Was der Wandel in der Gesundheitsversorgung braucht

Vor dem Hintergrund der Pandemie-bedingt veränderten Anforderungen und neuer digitaler Möglichkeiten muss die Gesundheitsversorgung sich weltweit einem Wandel unterziehen und neu fokussieren, das ergab die Studie „Future Health Index 2022“ von Royal Philips. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Future Health Index 2022: Das Vertrauen in den Nutzen und die Qualität von Daten im klinischen und operativen Bereich ist hoch. – © hilips

Der Future Health Index 2022 untersucht als globale Befragung, welche aktuellen Schwerpunkte die Verantwortlichen im Gesundheitswesen für die zukünftige medizinische Versorgung setzen und wie sie diese angehen wollen. Unter den insgesamt fast 3.000 Teilnehmenden der Studie aus 15 Ländern gaben auch 200 Entscheidungstragende aus Deutschland ein umfassendes Meinungsbild zu den drängendsten Problemen.

„In der Folge einer Krise, die unsere Sichtweise auf das Gesundheitswesen verändert hat, setzen die Entscheidungstragenden der deutschen Versorgung ihre Prioritäten: auf die Behebung des Personalmangels, ökologischere Vorgehensweisen und die Nutzung von Daten und Künstlicher Intelligenz“, sagt Dr. Uwe Heckert, Market Leader Philips DACH. „Unterstützt durch Initiativen wie das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) unternehmen sie damit wichtige Schritte in Richtung einer digitalen und nachhaltigeren Zukunft.“

Die wichtigsten Erkenntnisse der Erhebung sind:

  1. Fachkräfte im Fokus
    Angesichts des Fachkräftemangels halten 36 Prozent der deutschen Entscheidungstragenden die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung für höchste Priorität. Diese werde laut den Befragten auch innerhalb der nächsten Jahre beibehalten. Entscheidend werde hier sein, den Mitarbeitenden vermehrt Kompetenzen im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologien zu vermitteln. So bestehe die Chance, das Personal weniger von datenzentrierten Prozessen zu überfordern, sondern vielmehr zu befähigen, neue Arbeitsabläufe anzunehmen. Vorteile im Hinblick auf Produktivitätssteigerung und gleichzeitiger Abbau administrativer Aufgaben – auch zur Verbesserung der eigenen Arbeitssituation – sollen dadurch besser genutzt werden.
  2. Spitzenposition bei Forschung und Entwicklung
    Als weitere vorrangige Schwerpunkte für ihre Einrichtungen nennen die Verantwortlichen, eine Spitzenposition bei Forschungs- und Entwicklungsinnovationen einzunehmen (28 Prozent) und verstärkt nachhaltige Verfahren in den klinischen Abläufen umzusetzen (27 Prozent). Gerade der zweite Punkt zeige im Vergleich zum letztjährigen Bericht, als nur rund drei Prozent im ökologischeren Ansatz eine unmittelbare Priorität sahen, dass dieser Aspekt mittlerweile viel deutlicher in den Köpfen der Entscheidungstragenden verankert sei.
  3. Potenzial von Daten nutzen
    Auf dem Weg zu einer digitalen Gesundheitsversorgung sei die Nutzung von medizinischen Daten ein zentrales Anliegen. Sechs von zehn Befragten erkennen den Wert datengestützter Systeme (58 Prozent) und zeigen hohes Vertrauen in die Qualität der Daten sowohl im klinischen als auch im operativen Bereich (62 Prozent). Auch wenn sie im Ländervergleich etwas hinter den Prozentzahlen ihrer internationalen Kolleginnen und Kollegen liegen, ist die Bereitschaft der deutschen Teilnehmenden, Erkenntnisse und Technologien wie KI und prädiktive Analysen zu nutzen, klar vorhanden. Allerdings müssen noch einige Hindernisse überwunden werden, um deren Implementierung voranzutreiben: Als die drei größten Herausforderungen werden

    Widerstände auf Seiten des Personals (32 Prozent),
    Einschränkungen durch Vorschriften und Datenschutz (27 Prozent) sowie
    technische Limitierungen wie mangelnde Interoperabilität (21 Prozent)

    angesehen.
  4. Gemeinsam mehr erreichen
    Ein Weg, um die Nutzung von Daten sowie digitaler Lösungen in medizinischen Einrichtungen zu unterstützen, sollen Kollaborationen und der Austausch von Wissen darstellen. Für eine solche Zusammenarbeit wünschen sich 37 Prozent der befragten Entscheidungstragenden in Deutschland Gesundheitstechnologie­unternehmen – mehr als etwa die Kooperation mit anderen Krankenhäusern (30 Prozent), die ihre italienischen (73 Prozent) und französischen (42 Prozent) Pendants bevorzugen würden. Als Gewinn an einer strategischen Partnerschaft mit einem Gesundheitstechnologieanbieter sehen die deutschen Führungskräfte v.a. Beratungsleistungen und die Unterstützung bei der Implementierung von Digitalisierungsprozessen (32 Prozent) – etwa im Rahmen des KHZGs. Die Befragten wollen mit derartigen Kooperationen nicht nur den Einsatz von Daten vorantreiben, sondern vielmehr eine klare Vision und Strategie für eine digitale Zukunft entwickeln.
Future Health Index 2022: Entscheidend für eine erfolgreiche Implementierung digitaler Lösungen wie Telemedizin sind u.a. verstärkte Kompetenzen der medizinischen Fachkräfte in diesem Bereich sowie die Interoperabilität von Daten und Systemen. – © Philips

Future Health Index

Seit 2016 untersucht Royal Philips mit dem Future Health Index jährlich in eigenständigen Studien, wie verschiedene Länder auf der ganzen Welt die globalen Herausforderungen an das Gesundheitswesen angehen und ihre Möglichkeiten zur Versorgung verbessern und erweitern. Der aktuelle Report konzentriert sich auf die wachsende Rolle von digitalen Technologien und vernetzten Lösungen für eine besser zugängliche, kosteneffizientere und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung.

Den Report Deutschland finden Interessierte mit einem Klick hierauf.