Universitätsklinikum rechts der Isar Spatenstich für das Zentrum für MS und Neurowissenschaften

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Versorgungsforschung

Am 29. November 2022 war der Spatenstich für den geplanten Neubau des Zentrums für Multiple Sklerose (MS) und Neurowissenschaften am Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM).

MS Forschung
3-D-Visualisierung des neuen Zentrums für MS und Neurowissenschaften. – © doranth post architekten GmbH

Im neuen Zentrum für MS und Neurowissenschafaten sollen wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar zu den Patientinnen und Patienten gebracht werden: Dort soll

  • neurologische Forschung,
  • Therapieentwicklung und
  • Behandlung

unter einem Dach gebündelt werden. Der Neubau wird maßgeblich durch eine Spende der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht.

MS-Forschung und neue Behandlungsansätze

Allein in Deutschland leiden mehr als 250.000 Menschen an MS, einer immer noch unheilbaren Erkrankung des Nervensystems. Jährlich wird die Diagnose bei rund 15.000 Betroffenen neu gestellt. Intensive Forschung und neue Behandlungsansätze sind daher dringend nötig.

Beim Spatenstich sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Spatenstich für einen Akt der Humanität! Multiple Sklerose ist die Krankheit der 1.000 Gesichter. Am neuen Zentrum für MS und Neurowissenschaften am Universitätsklinikum rechts der Isar wird alles getan, um die Krankheit zu verstehen und noch bessere Heilmethoden zu finden. Highend-Versorgung und Spitzenforschung kommen hier zusammen.“

„Der Neubau für das Zentrum für MS und Neurowissenschaften am Universitätsklinikum rechts der Isar der TUM ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Forschung und Entwicklung neuer Behandlungsansätze für Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung.“

Dr. Martin Siess

Interdisziplinärer Austausch und patientenorientierte Forschung

Durch das innovative Forschungskonzept, die räumliche Zusammenführung spezialisierter Forschenden sowie Klinikerinnen und Kliniker am Campus des Klinikums und durch die unmittelbare Nähe zum geplanten Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit (ZDMG) fördere dieser Neubau den interdisziplinären Austausch und die patientenorientierte Forschung in besonderem Maße, betonte Siess, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum rechts der Isar.

Prof. Stephanie E. Combs, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TUM, erklärte: Die Errichtung des Zentrums für MS und Neurowissenschaften spiegele zum einen die international sichtbare klinische und wissenschaftliche Leistung in diesem Bereich wieder, zum anderen stärke es die Translation von wissenschaftlichen Entwicklungen in die klinische Versorgung – und repräsentiere exemplarisch, zusammen mit dem TranslaTUM in der onkologischen Forschung, die innovative und zukunftsgerichtete translationale Ausrichtung der TUM Medizin.

„Das Zentrum für MS und Neurowissenschaften wird Patientinnen und Patienten die neuesten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten eröffnen und die Forschung in diesem Bereich vorantreiben“, sagt Prof. Bernhard Hemmer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum rechts der Isar. In dem Gebäude werde die neurowissenschaftliche Forschung an der TUM zusammengeführt, um neue Strategien zur Behandlung der MS, aber auch anderer neurodegenerativer Erkrankungen zu entwickeln und dann in die Anwendung am Menschen zu bringen. Durch die enge Verzahnung von

  • klinischen Versorgungsstrukturen,
  • Studienambulanzen,
  • klinischer und grundlagenorientierter Forschung

werde ein in Europa einmaliges Zentrum für MS und Neurowissenschaften geschaffen.

Geplante Versorgung von 2.000 MS-Patientinnen und -Patienten jährlich

Künftig sollen in dem geplanten Zentrum mehr als 2.000 an MS erkrankte Menschen pro Jahr versorgt werden, die das Universitätsklinikum jährlich betreut – Tendenz stark steigend. Wie essenziell die Erforschung der MS ist, weiß als Betroffene auch Nadja Birkenbach-von Kuzenko. Sie hat vor sieben Jahren ihre Diagnose erhalten und ist Initiatorin des Patenprogramms für Patientinnen und Patienten mit MS.

„Die offene und patientenfreundliche Gestaltung des Gebäudes steht für mich sinnbildlich für die Entstigmatisierung der Erkrankung.“

Nadja Birkenbach

Als aktive Studienteilnehmerin konnte Birkenbach in den vergangenen Jahren erfahren, wie wichtig Forschungsergebnisse und Studien sind. Diese leisten einen enormen Beitrag zum Verständnis der MS-Erkrankung sowie zur Verbesserung von Therapien und der Lebenssituation der betroffenen Menschen, erläuterte sie.

MS-Forschung
Spatenstich für den Neubau des Zentrums für MS und Neurowissenschaften am Universitätsklinikum rechts der Isar (von links): Prof. Thomas Korn, stv. Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie; Prof. Mikael Simons, Institut für Neuronale Zellbiologie, TUM; Prof. Thomas Misgeld, Institut für Zellbiologie des Nervensystems, TUM; Prof. Bernhard Hemmer (Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie; stv. Pflegedirektor Christoph Brakemeier, Lilian Knobel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung; Patientenvertreter Dorner, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, Dekanin Prof. Stephanie E. Combs, Kaufmännische Direktorin Marie le Claire, Patientenvertreterin Nadja Birkenbach-von Kuzenko, TUM-Präsident Prof. Thomas Hofmann und TUM-Kanzler Albert Berger. – © Kathrin Czoppelt, Klinikum rechts der Isar

Zentrum für MS und Neurowissenschaften

Die Gesamtkosten des Neubaus betragen rund 54 Millionen Euro. Das geplante Zentrum soll 2025 fertiggestellt sein.