Unter dem Motto „Veränderung, Innovation und Weiterentwicklung der klinisch-pflegerischen Versorgung“ wurde beim zweiten Kongress des Verbandes der PflegedirektorInnen der Universitätskliniken e.V. (VPU) Position zur Zukunftsgestaltung der Pflege im klinischen Setting bezogen. Ergebnis ist ein Positionspapier.

Aktuelle Best-Practice-Beispiele aus der klinischen Pflege gaben auf dem 2. VPU-Kongress vom 15. bis zum 25. November 2021 den rund 2.000 Teilnehmenden Einblicke in eine innovative Zukunftsgestaltung der Pflegeprofession. Unter dem Motto „Veränderung, Innovation und Weiterentwicklung der klinisch-pflegerischen Versorgung“ stellten 53 Referentinnen und Referenten aus Pflegepraxis, dem Pflegemanagement, der Pflegewissenschaft, der Medizin und der Gesundheitswirtschaft in acht 90-minütigen Live-Webinaren zukunftsweisende Projekte vor. „Das Potenzial der Pflege ist groß. Die Ausgestaltung der Potenziale bedingt aber auch notwendige Strukturentwicklungen in Bildung, Praxis, Wissenschaft sowie der politischen Mitgestaltung“, sagte Andreas Kocks, Sprecher des Netzwerkes Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung im Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
Neben der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nahm der Kongress auch
- die Zukunftsgestaltung der hochschulischen Qualifikation,
- Digitalisierung und Robotik,
- Ethik,
- Führungsmodelle sowie
- die Pflegepersonalbedarfsmessung
in den Blick. In allen Bereichen wurde laut VPU deutlich, dass die Pflege mit innovativen Projekten, Ansätzen und Fragen die Entwicklungen anstößt, Innovationen in der Praxis umsetzt und neue Potenziale erschließt. Dieses Potenzial habe auch Howard Catton, leitender Geschäftsführer des International Council of Nurses (ICN) unterstrichen, indem er an die Solidarität und den Zusammenschluss der Pfl-genden weltweit erinnerte.
Sechs Positionen für eine innovative klinische Pflege
Aus den Webinaren hat sich ein Positionspapier mit sechs Forderungen für eine zukunftsorientierte und innovative klinisch-pflegerische Versorgung ergeben:
- Konsequenter Ausbau und umfassende Förderung von berufsqualifizierenden Pflegestudi-engängen und pflegewissenschaftlichen Lehrstühlen.
- Langfristige und nachhaltige Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Pflegepersonal-ausstattung auch über die Corona-Pandemie hinaus.
- Besetzung des Pflegemanagements durch hochschulisch qualifizierte Pflegefachpersonen und deren Einbindung in Entscheidungsgremien.
- Etablierung von Strukturen der ethischen Reflexion in Pflegepraxis und -forschung unter Einbeziehung der Pflegeprofession.
- Ausbau digitaler Technologien in der klinisch-pflegerischen Versorgung; Anerkennung der digitalen Transformation als Chance für Pflegefachpersonen.
- Etablierung eines wissenschaftlich validierten Pflegepersonalbemessungsinstruments auf Basis einheitlicher Pflegebedarfsdaten.