Abrechnung & DRG
Katastrophale Auswirkungen auf die klinische Geburtshilfe befürchten der Deutsche Hebammenverband und der Deutsche Pflegerat (DPR). Der Grund: Das soeben verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz.

„Die beschlossene Neuregelung des Pflegebudgets, wonach nur die Kosten für qualifizierte Pflegekräfte berücksichtigt werden, die in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt sind, streicht die klinische Geburtshilfe und deren Leistungen“, schreibt der DPR. Damit sei die Versorgung von Frauen und Kindern in Krankenhäusern gefährdet. Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) hätte damit sein Versprechen, keine Leistungskürzungen vorzunehmen, nicht eingehalten.
Negative Auswirkungen auf die klinische Geburtshilfe
Der Deutsche Hebammenverband legt in einem „Brandbrief“ nach: „Es ist uns völlig unerklärlich, wie eine Neuregelung der Pflegebudgets zukünftig die Möglichkeit der Refinanzierung von Hebammenstellen auf den geburtshilflichen Stationen ausschließen kann. Wir haben den Eindruck, dass trotz unserer deutlichen Mahnungen die negativen Auswirkungen auf die klinische Geburtshilfe ignoriert wurden.“ Wenn Hebammen Frauen und Neugeborene betreuten, würden sie auf Station anstelle von Pflegefachkräften eingesetzt, die an anderer Stelle dringend gebraucht würden. „Es ist ein Irrtum, dass diese Tätigkeit zusätzlich zu den Pflegestellen vergütet und über die DRGs ausgeglichen werden können“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidenten des Hebammenverbandes.
Zur Erinnerung: Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, das Nationale Gesundheitsziel rund um die Geburt umzusetzen.