Am Campus Großhadern entsteht in den kommenden sechs Jahren eine moderne Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Das Neue Hauner wird Ende dieses Jahrzehnts die Nachfolge des international renommierten Dr. von Haunerschen Kinderspitals antreten. Der Spatenstich für den Neubau war am 13. März 2023.

Im Neuen Hauner mit fast 200 Betten werden die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie mit dem integrierten Sozialpädiatrischen Zentrum und weiteren Einrichtungen zusammengeführt. Der Freistaat Bayern finanziert die Kosten von rund 420 Millionen Euro und stellt zudem weitere Mittel für zukünftig steigende Baukosten und mögliche Baurisiken zur Verfügung. Am Festakt mit Spatenstich waren u.a. der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, beteiligt.
„Der Freistaat investiert rund 550 Millionen Euro in eine der größten Kinderkliniken in Deutschland und Europa. Das Hauner steht für optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Und es ist eine Institution für Wissenschaft und Forschung auf weltweit höchstem Niveau. Dieses Geld ist für die Zukunft unserer Kinder hervorragend angelegt.“
Dr. Markus Söder
Für den Ärztlichen Direktor des LMU Klinikums München, Prof. Dr. Markus M. Lerch, ist der Spatenstich ein bedeutendes Ereignis, insbesondere auch für die jungen Patientinnen und Patienten. „Heute geht es nach sorgfältiger Planung wirklich los mit dem Neubau des ‚Neuen Hauner‘. Eine Kinderklinik von internationalem Ruf bekommt im LMU Klinikum jetzt ein neues Zuhause, das die zum Teil schwierigen baulichen Verhältnisse an der Lindwurmstraße durch moderne und kindgerechte Strukturen ersetzt. Der Campus Großhadern steht für die Zukunft der Spitzenmedizin für Kinder.“
Neue Hauner – zentraler Standort für moderne Kinderklinik
Mit dem Neubau der modernen Kinderklinik mit insgesamt 196 Betten eröffne sich für das LMU Klinikum die Chance, Kinder aller Altersstufen – von extrem Frühgeborenen bis zu jungen Erwachsenen – und alle Krankheitsbilder an einem zentralen Standort zu versorgen. In dem siebengeschossigen Gebäude sind die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie vereint. Das Neue Hauner wird direkt angebunden an die bereits bestehende Geburtshilfe im angrenzenden Bettenhaus. Auch die Abteilungen für Neonatologie, Kinderkardiologie und Kinderpalliativmedizin sind derzeit schon am Campus Großhadern angesiedelt.

Die räumliche Einbettung in den Campus Großhadern – und die kompakte Struktur innerhalb des neuen Gebäudes mit einem Grundriss von 90 mal 90 Metern und einer Nutzfläche von 19.200 Quadratmetern – ermöglichen kurze Wege für Mitarbeitende und Patienten, die optimale Abbildung der klinischen Behandlungspfade sowie die Vernetzung von medizinischen und therapeutischen Angeboten über Fachdisziplinen hinweg. Dies macht eine bestmögliche Behandlung von Kindern mit oftmals chronischen und hochkomplexen Erkrankungen möglich.
Patientenversorgung, Forschung, Lehre und Ausbildung gut vernetzt
Nicht nur die Patientenversorgung, sondern auch die Forschung, Lehre und Ausbildung nehmen im Neuen Hauner einen wichtigen Platz ein. Gemeinsame Arbeitswelten sollen den wissenschaftlichen Austausch disziplin- und berufsgruppenübergreifend fördern. Im ersten Stock entstehen moderne Labore und Seminarräume, im Erdgeschoss wird es einen Hörsaal geben.

Bau des Neuen Hauner soll im zweiten Quartal 2023 starten
Der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2023 geplant. Die Baukosten für das Neue Hauner mit
- integriertem Rechenzentrum,
- der Schule für Kranke,
- einer Betreuung für Geschwisterkinder sowie
- einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage
belaufen sich aktuell auf rund 420 Millionen Euro. Die Baukosten stiegen in den letzten Jahren erheblich. Gründe sind u.a.
- die Verknappung und Verteuerung von Materialien,
- ein Engpass bei Baufirmen und im Handwerk sowie
- der Kostenanstieg im Energiesektor.
Hinzu kommen weitere Auflagen für den Brandschutz sowie Mehrkosten aufgrund der Bodenbeschaffenheit. Zukünftig steigende Baukosten und mögliche Baurisiken wurden in der Genehmigung berücksichtigt.
Bürgerschaftliches Engagement
Dank eines breiten bürgerschaftlichen Engagements stehen zudem Spendengelder in Höhe von fast 25 Millionen Euro für die Realisierung spezieller Projekte in der Patientenversorgung sowie für Forschung und Lehre im Neuen Hauner zur Verfügung.