Verbundprojekt Neues Forschungsinstitut für Berlin

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Der Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) soll künftig den Wissenschaftsstandort Berlin als Drehscheibe für internationale, datenbasierte Forschung stärken.

Forschung SHARE Berlin
Im Projekt SHARE werden künftig in Berlin Daten der Sozial‐ und Verhaltenswissenschaften analysiert. – © apinan (stock.adobe.com)

SHARE wird künftig von vier Forschungseinrichtungen getragen, bestehend aus dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA). Das SHARE Berlin Institut wird darüber hinaus eng mit dem Robert Koch-Institut (RKI) zusammenarbeiten. Dazu wurde jetzt der Gesellschaftsvertrag für das SHARE Berlin Institut von den Gründungspartnern unterzeichnet. Der Forschungsverbund soll durch die unmittelbar beteiligten Einrichtungen die interdisziplinäre und internationale Forschung in Deutschland voranbringen.

„Wir freuen uns, dass die Charité einer von vier wissenschaftlichen Partnern ist, die SHARE und der damit verbundenen Forschung einen dauerhaften Sitz in der Gesundheitsstadt Berlin geben. Diese Forschungsinfrastruktur wird uns wichtige Daten für den Zusammenhang von Gesundheit und sozialen Lebensbedingungen aus multidisziplinärer, europäischer Perspektive liefern. Eine Datenbasis, die zum Beispiel helfen kann, die gesundheitlichen Langzeitrisiken der Covid-19-Pandemie zu erforschen“, sagt Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité.

Was Daten aus SHARE möglich machen

SHARE ist eine europäische Forschungsinfrastruktur, die seit 2004 die Lebenssituation europäischer Bürgerinnen und Bürger untersucht und erforscht, inwieweit sozial-, wirtschafts- und gesundheitspolitische Maßnahmen das Leben der Menschen prägen. Bis heute wurden in 530.000 Interviews rund 140.000 Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter aus 28 europäischen Ländern und Israel befragt. Damit ist SHARE die größte internationale Forschungsinfrastruktur auf dem Gebiet der Sozial‐ und Verhaltenswissenschaften. SHARE hat derzeit mehr als 14.000 wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer weltweit, wobei Deutschland den größten Anteil stellt. Im Durchschnitt wird jeden Tag eine wissenschaftliche Arbeit auf der Datenbasis von SHARE veröffentlicht.

Die Daten dienen sowohl der Grundlagenforschung als auch der evidenzbasierten Politikberatung auf europäischer und nationaler Ebene. Durch den Umzug nach Berlin sollen neue Synergien entstehen, die sowohl der Grundlagenforschung als auch der evidenzbasierten Politikberatung in Deutschland zugutekommen werden.