Controlling
Das Controlling in der Sozialwirtschaft spielt im Vergleich zu anderen Branchen unverändert eine untergeordnete Rolle – doch eine Dynamik hin zu einem differenzierten und leistungsfähigen Controlling ist ablesbar.

Für immer größere Teile der Sozialwirtschaft wird ein differenziertes und leistungsfähiges Controlling zunehmend unverzichtbar. Die Diskrepanz zwischen „Wunsch und Wirklichkeit“ prägt die Ergebnisse der Auftaktstudie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen, der Hochschule Mainz, der Hochschule Koblenz sowie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Curacon GmbH: Während 90 Prozent der teilnehmenden Unternehmen dem Controlling eine maßgebliche Bedeutung für den Unternehmenserfolg beimessen, werden Wirkung und Personal – zwei für die Sozialwirtschaft besonders bedeutsame Dimensionen – nur selten im Controlling betrachtet.
Bedeutung des Controllings für Unternehmenserfolg in der Sozialwirtschaft bekannt
90 Prozent der teilnehmenden Unternehmen messen dem Controlling eine maßgebliche Bedeutung für den jeweiligen Unternehmenserfolg bei. Das Controllingverständnis wird jedoch erwartungsgemäß vom Ausbaustand des Controllings beeinflusst. Das Investitions- und Finanzcontrolling und das Leistungscontrolling werden jeweils als sehr maßgeblich eingeschätzt, das Wirkungscontrolling ist hingegen nicht weit verbreitet – nur jedes fünfte Unternehmen nutzt diese Art des Controllings. Knapp die Hälfte der Befragten befassen sich nicht explizit mit dem Personalcontrolling, welches in einer personalintensiven Branche wie der Sozialwirtschaft überrascht. Ein Bedeutungsgewinn ist in der Zukunft zu erwarten.
Wirkungsziele im Sozialwirtschaftscontrolling nur selten umfassend definiert
Der Erfolg von Unternehmen in der Sozialwirtschaft misst sich nicht allein im Gewinn und in der Rendite: An den erzielten Wirkungen bei den Klientinnen und Klienten, wie der Verbesserung der Lebensqualität, lassen sich ebenfalls Erfolge messen. Teil dieses Wirkungscontrollings ist die Definition solcher Wirkungsziele. Lediglich 19 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Wirkungsziele umfassend definiert sind. Insgesamt zeigt sich laut Studienergebnissen, dass die Auseinandersetzung mit den Wirkungen der angebotenen Leistungen noch nicht verbreitet ist und methodischer Entwicklungsbedarf besteht.
Einen Einblick in die Studienergebnisse mit Blick in die angrenzende Branche der Gesundheitswirtschaft gibt ein Fachbeitrag in Ausgabe 4 von HCM ab 15. Juni 2022.
Webinar Controlling in der Sozialwirtschaft
Die Ergebnisse der Studie präsentiert die Autorenschaft der Studie kompakt in einem Webinar am 23. Juni 2022 von 15 bis 17 Uhr. Die kostenfreie Anmeldung ist unter http://www.curacon.de/veranstaltungen möglich.