bpa/opta data TI in der Pflege: Neues Pilotprojekt

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Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) und die opta data-Gruppe entwickeln in einem gemeinsamen Projekt neue Ansätze für die elektronische Verordnung und einen mobilen Zugang zur Telematik-Infrastruktur (TI).

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Julius Kosack, Referent Digitalisierung beim bpa, bei der Vorstellung des gemeinsamen Pilotvorhabens auf der Medcare in Leipzig. – © Axel Schnell

Derzeit können sich Pflegebetriebe freiwillig an die Telematikinfrastruktur (TI) anbinden, ab 1. Januar 2024 besteht dann zunächst für die ambulanten Einrichtungen eine Verpflichtung zur Anbindung. Der bpa und opta data wollen gewährleisten, dass Prozesse und Technologie frühzeitig unter Einbezug von Leistungserbringern aus der Pflege gestaltet werden. Gemeinsam soll aktuell der Zugang zur TI flexibilisiert und für alle Pflegeeinrichtungen sowie deren Softwareanbieter mobil ermöglicht werden.

„Mit unserem gemeinsamen Pilotprojekt wollen wir sicherstellen, dass die TI in der Pflege auf die konkreten Bedürfnisse der Branche zugeschnitten ist und den digitalen Alltag möglichst bereits vor 2024 nicht nur verändert, sondern auch nachhaltig vereinfacht und verbessert“, betont Bernd Tews, Geschäftsführer des bpa.

„Eine anforderungsgerechte Prozess- und Technologiegestaltung ist essenziell, um die TI in der Pflege zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Dazu möchten wir mit unserem Projekt einen entsprechenden Beitrag leisten und laden alle interessierten Partner zum offenen Diskurs ein“, stellt Andreas Fischer, Geschäftsführer der opta data Gruppe heraus.

Mobiler Zugriff auf die TI im gemeinsamen Test

Das Ziel des Vorhabens besteht in der gemeinsamen Gestaltung und Erprobung eines ganzheitlichen Ende-zu-Ende-Prozesses für eine elektronische Verordnung unter mobilem Zugriff auf die TI. Hier wird der Pfad vom ausstellenden Arzt/der ausstellenden Ärztin, über den Versicherten bis hin zum Leistungserbringer und den Kostenträgern betrachtet. Dabei setzen bpa und opta data auf offene und etablierte Standards und bauen auf den heute schon vorhandenen Spezifikationen der gematik auf und laden andere Softwarehäuser ein, sich zu beteiligen.

Besonderen Wert legen die beiden Projektpartner nach eigenen Angaben auch auf Offenheit und Transparenz, was sowohl die Projektergebnisse als auch die Unterstützung des Projekts durch weitere Marktteilnehmer angeht. Im Rahmen einer dreistufigen Vorgehensweise werden nun zuerst die Anforderungen an die Prozesse gesammelt und mit den Erkenntnissen aus der Einführung des E-Rezepts und anderer heute schon aktiver Fachanwendungen der TI komplettiert. Die identifizierten Chancen und Mehrwerte sollen dann im zweiten Schritt als Anforderung (z.B. in Form von Datenmodellen) an die neue Technik ausformuliert werden. Im Rahmen eines Feldtests werden die formulierten Anforderungen umgesetzt und erprobt, bei Bedarf ergänzt oder angepasst, und im Austausch mit der gematik und anderen für die Ausgestaltung der Prozesse verantwortlichen Stellen geteilt.