Zutrittsmanagement Sicherheit digital bieten

Das Sicherheitsverständnis von Menschen verändert sich – Sicherheit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Für Betreiber von Healthcare-Einrichtungen ist dies v.a. mit Blick auf das Gebäudemanagement eine zentrale Herausforderung. Digitale Techniken können helfen. Sicherheit von Gebäuden der Healthcare-Versorgung wird für die Menschen, die darin arbeiten und versorgt werden, zunehmend wichtiger. Wie wir Menschen subjektiv das Thema Sicherheit empfinden, ist eine Entwicklung, die sich zunächst etwas paradox anhört: Denn obwohl wir uns in Mitteleuropa im historischen Vergleich in einer sicheren Zeit bewegen, führt dieses „gewohnte“ Sicherheitsgrundverständnis dazu, dass Unsicherheitsgefühle deutlich intensiver wahrgenommen werden als noch vor wenigen Jahren. Ausgelöst durch die aktuellen globalen Herausforderungen wird Sicherheit auf den Prüfstand gestellt und erfährt einen starken Wandel der Prioritäten. Das verleiht Sicherheitstechnologien einen großen Wachstums- und Digitalisierungsschub. Privatsphäre und Datenschutz sind nur zwei der elementaren Sicherheitsthemen. Der Mensch ist privat wie beruflich vernetzt und schätzt die komfortable und zeitgemäße Steuerung seiner Aktivitäten über möglichst wenige Handgriffe und Geräte. Das gilt auch verstärkt für die Handhabung von Sicherheitslösungen und Zugangstechnik. Im professionellen Kontext stehen neben Bauherren, Planern und Schließtechnikherstellern auch Healthcare-Sicherheitsexperten in medizinisch-sozialen Einrichtungen vor entsprechend neuen Herausforderungen. Schließlich sind deutschlandweit noch überdurchschnittlich viele Gebäude mit rein mechanischen Schließsystemen ausgestattet, die immer öfter an Grenzen kommen, wenn es um ihre Zukunftssicherheit und Fähigkeit zur Integration in ein smartes Gebäudemanagement geht. Um die sorgfältige und kritische Analyse der bestehenden Sicherheitsstandards kommen Klinikbetreiber also genauso wenig herum wie um die Überlegung, welche innovative Schließtechnik eine lohnenswerte Investition in die Zukunft ist. Sicherheit in der Gebäudetechnik umsetzen Dass smartes Gebäudemanagement und damit die offene Architektur elektronischer Zutrittssysteme für die Interoperabilität mit anderen Systemen immer wichtiger wird, bestätigen auch Studien wie der Wireless-Access-Control- Report 2021 (WACR 2021). Er präsentiert neue Erkenntnisse zum Status quo und kommenden Trendentwicklungen des Marktes für drahtlose Zutrittskontrollen. Ein Ergebnis: Mehr als 90 Prozent der befragten Sicherheitsexperten ist die Interoperabilität und Systemintegration wichtig oder sogar sehr wichtig. Über die Hälfte von ihnen würde der Integration elektronischer Zutrittskontrollsysteme mit Anlagen für Videoüberwachung, Alarmanlagen und Besuchermanagement-Systemen dabei Priorität einräumen. Als wichtiger Vorteil wird zudem die Verwaltungsmöglichkeit über eine einzige Plattform betrachtet, die alle zugehörigen Systeme über einen zentralen Software-Hub mit einer einzigen Benutzeroberfläche verbindet. In der Praxis bleibt diese tiefere Integration von Gebäudesystemen für viele Entscheidungsträger jedoch noch auf der To-do-Liste, weil die Kostenfrage oder ein Mangel verfügbarer offener Standardtechnologien im Raum stehen. Digitale und physische Datensicherheit Kosteneffizienz ist auch einer der Gründe, weshalb die Nutzung von Software als Dienstleistung (SaaS) oder Zutrittskontrolle als Dienstleistung (ACaaS) in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Die Budgetierung für Gebäude- und Sicherheitsmanager ist durch diese Dienstleistungsangebote viel besser planbar. Unternehmen bezahlen einen bestimmten Betrag und bekommen das Maßnahmenpaket, ohne sich über die Ablage und Sicherheit ihrer sensiblen Daten zusätzlich Gedanken machen zu müssen. Inzwischen werden vielfach auch flexible Mietmodelle angeboten, in denen sich die Leistungen des Anbieters an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens anpassen lassen. Für welche Art der Datensicherung sich eine Institution auch entscheidet, der Datenschutz muss von den Verantwortlichen sowohl durch digitale, elektronische als auch physische Barrieren gegen unbefugten Zugriff oder Manipulation gewährleistet werden – ein Punkt, der besonders für kritische Infrastrukturen wichtig ist. Spätestens seit Inkrafttreten des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 betrifft das auch einen erweiterten Kreis von Branchen und Unternehmen, die jetzt neu als kritische Infrastrukturen definiert wurden. Hinzu kommt die verpflichtende Einführung eines Systems zur Angriffserkennung bis Mai 2023 und weitere Vorgaben, die das Ziel verfolgen, das gesamte Sicherheitsniveau in den betreffenden Organisationen kontinuierlich zu erhöhen. Moderner Gebäudeschutz mit elektronischen Schließanlagen Elektronische Schließanlagen nehmen hier eine besondere Rolle ein, denn sie schlagen die Brücke zwischen den zwei Welten mechanische Schließanlage (physische Sicherheit) und Zutrittskontrolle (digitale Sicherheit). Sie bieten einen hohen Schutz gegen Manipulation und intelligente Angriffe. Die Flexibilität und schnelle Verwaltung elektronischer Schließanlagen machen Änderungen und Anpassungen in Gebäuden zudem so einfach wie nie. Selbst Objekte mit vielen tausend Schlüsseln und weit verstreuten Standorten sind mit geringem Aufwand sicher und übersichtlich zu verwalten. Dank der komfortablen Möglichkeit, digitale Protokolle von Schließereignissen zu generieren, kommen die Organisationen mit einer elektronischen Schließanlage zudem ihrer gestiegenen Dokumentationspflicht nach. Ein weiterer Pluspunkt ist die herstellerunabhängige Kombinierbarkeit mit anderen Gebäudesystemen – wie etwa innovativer Rettungswegtechnik. Kontakt zum Autor: Markus Busch, markus.busch@assaabloy.com

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