Pflegedokumentation Vitaldaten direkt im KIS

Sauerstoffsättigung, Blutdruck, Fieber messen und die Daten in die Patientenkurve übertragen – auf der Kinderstation am Elisabeth-Krankenhaus Essen ist das in einer Minute erledigt. Dank eines Monitors werden Vitalparameter direkt am Bett erfasst und drahtlos in die digitale Kurve übertragen.Jessica Kalinowski, Kinderkrankenschwester auf der Kinderstation des Elisabeth-Krankenhauses in Essen (EKE), war bis Dezember 2020 gewohnt, bei jedem ihrer Patientinnen und Patienten Sauerstoffsättigung, Blutdruck und Fiebertemperatur einzeln zu messen, die Werte auf einem Zettel zu notieren und anschließend in die Patientenakte zu übertragen. Heute funktioniert das innerhalb einer Minute ohne Papier und Schreibarbeit. Möglich macht das der „Connex Spot“-Monitor von Welch Allyn. Das Gerät wird direkt an das Bett gerollt und hat alle nötigten Messgeräte an Bord. Der integrierte Scanner liest die Patientendaten vom Strichcode am Bett ins System ein und misst anschließend alle gewünschten Werte. In etwa einer Minute liegen alle Vitalwerte vor und mit einem Klick werden diese Daten automatisiert und realtime in die digitale Kurve eingelesen. Der spezielle Monitor verfügt über ein Touchscreen-Display und bietet eine genaue Messung der Vitalfunktionen. Darüber hinaus lassen sich bis zu 20 manuelle Parameter wie Größe, Gewicht, Schmerz, Puls und Atemfrequenz zur Errechnung eines Frühwarnwertes (Early Warning Score) eingeben. Das Gerät stellt eine drahtlose Verbindung zur elektronischen Patientenakte her und sendet vom Behandlungsort wichtige wie strukturierte Daten an die Fieberkurve. Die Mitarbeitenden im Elisabeth-Krankenhaus sind begeistert von der einfachen Bedienung. „Die Geräte sind gut konzipiert und fast selbsterklärend. Eine 20-minütige Einführung war schon ausreichend. Einmal gezeigt, einmal selbst gemacht und man ist sicher im Umgang. Dazu braucht man keine IT-Kenntnisse“, erklärt Peter Flacker, Oberarzt, Leiter der Kinderurologie im EKE und Mitglied in der internen Prüfkommission. Digitale Patientenakte statt PapierkurveAls Basis musste zuvor die Papierkurve abgelöst und durch eine elektronische Patientenakte ersetzt werden, mit der der „Spot“-Monitor von Welch Allyn eine drahtlose Verbindung herstellen kann. Im Rahmen einer häuserübergreifenden Digitalisierungsoffensive führte der Krankenhausträger Contilia, zu dem auch das EKE gehört, zusammen mit dem Softwareunternehmen Meierhofer ein neues Krankenhausinformationssystem (KIS) ein. Nun profitieren die einzelnen Einrichtungen von den ersten Umsetzungen. Meierhofer begleitet als führender KIS-Anbieter seit mehr als 30 Jahren zahlreiche Kliniken im deutschsprachigen Raum bei ihrer Digitalisierungsstrategie. Anfang 2020 hat das Unternehmen das etablierte Krankenhausinformationssystem „M-KIS“ im Rahmen einer neuen Produktstrategie überarbeitet und im Sinne von mehr Nutzerfreundlichkeit, Versorgungsqualität und Zukunftssicherheit noch besser an die Bedürfnisse von Ärzteschaft, Pflegefachkräften, Klinikleitung und IT-Abteilung angepasst. Eine besondere Rolle spielen dabei, neben technologischen Aspekten im Backend, auch die neuen Benutzeroberflächen, die im Zuge der neuen Produktstrategie überarbeitet und neu gestaltet wurden. „Jeder Krankenhausmitarbeitende nutzt das KIS aus unterschiedlichen Motiven und für jeden Anwendenden sind andere Daten relevant“, sagt Christian Köhl, Bereichsleiter Kundenprojekte und Vertrieb Deutschland bei Meierhofer. „Eine übersichtliche, intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche, über die man sich schnell zurechtfindet und auf alle relevanten, freigegebenen Informationen zugreifen kann, ist dabei die Voraussetzung, dass das Personal gerne mit dem KIS arbeitet und dass Digitalisierung im Krankenhausalltag gelingen kann. Zudem muss ein IT-Projekt dieser Größenordnung immer auch über ein parallel laufendes Change Management begleitet werden.“ Prozesse vor Digitalisierung hinterfragenZwar ist die Einführung eines neuen KIS zunächst aufwändig, weil neben Schulungen auch bestehende Prozesse hinterfragt werden müssen, wenn diese in die digitale Welt übertragen werden. Wie das Beispiel am Elisabeth-Krankenhaus zeigt, überwiegen aber letztendlich der Qualitätsgewinn und die Entlastung im Arbeitsalltag. Davon profitieren Pflege und Ärzteschaft gleichermaßen: Daten sind nun überall und jederzeit digital und zentral verfügbar – ohne Suchen der Mappe mit der Patientenkurve. Für die Pflegedirektorin Simone Sturm ist dieser Erfolg ein wichtiges Signal für das M-KIS-Projekt. „Ein neues Krankenhausinformationssystem bedeutet immer auch Veränderungen und Umstellungen für die Mitarbeitenden. Daher ist es wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen buchstäblich erleben können, wie sich diese Veränderungen auch im persönlichen Arbeitsalltag positiv auswirken.“ Jessica Kalinowski profitiert von der Digitalisierungsstrategie ihres Hauses gleich mehrfach, da sie dank der Interoperabilität von M-KIS über die „Spot“-Monitore Vitaldaten digital am Kinderbett erfassen kann und die Daten gleich in der Kurve parat hat. „Früher war die Vitaldatenerfassung viel umständlicher, jetzt geht alles wie von Geisterhand und ich kann mir v.a. sicher sein, dass die Daten korrekt in der Patientenakte landen. Ich möchte das neue Gerät nicht mehr missen.“

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