Studie Nutzung von ärztlich verschriebenen Gesundheits-Apps zieht an

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Digitalisierung

Die Digitalisierung in Deutschlands Gesundheitswesen kommt einer Studie zufolge in einigen Bereichen etwas voran. Die Nutzung von sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs), also ärztlich verschriebenen Apps gegen Depressionen, Panikstörungen oder Tabaksucht, habe in diesem Jahr deutlich angezogen, heißt es in einer publizierten Studie des Beratungsunternehmens McKinsey. Vorsichtig geschätzt werden es in diesem Jahr 125 000 DiGA-Verordnungen sein und damit knapp dreimal so viele wie im Vorjahr (44 000).

Die Nutzung von ärztlich verschriebenen Gesundheits-Apps zieht an. – © Annette Riedl/dpa

Bei durchschnittlichen Kosten von 458 Euro berechneten die Branchenfachleute ein Marktvolumen von circa 57 Millionen Euro für dieses Jahr. Für 2023 rechnen sie mit einem weiteren Anstieg.

BfArM listet aktuell 33 erstattungsfähige DiGAs

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet derzeit 33 DiGAs als erstattungsfähig auf. Darunter sind u.a. diese Apps:

  • „NichtraucherHelden“ gegen Abhängigkeit vom Rauchen,
  • „Mindable“ gegen Panikstörungen,
  • „Meine Tinnitus App“,
  • Angsttherapie-Anwendung „Invirto“ und
  • Gesundheitstraining „HelloBetter“.

„Die Anzahl der DiGAs steigt, das Angebot vergrößert sich Jahr für Jahr“, sagt McKinsey-Fachmann Tobias Silberzahn. Vorbehalte unter Ärztinnen und Ärzten würden schwächer, die Bekanntheit unter Patientinnen und Patienten steige und das Feedback der Nutzenden sei bisher überwiegend positiv – daher seien die Aussichten dieses Marktsegments sehr gut. Eine Vielzahl an Studien belege zudem den gesundheitlichen Nutzen. „DiGAs können bei Menschen mit chronischen Leiden eine sinnvolle Ergänzung sein, um eine Verhaltensänderung einzuleiten oder zu unterstützen.“

Mit einem Klick hierauf gelangen Interessierte zur Liste der DiGAs.

E-Health Monitor

Die vorgelegte Studie – der „E-Health Monitor“ – gibt einen Zwischenstand über die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es gibt Lichtblicke wie die DiGAS oder auch die Tatsache, dass mittlerweile fast alle Arztpraxen und Apotheken an die Telematik-Infrastruktur also das Kommunikationsnetz der Gesundheitsbranche – angeschlossen sind. Die elektronische Verschreibung (E-Rezept) und die elektronische Patientenakte (ePA) werden aber nur wenig genutzt.