Intensivstationen Wie Medical-PCs die Hygiene unterstützen

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Durch die Corona-Pandemie rücken Intensivstationen in den Fokus. Dabei geht es nicht nur um die personelle und technische Ausstattung, sondern auch immer wieder um Hygiene – gerade auch bei Medical-PCs. Worauf es dabei ankommt.

Medical-PCs können durch ein hygienisches Design dabei helfen, die Verbreitung von Keimen über technische Geräte zu unterbinden. – © Adlink Technology

Die Geschichte der IT in der Intensivmedizin ist bereits mehr als 50 Jahre alt. Sie beginnt 1964 am Los Angeles County General Hospital. Damals wurde ein IBM 1710 Digitalcomputer an das Überwachungssystem einer Intensivstation angeschlossen. Heute würden Intensivstationen ohne Computer nicht mehr funktionieren. Entsprechend hat sich ein Markt gebildet, der IT-Lösungen speziell für den Einsatz im medizinischen Bereich anbietet. Das sind speziell entwickelte Medical-PCs, für die Hygiene eine Selbstverständlichkeit ist und die auch als Medizinprodukt der Klasse 1 zugelassen sind. Das hat in der aktuellen Pandemie die täglichen Abläufe auf entsprechend ausgerüsteten Intensivstationen maßgeblich erleichtert.

Aber nicht nur in Pandemie-Zeiten steht Hygiene auf den Intensivstationen im Mittelpunkt. Schließlich sind die Patienten auf diesen Stationen besonders anfällig – auch für multiresistente Keime. Laut aktuellem Krankenhausreport der Barmer-Krankenkasse gibt es in deutschen Krankenhäusern bis zu 600.000 Fälle pro Jahr und bis zu 15.000 Patienten versterben jährlich.

Neue Desinfektionsstandards auf Intensivstationen

Das alles führt dazu, dass das Thema Hygiene immer wichtiger wird, v.a. bei den Geräten, die direkt am Bett der Patientinnen und Patienten stehen oder von Bett zu Bett auf einem Cart gefahren werden. Hier setzen Medical-PCs von Herstellern wie Adlink Technology an, bei denen neben der technischen Auslegung für den Einsatz im klinischen Betrieb auch das Thema Hygiene umfassend adressiert wurde. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehört dabei eine komplett lüfterlose Auslegung. Denn gerade die Lüfter können zur Keimschleuder werden: An den Lüftungsschlitzen setzten sich Schmutz und Keime ab, die dann auch wieder an den Raum abgegeben und somit neu verteilt werden.

Komplett lüfterlose PCs statt Keimschleuder

Daher sind Medical-PCs mit einem komplett geschlossenen lüfterlosen Gehäuse ein wichtiger Schritt, um die Verbreitung von Keimen zu vermeiden. Und das nicht auf Kosten der Systemleistung: Aktuelle Medical-PCs integrieren selbstverständlich eine leistungsstarke Grafik für besonders hohe Auflösungen, Farbtiefe und flüssige 3D-Darstellungen. Zwar sind der Systemkonfiguration trotz neuster Technik bei spätestens 100 Watt Leistungsaufnahme Grenzen gesetzt, denn hier ist die Grenze einer passiven Kühlung erreicht. Doch genau da liegt auch die besondere Leistung der Medical-PC-Entwickler: Sie bringen Innovationen auf den Markt, die innerhalb der kühlbaren Leistungsaufnahme stets höchste Performance liefern und damit das gegebene Leistungsbudget voll ausnutzen.

Auf Intensivstationen für Brandopfer bringen komplett geschlossene Medical-PCs, die dadurch also besonders hohe Hygiene-Standards erfüllen, ein Extra-Plus mit: Wegen ihres komplett geschlossenen Designs sind sie mit einer Prozessortechnologie ausgestattet, die auch für erweiterte Temperaturbereiche ausgelegt ist. Selbst unter schwierigen Umständen arbeiten Medical-PCs zuverlässig, während „normale“ IT schnell am Limit bzw. vollständig überfordert wäre. Denn bei einer dauerhaft hohen Umgebungstemperatur kommt es bei einfachen Geräten, die lediglich für normale Raumtemperatur und Klimaverhältnisse ausgelegt sind, zum Hitzekollaps – die Systeme können abstürzen, erleiden einen irreparablen Schaden, werden zum Totalausfall oder verursachen im schlimmsten Fall sogar einen Brand.

Fugenlose Displays für die bessere Reinigung

Auch bei den Displays der Medical-PCs zeigen sich wichtige Unterschiede. Beim Einsatz von Panel-PCs kann das Touchdisplay eine große Keimgefahr darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass das Displayglas die gesamte Systemfront abdeckt. Der Effekt: Im Vergleich zu Touchscreens, die einfach in das Gehäuse eingelassen sind, weisen diese keine Fugen auf. Das ist ein doppelter Vorteil: Ohne Fugen können sich Keime nicht darin ablagern und die wesentlichen Berührungsflächen sind deutlich leichter und gründlicher desinfizierbar. Ein weiterer Gesichtspunkt ist eine entspiegelte Front, um störende Reflexionen von OP-Lampen, Fenstern und weiteren Lichtquellen zu vermeiden. Ideal ist eine Entspiegelung mit Hilfe eines Ätzverfahrens, die auch ständiger Reinigung und Wischdesinfektion standhält. Eine kratzfeste Entspiegelung in einer Härte von 7 H sorgt dafür, dass das Touchdisplay den Alltag auf Intensivstationen jahrelang meistert. Selbstverständlich sind diese Touchscreens auch mit medizinischen Handschuhen zu bedienen.

Schraubenlose Gehäuse für leichte Desinfektion

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Sachen Hygiene sind die Gehäuse. Hier sind Produkte mit antibakterieller Beschichtung vorzuziehen, da sie aufgrund ihrer anorganischen antibakteriellen Silberwirkstoffen eine hohe Wirksamkeit gegen Pathogene bieten. Diese Wirkung soll mehr als fünf Jahre anhalten. Bei neusten Medical-PCs, wie sie jüngst vorgestellt wurden, wird auch auf scheinbare Kleinigkeiten geachtet. So gehören zu den neuesten Hygienic-Design-Innovationen-Systemen ohne sichtbare Gehäuseverschraubung, die sich Adlink Technology hat patentieren lassen. Ihr Vorteil: Sie haben keine Einlassungen mehr. Ein großes Hygiene-Plus, denn gerade diese Einlassungen für oft tie­ferliegende Schraubenköpfe sind meist schwer zu reinigen.

Krankenhäuser werden neben ihren medizinischen Leistungen auch immer häufiger an ihren Hygiene-Standards gemessen. Das gilt ganz besonders für so sensible Bereiche wie Intensivstationen. Entsprechend empfiehlt es sich durchaus, dass Krankenhäuser ihr Augenmerk auch auf die hygienische Auslegung von Medical-PCs legen und nicht nur auf die Zertifizierung gemäß MDR Class 1, EN60601-1 und EN60601-1-2 Konformität.