Corona-Expertenrat Warnung vor Überlastung des Gesundheitssystems

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Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung warnt angesichts der Omikron-Variante nicht nur vor einer Überlastung des Gesundheitssystems, sondern der gesamten kritischen Infrastruktur.

Corona-Omikron
Angesichts der Omikron-Variante warnt der Corona-Expertenrat der Bundesregierung vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. – © Ahmet Aglamaz (stock.adobe.com)

Das Experten-Gremium empfiehlt in seiner ersten Stellungnahme zeitnahe Kontaktbeschränkungen und eine Ausweitung der Booster-Impfungen.
Die Experten betonen: „Omikron infiziert in kürzester Zeit deutlich mehr Menschen und bezieht auch Genesene und Geimpfte stärker in das Infektionsgeschehen ein. Dies kann zu einer explosionsartigen Verbreitung führen.“ Das Gremium empfiehlt zwar eine „massive Ausweitung der Booster-Impfungen“, diese könnten die Dynamik allerdings nur verlangsamen. Deswegen seien zusätzlich „gut geplante und gut kommunizierte“ Kontaktreduktionen notwendig. Große Zusammenkünfte müssten verhindert werden, FFP2-Masken konsequent auch in Innenbereichen getragen werden und mehr Schnelltests während der Feiertage zum Einsatz kommen.

Qualitativ angemessene Versorgung nicht mehr möglich

Setze sich die Ausbreitung mit einer Verdoppelung von zwei bis vier Tagen fort, könnten viele Menschen erkranken oder in Quarantäne kommen. Das hätte eine extreme Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur zufolge. „Die Krankenhäuser müssen eine hinreichende Vorratshaltung von Material und Medikamenten herstellen“, sagen die Experten. „Sogar wenn sich alle Krankenhäuser ausschließlich auf die Versorgung von Notfällen und dringlichen Eingriffen konzentrieren, wird eine qualitativ angemessene Versorgung aller Erkrankten nicht mehr möglich sein.“ Patientenverlegungen könnten nicht mehr signifikant zu einer regionalen Entlastung beitragen.

Die Grüne-Fraktion beantrage aufgrund der Lage eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses, kündigte ihr gesundheitspolitischer Sprecher Dr. Janosch Dahmen auf Twitter an. „Angesichts der äußerst hohen Übertragbarkeit von Omikron werden wir um einen Lockdown vermutlich nicht herumkommen“, betont Dahmen.

Die Stellungnahme finden Interessierte mit einem Klick hierauf.