Neues Qualitätssicherungsverfahren für Arthroskopie am Kniegelenk

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Für die Arthroskopie am Kniegelenk hat das AQUA-Institut ein neues Qualitätssicherungsverfahren entwickelt. Vom Gemeinsamen Bundesausschuss gab es schon grünes Licht. Das Besondere: das Verfahren kommt bei der Dokumentation ohne manuelle Eingaben des Arztes aus.

Beim vom AQUA-Institut entwickelten Qualitätssicherungsverfahren für Kniespiegelungen werden die Sozialdaten bei den Krankenkassen erhoben. – © smartmediadesign (Fotolia.com)

In Deutschland werden jährlich insgesamt mehr als 413.000 Arthroskopien am Kniegelenk ambulant oder stationär durchgeführt. Das AQUA-Institut hat dafür nun ein neues Qualitätssicherungsverfahren entwickelt. Bei dem Vefahren werden die benötigten Informationen über die Sozialdaten bei den Krankenkassen erhoben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Arthroskopie ambulant oder stationär durchgeführt wurde. „Wir konnten jetzt erstmals bei einem konkreten Eingriff aufzeigen, wie der berechtigte Wunsch nach aufwandsarmer Qualitätssicherung tatsächlich umgesetzt werden kann“, sagt Prof. Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des AQUA-Instituts.

Zusätzlich soll eine auf die Arthroskopie zugeschnittene Patientenbefragung die Qualitätssicherung ergänzen. Ein weiterer Baustein ist eine externe Begutachtung, die ein neues Instrument in der gesetzlichen Qualitätssicherung ist. Dabei sollen bei den Leistungserbringern Auffälligkeiten hinterfragt und Maßnahmen zur Qualitätsförderung angestoßen werden. Die Begutachtung wird ausgelöst, sobald ein bestimmter Wert erreicht wird. Dieser Index ergibt sich aus der Zusammenfassung aller Qualitätsindikatoren, die dem Verfahren zugrunde liegen.

Patientenvertreter sehen Problem der Überversorgung nicht gelöst

In der Sitzung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) haben Patientenvertreter Kritik an dem Abschlussbericht des AQUA-Instituts geäußert. Sie sehen darin das Problem der Überversorgung beziehungsweise der Qualität der Indikationsstellung nicht gelöst. Auch die vorgesehene Patientenbefragung halten sie für verbesserungsbedürftig.

Das AQUA-Institut wurde im März vergangenen Jahres vom G-BA mit der Entwicklung eines sektorenübergreifenden Qualitätssicherungsverfahrens zur Arthroskopie am Kniegelenk beauftragt. Im Juli 2014 hat das Institut den Abschlussbericht an das Gremium übergeben. Im August hat der G-BA nahm den Bericht in einer Plenumssitzung abgenommen. Nun muss der G-BA noch über die weitere Umsetzung entscheiden.