Telemedizin

Telemedizin ist die Erbringung medizinischer Leistung unter Zuhilfenahme von Informations- und Kommunikationstechnik zwischen Ärzten bzw. zwischen Ärzten und Patienten ĂŒber zeitliche und/oder rĂ€umliche Distanzen hinweg.

Telemedizin ist die Erbringung medizinischer Leistung unter Zuhilfenahme von Informations- und Kommunikationstechnik zwischen Ärzten bzw. zwischen Ärzten und Patienten über zeitliche und/oder räumliche Distanzen hinweg. – © Leif Grundmann

1. Synonyme:

Teilbereiche oder Anwendungsgebiete der Telemedizin sind die Telekonsultation, die Teletherapie und das Telemonitoring .

2. Kurzhistorie:

Abgesehen von den bereits frĂŒhzeitig erfolgten telefonischen NotfallunterstĂŒtzungen durch medizinisches Personal wird die Telemedizin seit den 1980er Jahren in grĂ¶ĂŸerem Umfang erprobt und eingesetzt. Die telemedizinische Betreuung von Raumfahrern, Expeditionen in entlegene Regionen und Soldaten durch spezialisierte Zentren und jeweils dezentral eingesetzte TelekommunikationsgerĂ€te bildete den Ausgangspunkt fĂŒr die Entwicklungen.

3. Ziel:

Mittels technologischer Komponenten wird die Falldokumentation, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Monitoring fĂŒr Patienten möglich, die rĂ€umlich und ggf. auch zeitversetzt getrennt vom medizinischen Personal behandelt werden.

4. Wesentliche Merkmale:

Kernmerkmal ist die rĂ€umliche Trennung von Behandler und Behandeltem. FĂŒr die ÜberbrĂŒckung der Distanz wird entsprechend Kommunikationstechnologie eingesetzt. Telemedizin kann auch zeitversetzt erfolgen, wenn keine Echtzeitverbindung verfĂŒgbar oder ggf. auch nicht notwendig ist. Inhaltlich ergĂ€nzt die moderne Versorgungsform die bisherigen Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung durch Technikeinsatz. Sie ersetzt jedoch nicht die medizinischen Behandler im Behandlungsprozess.

5. Wesentliche Einsatzgebiete:

Telemedizin wird mittlerweile in zahlreichen AnwendungsfĂ€llen und unterschiedlichsten Settings eingesetzt. Von großer Bedeutung fĂŒr das Gesundheitssystem ist die Versorgung lĂ€ndlicher Regionen durch VerfĂŒgbarmachung medizinischer Angebote in BallungsrĂ€umen und durch spezialisierte Anbieter mittels Telemedizin.

  • Der elektronische Versand von Röntgenbildern oder Arztbriefen,
  • die Zusammenfassung elektronischer Befunddokumentationen in einer elektronischen Patientenakte ,
  • Telekonsultationen zwischen Ärzten oder zwischen Behandler und Patient mittels Videosprechstunde oder
  • die Überwachung von Vitalparametern, wie z.B. Blutdruck im Telemonitoring ,
dienen der Verbesserung einer BehandlungsqualitĂ€t in Regionen mit geringer Dichte an Gesundheitseinrichtungen. Neben einer erweiterten VerfĂŒgbarkeit medizinischer Angebote ist auch ein effizienterer Einsatz vorhandener Expertise möglich. Zu diesem eher flĂ€chendeckenden VerfĂŒgbarkeitsansatz wird Telemedizin auch in hochspezialisierten Techniksettings z.B. bei der Steuerung von Operationsrobotern und Telemanipulatoren eingesetzt. Dabei können die Operateure auf einem anderen Kontinent oder im Nachbarraum des Operationssaals die Technik z.B. fĂŒr die Herz- und GefĂ€ĂŸchirurgie bedienen.

6. Unterscheidung von Àhnlichen Begriffen:

siehe eHealth, digital Health, Mobile Health

Leif Grundmann, Geschäftsführer MedEcon Ruhr e.V. – © Leif Grundmann

Autor:

Leif Grundmann

GeschĂ€ftsfĂŒhrer

MedEcon Ruhr e.V. – Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

grundmann@medecon.ruhr

Grundmann L. (2020) Definition Telemedizin. In: Matusiewicz D. Kusch C. (Hrsg.) Digital Health Lexikon, Health&Care Management, URL: hcm-magazin.de, Holzmann Medien, 2020.