15. Kongress für Gesundheitsnetzwerker Virtuelle Siegerehrung: Preis für Gesundheitsnetzwerker

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Auch der 15. Kongress für Gesundheitsnetzwerker wurde aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr abgesagt. Daher verleihen die Organisatoren ihre Auszeichnung für besonders innovative Versorgungsnetzwerke in 2020 virtuell. And the winners are …

15. Kongress der Gesundheitsnetzwerker
Aufgrund des zu hohen Infektionsrisikos mit Covid-19 („Coronavirus“) wurden 2020 zahlreiche Veranstaltungen abgesagt. – © athitat (stock.adobe.com)

Vom 17. bis 18. März hätte der 15. Kongress für Gesundheitsnetzwerker unter dem Motto „Digital: Ist der Weg das Ziel?“ stattfinden sollen – angesichts der Entwicklungen in den letzten Tagen ist das längst nicht mehr vorstellbar. Daher verkünden die Organisatoren auf diesem Weg die Siegerprojekte des Preises für Gesundheitsnetzwerker. Bis 31. Januar waren alle kreativen Köpfe aufgerufen, sich mit Ideen für integrierte Versorgungsprojekte oder mit bereits erfolgreich umgesetzten Versorgungsnetzen, um den Preis für Gesundheitsnetzwerker zu bewerben.

1. Preis: Vernetzte Versorgung aus einer Hand

Der erste Platz geht an die HaffNet Management für die „Vernetzte Versorgung aus einer Hand“, wie sie im Vertrag „Mein AOK-Gesundheitsnetz“ seit Jahren erfolgreich vorangetrieben wird. Das HaffNet und die AOK Nordost versorgen dabei sektorübergreifend 7.000 Versicherte. Zusammen mit örtlichen Kliniken wurde mithilfe einer gemeinsamen digitalen Patientenakte das Einweisungs- und Entlassmanagement etabliert. Über definierte Qualitätskriterien werden die medizinischen Outcomes gemessen; die wirtschaftliche Evaluation erfolgt im Rahmen der Netzarbeit. „Ein Leuchtturmprojekt mit Nachahmungsmöglichkeiten“, heißt es in der Jurybegründung. Und weiter: „Hier wurde eine jahrelange erfolgreiche Netzarbeit stetig inhaltlich und technisch auf der Höhe der Zeit weiterentwickelt.“

2. Preis: SoMa-WL Wundmanagement

Mit dem 2. Preis wird das Projekt „SoMa-WL Wundmanagement“ der Medizin und Mehr eG ausgezeichnet, bei dem Telemedizin im Bereich der Wundversorgung eingesetzt wird. Eine Case-Managerin versorgt dabei die Patienten vor Ort und kann über die elektronische Visite haus- oder fachärztliche Beratung hinzuziehen. Die Dokumentation erfolgt für alle nachvollziehbar in einer speziellen Praxissoftware. Die Ärzte haben somit jederzeit Einblick in den Heilungsverlauf, können steuernd eingreifen und sind am gesamten Behandlungsprozess beteiligt, ohne dafür lange Wegezeiten auf sich nehmen zu müssen. Die Behandlung kann damit zugleich patientenorientiert und ressourcenschonend erfolgen. „Hier wurden die Rahmenbedingungen des Wundmanagements so gestaltet, dass alle Fälle des Netzes in kompetenter eigener Hand liegen. Die technische Unterstützung auf der Höhe der Zeit macht das Projekt nachhaltig und übertragbar“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

3. Preis: Sektorenübergreifendes Telemedizinnetz

Den dritten Platz machte das Projekt TelemedNetz.SH des Medizinischen Qualitätsnetzes Westküste (MQW) e. V., ein sektorübergreifendes Telemedizinnetz, das die Sektoren Pflege, Arztpraxis und Krankenhaus verbindet. In der strukturschwachen Region des Ärztenetzes MQW erfolgt dabei sowohl die Routine- und Akutbetreuung von Heimbewohnern als auch die Notfalltriage mit telemedizinischer Unterstützung. Möglich ist das durch eine umfangreiche telemedizinische Diagnostik, die so bislang einzigartig angeboten wird. Die Jury hebt vor allem die umfangreiche Implementierung diagnostischer Möglichkeiten hervor, die sich perspektivisch auch noch erweitern lässt. „Damit werden die telemedizinischen Möglichkeiten weiter ausgebaut und praktisch eingesetzt“, so die Jurybegründung.