KHaSiMiR 21 Studie zum klinischen Risikomanagement erschienen

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Risikomanagement

Klinisches Risikomanagement (kRM) ist für die Krankenhäuser von hoher strategischer Relevanz. Trotz vieler Fortschritte in den letzten zehn bis 15 Jahren sehen die Einrichtungen noch Verbesserungsbedarf. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.

Risikomanagement
Verbesserungsbedarf beim klinischen Risikomanagement (kRM): Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. – © Stockwerk-Fotodesign (stock.adobe.com)

Ein Konsortium unter Beteiligung des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) hat eine umfassende Bestandsaufnahme des kRM in Krankenhäusern und Rehakliniken durchgeführt. Vergleiche mit Studien aus 2010 und 2015 belegen die Fortschritte im kRM.

Die Prozesse im Risikomanagement, wie Verfahrensanweisungen und Abläufe, sind größtenteils definiert und dokumentiert.

  • Aufgaben,
  • Kompetenzen und
  • Verantwortlichkeiten

sind mehrheitlich klar festgelegt und den Mitarbeitenden verbindlich zugeordnet.

Risikomanagement: Welche Instrumente werden zur Beurteilung eingesetzt?

Zur Risikobeurteilung, z.B.

  • Risikoidentifikation,
  • Risikoanalyse und
  • Risikobewertung

setzen die Krankenhäuser eine Fülle von Instrumenten ein. Neben den verpflichtende gesetzlichen Meldesystemen kommen dabei v.a.

  • das Beschwerdemanagement durch Patientinnen und Patienten
  • sowie Patientenbefragungen zum Einsatz.

Auch Analysen von

  • Daten zur externen Qualitätssicherung,
  • eigener Kennzahlen, wie Sturzraten und Komplikationen, oder
  • von Behandlungsschäden und -fehlern

sind sehr weit verbreitet.

Meldesysteme für innerklinische Risiken

Critical-Incident-Reporting-Systeme (CIRS), also Meldesysteme für kritische Ereignisse für die Patientensicherheit oder Beinahe-Fehler, sind in den Krankenhäusern flächendeckend verbreitet. Ein internes CIRS steht in 95 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser zur Verfügung. Über das interne CRRS hinaus beteiligen sich rund 90 Prozent der Häuser an einrichtungsübergreifenden Berichtssystemen wie dem CIRS-Netz Deutschland.

Risikomanagement: Es besteht noch Verbesserungsbedarf

Trotz der Fortschritte sehen die Befragungsteilnehmenden noch Verbesserungsbedarf. Dies betrifft u.a.

  • einen offeneren Umgang mit Fehlern und Schwachstellen,
  • die Organisations- und Führungsstruktur im kRM sowie
  • die systematische Struktur- und Prozessoptimierung des Risikomanagements.
Risikomanagement
Die Grafik zeigt die Verbesserungspotenziale im klinischen Risikomanagement auf. – © Quelle: KHaSiMiR 21/Grafik: HCM

Krankenhausstudie zum klinischen Risikomanagement (kRM) – KHaSiMiR 21

Auftraggeber: Aktionsbündnis Patientensicherheit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit

Partner: Aktionsbündnis Patientensicherheit: Dr. Martina Schmiedhofer, Institut für Patientensicherheit des Universitätsklinikums Bonn: Prof. Matthias Weigl, Dr. Nikoloz Gambashidze, Lehrstuhl Medizin für Ökonomen der Hochschule RheinMain: Prof. Reinhard Strametz, Hannah Rösner.
Hintergrund: Beim klinischen Risikomanagement handelt es sich um eine Methode, die das Ziel verfolgt, in systematischer Form Fehler oder Risiken der Patientenversorgung zu verhindern und somit die Patientensicherheit zu erhöhen bzw. die Haftungsrisiken zu reduzieren. In einer Folgeerhebung von Untersuchungen aus den Jahren 2010 und 2015 erfolgt eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Risikomanagement und zu den Entwicklungen seither.
Methode: Standardisierte Online-Befragung bei allen nach § 108 SGB V zugelassenen Krankenhäusern (Response: 847 Häuser) und allen Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen nach § 107 Abs. 2 SGB V mit einem Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V (Response: 168 Einrichtungen).

Mehr Infos zur Studie erhalten Interessierte mit einem Klick hierauf.