizungsanlage mit WĂ€rmerĂŒckgewinnung sowie einer LĂŒftungsanlage mit KĂŒhlfunktion sorgt fĂŒr eine gute Auslastung der eingesetzten Ressourcen. Die WĂ€rmeverteilung erfolgt dabei ĂŒber eine Fußbodenheizung, die als bivalentes System – bestehend aus einer Luft-Wasser-WĂ€rmepumpe mit integrierter Begleitheizung – konzipiert wurde. Die technischen GerĂ€te sind zusammen mit der Photovoltaikanlage , die einen großen Teil der Stromversorgung ĂŒbernimmt, auf dem Dach des Staffelgeschosses installiert. „Eigentlich sollte unser GebĂ€ude an ein Nahversorgungsnetz hier in Paffenhofen angeschlossen werden, das Energie ĂŒber das Verbrennen von Holzhackschnitzeln generiert“, Julia Menzel-HĂ€rpfer. „Als der Vertrag dann doch nicht zustande kam, mussten wir mitten im Bauprozess auf ein anderes System umstellen. Und hier war die gute Zusammenarbeit mit ALHO und die FlexibilitĂ€t und Erfahrung des Unternehmens Gold wert.“