Patientensicherheit Patientenschützer für Klinikreformen zunächst auf dem Land

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Die Deutsche Stiftung Patientenschutz dringt trotz Protesten auf Reformen bei der Aufstellung der Kliniken. „Es ist überfällig, dass die deutschen Krankenhäuser sich jetzt endlich auf den Bedarf der kranken Menschen ausrichten“, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Personelle Ressourcen kämen bisher nicht dort zum Einsatz, wo Patientinnen und Patienten sie bräuchten.

Patienten Reform Krankenhausreform
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz findet, dass die geplante Reform der Notfallversorgung im ländlichen Raum beginnen müsse. – © oatawa (stock.adobe.com)

Um den ländlichen Raum zu stärken, solle Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine geplante Reform der Notfallversorgung zunächst dort an den Start bringen. Damit bekämen nicht nur Patientinnen und Patienten eine effiziente stationäre Versorgung in der Fläche. Auch die Länder könnten beweisen, wie ernst sie die Stärkung der Landkreise nähmen.

Wie schauen die Reformpläne aus?

Lauterbach plant grundlegende Neuregelungen bei der Finanzierung und Organisation der Kliniken. Um sie mehr von wirtschaftlichem Druck zu lösen, soll das Vergütungssystem über Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden. So soll u.a. einen Vergütungsanteil allein für das Vorhalten von Leistungsangeboten kommen. Das gewachsene Netz soll in Stufen eingeordnet und entsprechend finanziert werden – von der wohnortnahen Grundversorgung bis zu Unikliniken. Im Blick steht auch eine Reform der Notfallversorgung, um Überlastung zu verringern.

Krankenhausreform in der Diskussion

Brysch sagte, Länder und Kliniken liefen Sturm gegen die Pläne und warnten vor einem Kahlschlag v.a. allem auf dem Land.

„Das schürt gerade hier Ängste bei Patientinnen und Patienten. Dabei mangelt es nicht an Personal.“

Eugen Brysch

Er verwies darauf, dass es in der Krankenpflege seit 2017 ein Beschäftigungsplus von 13 Prozent gebe. Das seien 43.000 Fachkräfte mehr. Auch bei ärztlichen Berufen gebe es einen Anstieg. Die Bettenauslastung der Kliniken sei zugleich gesunken.