Mutterschutz Verbände fordern sichere Weiterarbeit von schwangeren Ärztinnen

Klinikleitungen sollen das patientennahe Weiterarbeiten von schwangeren Ärztinnen durch sichere Rahmenbedingungen fördern. Das fordern drei Verbände der Ärzteschaft in einem offenen Brief.

Drei Verbände der Ärzteschaft fordern in einem offenen Brief Klinikleitungen dazu auf, schwangeren Ärztinnen das Weiterarbeiten sicher zu ermöglichen. – © Athanasia Nomikou (stock.adobe.com)

In dem Schreiben fordern der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB), die Initiative Operieren in der Schwangerschaft (OPIDS) und der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte (VLK) Klinikleitungen dazu auf, schwangeren Ärztinnen das Weiterarbeiten sicher zu ermöglichen. Der Brief enthält Hinweise zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für den Mutterschutz und einen Appell: Die Diskriminierung von schwangeren Frauen im ärztlichen Beruf muss enden.

Hilfestellung der Verbände für Klinikleitungen

„Es liegt im Interesse der Kliniken, sich das Leistungspotenzial von jungen Ärztinnen zu sichern,“ sagt PD Barbara Puhahn-Schmeiser, Vizepräsidentin des DÄB. Tatsächlich sei es wegen der überwiegend sehr restriktiven Haltung der beaufsichtigenden Behörden, welche jedoch lediglich eine beratende Funktion erfüllen, mitunter schwierig für die leitende Ärzteschaft, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für Schwangere auszuschöpfen. Der DÄB hat die Situation analysiert und mehrere Positivbeispiele zusammengetragen, an denen sich Kliniken orientieren können. „Diese Hilfestellung wollen wir mit dem Brief an die Klinikleitungen weitergeben“, erklärt Dr. Maya Niethard, Leiterin der Initiative OPIDS. Sie hofft, dass bei einer korrekt erfolgten individuellen Gefährdungsbeurteilung pauschale betriebliche Beschäftigungsverbote bald der Vergangenheit angehören. „Wir möchten die leitenden Kolleginnen und Kollegen mit dem Schreiben ermutigen, aktiv auf ihre Personal- bzw. Rechtsabteilungen zuzugehen, um individuelle und praxistaugliche Regelungen im Sinne von schwangeren Ärztinnen zu treffen“, betont PD Michael Weber, Präsident des VLK.

Das Anschreiben der Verbände finden Interessierte mit einem Klick hierauf.