Nutzung von Versorgungsdaten Wie funktioniert sicheres Datenhandling in medizinischen Umgebungen?

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Digitalisierung

Um Krankheiten zu bekämpfen, braucht es Forschung. Für diese wiederum braucht es Daten – aus medizinischen Netzwerken und klinischen Infrastrukturen. Versorgungsdaten bilden die Grundlage für den Kampf gegen Krankheiten. Doch da Gesundheitsdaten besonders schützenswert sind, müssen sie sicher und rechtskonform verarbeitet werden. Wie dies gelingen kann.

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Die Gesundheitsdaten werden siloübergreifend auf der Plattform DSGVO-konform auf pseudonymer Basis erfasst. – © Quelle: secunet und honic/Grafik HCM

Für eine sichere Datenübertragung sind zudem Cloud-Strukturen unabdingbar. Die Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums der Gesundheit skizziert, wie staatliche Akteure diese Daten sicher verfügbar machen können – doch wie soll das eigentlich aussehen?

Verantwortungsvoller Umgang mit medizinischen Daten

Ein gesamtes Ökosystem soll rund um Gesundheitsdaten entstehen. Grundlage dafür bildet die Zusammenarbeit staatlicher Stellen und der Industrie sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit den medizinischen Daten. Denn die sind – zurecht – besonders geschützt und ihre Verwendung nur mit spezieller Zustimmung möglich.  

Die Analyse von Versorgungsdaten, sogenannten „Real World Data“, kann

  • eine wirksame Behandlung von Patientinnen und Patienten sowie
  • eine bessere Entwicklung von Therapieansätzen, Medikamenten und Medizinprodukten bedeuten.

Das macht sie zur Grundvoraussetzung effektiver medizinischer Forschung. Eine Herausforderung stellen u.a. die Bereitstellung, Verarbeitung, und Anonymisierung der Daten dar – doch diese Herausforderungen können gemeistert werden.

Use Case: Die DSGVO-konforme Forschungsplattform für medizinischen Fortschritt

Ein Beispiel für eine vertrauenswürdige und gesetzeskonforme Datenumgebung soll die Zusammenarbeit zwischen Honic und secunet bieten. In einem ersten Schritt werde secunet medical connect als sichere Gateway-Plattform in bestehende IT-Netzwerke der Gesundheitseinrichtungen integriert. Als solche soll secunet medical connect als zentrale Konnektivitätskomponente fungieren und Honic die Implementierung eines datengesteuerten Dienstes ermöglichen, beginnend mit

  • einer flexiblen und abgesicherten Schnittstelle zu den lokalen Systemen in der Gesundheitseinrichtung und
  • der Erfassung der Quelldaten.

Darüber hinaus soll das performante und gehärtete Edge Gateway die Ausführung und die Daten der verschiedenen Honic-Anwendungen schützen. Das Unternehmen setzt unterschiedliche Anwendungen (Microservices) zur

  • Erfassung,
  • Aufbereitung,
  • Pseudonymisierung und
  • dem Transport medizinischer Daten

ein. Neben Honic eigenen Anwendungen wird auch ein Trust Service der Bundesdruckerei eingebunden. So können verschiedene regulatorische Richtlinien, Standards und Normen von der Hardware bis zur Datenverarbeitung beachtet werden.

Medizinische Daten verarbeiten und übertragen

„Secunet medical connect ist der Zugangspunkt, um Daten im medizinischen Bereich sicher zu verarbeiten und zu übertragen und mit unserer zentralen Plattform zu interagieren“, meint Dr. Henrik Matthies, Mitgründer und CEO von Honic. Er stellt die Vorzüge der Zusammenarbeit zum Schutz von Gesundheitsdaten in den Vordergrund. Die Benutzerfreundlichkeit der Plattform ermögliche einen einfachen Einsatz der Anwendungen und mit der großen Erfahrung und Expertise von secunet im Bereich Cybersecurity könne man sich auf die Kernkompetenz konzentrieren. Diese sind u.a.

  • die Verbesserung der medizinischen Forschung durch die Bereitstellung einer sicheren, vertrauenswürdigen Plattform für Versorgungsdaten,
  • für die Europäische Union und
  • unter Einhaltung ihrer regulatorischen Standards und Werte.

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Honic entwickelt eine DSGVO-konforme Plattform für medizinische Gesundheitsdaten, die Forschung und Entwicklung auf Basis von Versorgungsdaten ermöglicht. – © Quelle: secunet und honic/Grafik HCM

Sicher, freiwillig und transparent – erfolgreiche Digitalisierung im Gesundheitswesen

Vorhaben wie das beschriebene könnten nur mit den passenden gesetzlichen Leitplanken und Befähigungen erfolgreich sein. Für ein datengetriebenes, digitales Gesundheitssystem brauche es zudem den Dialog. Wenn gemeinsame Anforderungen definiert werden und Rechtssicherheit für die Anbieter solcher Plattformen besteht, könne eine gemeinsame Basis für die medizinische Forschung „made in Germany“ bestehen. Mit

seien sicherlich bald weitere Fortschritte zu erwarten.

Mehr zum gemeinsamen Projekt von Honic und Secunet finden Interessierte unter: https://www.secunet.com/projekte/honic.

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Wenn gemeinsame Anforderungen definiert werden und Rechtssicherheit für die Anbieter solcher Plattformen besteht, könne eine gemeinsame Basis für die medizinische Forschung „made in Germany“ bestehen. – © Quelle: secunet und honic/Grafik HCM