Klinikmarkt
Die Gewerkschaft hat die nach wochenlangem Tauziehen erzielte Tarifeinigung am Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) gelobt. Das Uniklinikum teilte am Sonntagabend in einem Schreiben an die Mitarbeitenden mit, „an die Grenze der Belastbarkeit des UKGM gegangen“ zu sein.
An dem mittelhessischen Universitätsklinikum waren nach Gewerkschaftsangaben zuletzt täglich etwa 1.000 Beschäftigte im Streik, etliche Stationen waren geschlossen.
Nun teilte das Uniklinikum am 16. April 2023 mit, „an die Grenze der Belastbarkeit des UKGM gegangen“ zu sein, man sei sich aber sicher, dass man nun „die Arbeitssituation in allen Bereichen des UKGM sowie der UKGM Service GmbH deutlich verbessern“ werde. „Wir verstehen, dass es eine große Unzufriedenheit darüber gibt, dass wir als UKGM immer mehr leisten müssen als andere Universitätskliniken.“ Es dürfe aber nicht vergessen werden, was „wir alles schon gemeinsam geschafft und erreicht haben und worauf wir zu Recht stolz sein können“. Man wolle nun schnell zu einem geregelten Betriebsablauf an beiden Universitätskliniken zurückkehren.
Beschäftigungssicherung und Entlastung
Klinikleitung und ver.di hatten sich am Freitagabend auf einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und Entlastung an dem privatisierten Krankenhaus geeinigt. Der bundesweit erste Entlastungstarifvertrag in einem kommerziell betriebenen Krankenhaus sieht den Angaben zufolge u.a. schichtgenaue Personalvorgaben für Stationen und Funktionsbereiche vor.
Das auf zwei Standorte verteilte Uni-Klinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent. Insgesamt arbeiten hier rund 9.600 Menschen.