Unter Telemonitoring versteht man die Fernuntersuchung, -diagnose und -überwachung von Patienten durch seinen behandelnden Arzt und/oder ein Telemedizinteam. Patienten werden mit Geräten zur Messung von Vitaldaten ausgestattet, die in der Lage sind, diese Daten direkt in einem geschlossenen IT-Netzwerk einem Telemedizinteam bereitzustellen. Wenn Werte gemessen werden, die sich außerhalb eines zuvor festlegten Normbereiches befinden, wird ein Prozess angestoßen, der im Maximalfall zur Alarmierung des Notdienstes führen kann.
1. Synonyme:
Electronic Homecare, AAL
2. Kurzhistorie:
Die Entwicklung im Telemonitoring ist stark geprägt von der Entwicklung in der Medizintechnik. Zu Beginn des Telemonitorings wurden die Messwerte manuell vom Patienten per Mobiltelefon versendet. Mit der Erweiterung der Messgeräte um Bluetooth und WLAN konnten eine automatisierte Übertragung eingeführt werden, was die Qualität der Daten erhöhte und den Bedienkomfort für den Patienten steigerte. Die derzeitige Miniaturisierung von Messgeräten und deren teilweise Implementierung unter der Haut, erleichtert die ständige Übertragung von Daten und erhöht somit die Qualität in der Versorgung.
3. Ziel:
Primäres Ziel des Telemonitorings ist es, Patienten engmaschig über eine räumliche Distanz zu betreuen. Dabei soll im Vergleich zur Betreuung vor Ort eine gleichbleibende oder bessere Qualität in der Versorgung erreicht werden. Durch Telemonitoring sollen die für die Therapie bzw. Betreuung eines Patienten notwendigen Daten zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.
4. Wesentliche Merkmale:
Wesentliche Merkmale des Telemonitorings sind die Erfassung von Messwerten bei Patienten vor Ort und die Analyse dieser Werte durch ein Telemedizinteam, das in einer größeren räumlichen Distanz zum Patienten agiert. Weitere Merkmale sind die Betreuung von Patienten per Videosprechstunde, die Tele-Reha sowie die Interaktion mit Patienten (z.B. über Fragebögen, Aufgaben etc.).
5. Wesentliche Einsatzgebiete:
Die Nutzung des Telemonitorings erfolgt vorrangig bei Krankheitsbildern, die eine dauerhafte oder zeitlich befristete Überwachung des Gesundheitszustandes erfordern.
6. Unterscheidung von ähnlichen Begriffen:
Das Telemonitoring unterscheidet sich von Gesundheits-Apps in der Hinsicht, dass das Telemonitoring in ein Betreuungskonzept eingebunden ist und die Interaktion zwischen dem Telemedizinteam und Patient maßgeblich für die Betreuung ist. Gesundheits-Apps dienen in der Regel jedoch zur Eigensteuerung durch den Patienten selbst.

Autor:
Dr. Michael Hübschen
Senior Market Manager Telemedizin
Telekom Healthcare Solutions
Hübschen M. (2020) Definition Telemonitoring. In: Matusiewicz D. Kusch C. (Hrsg.) Digital Health Lexikon, Health&Care Management, URL: hcm-magazin.de, Holzmann Medien, 2020.