Digitalisierung
Im neuen OP-Zentrum der HNO- und Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Essen wird auf vollständig digitale Prozesse gesetzt, inklusive dreidimensionaler Darstellung der zu operierenden Strukturen. Prof. Dr. David Matusiewicz bezieht in seinem aktuellen Kommentar Stellung.
Die Universitätsmedizin Essen ist das größte an einem Standort zentrierte Universitätsklinikum des Ruhrgebiets und damit das „Klinikum der Metropole Ruhr“ und befindet sich im größten industriellen Ballungszentrum Europas. Es baut seine Strategie zum Smart Hospital ständig weiter aus – ein ständiger Anspruch an sich selbst, denn damit wird man nie fertig und das hört nicht an der Krankenhausmauer auf.
Ob digitale Notaufnahme, die Avatarisierung der Ärzteschaft oder „DaVinci“-Operationssystem. Das OP-Zentrum der Zukunft an der Uniklinik Essen ist eine folgerichtige Entwicklung, da der OP der Maschinenraum der Universitätsmedizin ist. Dass die komplette Wertschöpfungskette digital erfolgt ist. Die Verwendung von Mixed-Reality-Brillen zur Vorbereitung von Operationen und die Verbindung aller OP-Phasen in einem digitalen System sind innovative Ansätze, die helfen können, die Effizienz und Sicherheit der chirurgischen Eingriffe zu verbessern. Und es gibt steuernde Systeme, die über große Bildschirme und App-Buttons zugreifbar sind. Daten kommen aus der elektronischen Patientenakte. Die Nutzung von Musik zur Entspannung der Patientinnen und Patienten ist ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme, die auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden abzielt. Das klingt erstmal sekundär, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Als wichtiger Bestandteil von Qualität in der Gesundheitsversorgung umfasst das Patientenerleben – neben der rein medizinischen Leistung – auch solche Goodfeel-Aspekte eines Klinik-Aufenthaltes, die für die Patientinnen und Patienten wichtig sind – und um die geht es ja schließlich. Ich freue mich, seit ein paar Jahren im Institut für Patientenerleben Beirat zu sein. Wir nennen das 360°-Patientenerleben. Insgesamt ist das Ziel zudem, die Mitarbeitenden zu entlasten, auch eine notwendige Initiative zu sein, insbesondere angesichts der zunehmenden Belastung dieser. Die Kombination aus digitalen Technologien und menschlicher Betreuung kann dazu beitragen, die Qualität der Versorgung zu verbessern und gleichzeitig die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden zu reduzieren. Ich kann den Weg der Universitätsmedizin nur unterstützen, denn es geht immer um das Dreamteam Mensch & Maschine wie in einem Zentaur-Modell. Und wir stehen ganz am Anfang: Der Transformationsprozess der Universitätsmedizin Essen hat gerade erst begonnen. Und der 360°-Blick ist die Kernvariable für den Erfolg dessen.
Ihr
Prof. Dr. David Matusiewicz
Dekan und Institutsdirektor, FOM Hochschule
Digitalisierung im Gesundheitswesen | Digitale Gesundheit
Kontakt: david.matusiewicz@fom.de
OP-Zentrum der Zukunft: digital und menschlich
Den Beitrag der Universitätsmedizin Essen zum neuen OP-Zentrum finden Interessierte mit einem Klick hierauf.
Außerdem ist der Beitrag in der aktuellen Ausgabe HCM 2-2023 zu finden.