Gesundheitsbau aus Holz Wohlfühlklima und Flexibilität

Geht es um den Bau von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, ist Holz eine gute Wahl. Kein anderes Material steht so für Gesundheit wie der nachhaltige Baustoff.Ihre Situation zwingt Patienten und Pflegebedürftige meist dazu, sich im Haus aufzuhalten, oft sogar in einem einzigen Raum. Mehr als andere Menschen sind sie darauf angewiesen, dass sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen. Das angenehme Klima eines Holzfertigbaus hat einen ausgezeichneten Einfluss auf das Wohlbefinden seiner Bewohner. Die zahlreichen guten Eigenschaften des CO2-neutralen Baustoffs belegen das. Naturbelassenes Holz ist schadstofffrei und für Allergiker geeignet. Der natürliche Baustoff isoliert hervorragend gegen Hitze und Kälte. Wie eine Klimamembran nimmt seine Faserstruktur bei feuchtem Wetter Wasser aus seiner Umgebung auf, speichert es und gibt es bei Trockenheit wieder ab. Im Sommer sorgt die Verdunstung für angenehme Kühle, im Winter ist es in einem Holzbau angenehm warm. Die Luftfeuchtigkeit im Innenraum beträgt stets wohnfreundliche 45 bis 55 Prozent. Keine Klagen über ZugluftPatienten in einem Holzfertigbau klagen nicht über Zugluft, selbst wenn ihre Betten an Außenwänden stehen. Dafür sorgen die diffusionsoffenen Wände bei gleichzeitig luftdichter Gebäudehülle. Seine geringe Wärmeleitfähigkeit und gute Dämmwirkung macht Holz zum Material der Wahl für energieeffizientes Bauen. Ein weiterer Vorteil beider Eigenschaften: Im Vergleich zu Gebäuden aus anderen Baustoffen kommt ein Holzbau mit geringeren Wandstärken aus. Bei gleichem Energiestandard steht Bewohnern deutlich mehr Platz zur Verfügung als beispielsweise in Ziegelbauten. Aufstocken leicht gemachtTrotz hoher Festigkeit ist Holz ein „Leichtgewicht“, was es zum Material der Wahl bei Aufstockungen macht. Hier muss sich niemand wegen der Statik den Kopf zerbrechen. Auch ausgefallenen Gestaltungswünschen wird der universelle Baustoff gerecht. Er lässt sich problemlos mit anderen Materialien kombinieren. Das schätzen insbesondere Bauherren, die mit dem Gebäude die Corporate Identity ihrer Firma repräsentieren wollen und daher genaue Bauvorstellungen haben. Ein Holzgebäude muss auch keine Holzfassade haben. „Bei unseren Gebäuden sehen sie nicht unbedingt, dass sie aus Holz sind, aber sie spüren es. Im Gegensatz zu kalten Betonwänden fühlen sich Holzwände immer warm an“, meint Johann Wimmer, Bereichsleiter Gewerbebau beim Holzfertighausspezialisten Haas. Doch nicht nur die Fassade, sondern auch alle notwendigen Arbeitsprozesse im Gebäude können individuell geplant werden. Wird nach der Fertigstellung festgestellt, dass die eine oder andere Zimmereinteilung nicht passt, ist auch das kein Beinbruch. Holzständerwände lassen sich leicht versetzen. Holzfertigbau ist QualitätsbauBereits im Werk werden die einzelnen Holzbauelemente computerunterstützt millimetergenau zugeschnitten. Der Gewerbebauer Haas bereitet in der modernen Fertigungslinie in Falkenberg/Niederbayern die komplexe technische Gebäudeausrüstung vor. Elektroinstallationen, Telekommunikationsleitungen und modernste Netzwerktechnik werden im Wandaufbau vormontiert. Auch Fenster und Türen sind bereits fix und fertig eingebaut, wenn die bis zu 10 m langen und 3,4 m hohen Teile zur Baustelle gebracht werden. „Wir reden hier von einer hochwertigen industriellen Fertigung“, betont Wimmer. Flächige Wand- und Deckenelemente können auch mit kompletten Fertigmodulen kombiniert werden. Die Vorfertigung garantiert Bauherren insbesondere eine kurze Bauzeit und Termintreue. Risiken auf der Baustelle sind minimiert und der zugesagte Einzugstermin wird in der Regel gehalten. Auch die Gesamtkosten des Baus lassen sich sehr genau schätzen. Wer schon einmal für den Bau sowie den anschließenden Umzug einer Klinik oder eines Heims verantwortlich war, weiß, dass solche Zusagen viel wert sind. „Die Außenhülle eines Holzrahmenbaus steht oft binnen zwei Wochen, die Gesamt-Fertigungszeit beträgt meist nicht länger als ein Jahr“, betont der Bauexperte. „Kurze Aufbauzeiten sind unseren Kunden auch wegen der Nachbarn wichtig. Gerade Privatkliniken und Pflegeheime werden wegen ihres Erholungswerts oft in naturnahen Gebieten gebaut. Lange Bauzeiten mit Baulärm sind hier kontraproduktiv.“ Das gelte auch für den Anbau an bestehende Gesundheitsgebäude, in denen ruhebedürftige Patienten oder Bewohner untergebracht sind. Brand- und Schallschutz von ExpertenNoch gibt es nicht viele Referenzen für mehrstöckigen Holzgesundheitsbau. Haas Fertigbau realisierte im Jahr 2017 mit der Dengler-Klinik in Baden-Baden als eine der ersten Baufirmen in Deutschland eine vierstöckige Klinik aus Holz. Der Grund waren die lange Zeit restriktiven Landesbauordnungen der Bundesländer zum Brandschutz. Dank der immer größeren Nachfrage nach einer ökologischen Bauweise sowie moderner Fertigungsmethoden werden die Landesbauordnungen sukzessive angepasst. Dennoch sind die Anforderungen an das Brandschutzkonzept eines mehrgeschossigen Gesundheitsbaus sehr streng. „Es braucht unbedingt Baufirmen, die ein umfangreiches Brandschutzkonzept und Erfahrung haben“, weiß Wimmer. So müssen beispielsweise tragende Bauteile einem Brand 90 Minuten standhalten können. Dazu benötigen sie eine Kapselung mit nichtbrennbarem Material. Nachzuweisen sind auch professionelle Fertigungsprozesse, die kontinuierlich fremdüberwacht werden, von der Arbeitsvorbereitung einschließlich Gebäudetechnik über die Datenübertragung zur Fertigung bis hin zur Montage. Ambitioniert sind laut Wimmer in Gesundheitsgebäuden immer auch die Anforderungen an den Schallschutz. „Wir arbeiten zum Beispiel mit elastisch gebundenen Schüttungen auf den Zwischendecken sowie Fugenbändern und Schwingbügeln zur Schallentkopplung.“

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