Einrichtung & Ausstattung
Die neue psychiatrische Privatstation der LVR-Klinik Köln wurde fertiggestellt. Dabei ist ein atmosphärisches Wahlleistungs-Gesamtkonzept mit großer Aufenthaltsqualität für Privatpatientinnen und -patienten entstanden.

Die Gestaltung der anspruchsvollen Innenarchitektur baut auf dem damaligen Bestand auf, der von hohen Räumen, Tageslicht und Offenheit in die Umgebung geprägt ist. Die Idee von Offenheit, Präsenz und Rückzug wird nahtlos weiterentwickelt und in die Zukunft geführt. Foyer, Lounges, Patienten- und Patientinnenzimmer, Bäder, Personal- und Funktionsbereiche sind allesamt Teil des gestalterischen Gesamtkonzeptes für die Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die zugleich Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln ist. Träger der LVR-Klinik Köln ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Trotz des hohen Anspruchs an die Atmosphäre, gibt es keine Kompromisse an die Funktionalität – das war das Ziel des Innenarchitekturbüros. Sowohl Suizidprävention als auch Anforderungen an die Hygiene wurden unauffällig integriert und Arbeitsprozesse sorgfältig durchdacht. Abseits emotional beklemmender Klinikatmosphäre, bewirkt die neue Atmosphäre das Gegenteil. Sie soll beruhigend und inspirierend wirken. Als Ort zur Heilung der Seele soll das Healing Environment der Räume das Gefühl von Schutz und Geborgenheit, Vertrauen und Zuversicht vermitteln. Helle Materialien, von der Natur inspirierte Farben, sanfte Texturen und Formensprache, Eleganz und klare Modernität prägen die Gestaltung. Die Innenarchitektur soll so die Therapie unterstützen.
Offenheit und Rückzug
Je nach Stimmung und Gemütszustand, haben die Patientinnen und Patienten die Wahl innerhalb verschiedener Aufenthaltsorte im Raumgefüge. Sei es extrovertiert im Foyer, direkt am Entrée, gesellig in Lounge und Aufenthaltsbereich, oder im Rückzugsmodus auf sicherem Terrain des privaten Patientenzimmers.
So bieten die Zimmer-Typologien, wie 1-Bett, 2-Bett, Flex-Zimmer oder rollstuhlgerechte Zimmer, ein jeweils eigenes Territorium, für ein Maximum an Privatheit auch bei Zweierbelegung. Kleine separate Eingangsbereiche als Zwischenraum, charmantes Inbetween, bieten die Möglichkeit, am Leben „draußen“ teilzuhaben, ohne die Geborgenheit des eigenen Zimmers zu verlassen. Außerdem bietet es zudem Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, den Patient oder die Patientin zu besuchen, ein Ansatz den LVR bereits früher verfolgte. Zwei rollstuhlgerechte Patientenzimmer stehen bei Behinderungen zur Verfügung und Brailleschrift hilft blinden Menschen bei der Orientierung. Offenheit, Rückzug und Privatheit wird zudem mithilfe verschiedener Stilmittel gezielt differenziert und auf einer Klaviatur gespielt, die unterschiedliche Szenarien zulässt.
Lounges für alle
Zum Aufenthalt stehen Lounges mit Kaffeebar, Foyer und Wohnzimmer zur Verfügung. Ebenso Bänke und Stühle, eine variable Sofalandschaft, Schaukelstühle, große Schränke und niedrige Sideboards für Bücher, Spiele etc. Wände warten noch auf die Kunstwerke der Patienten und Patientinnen. Resedagrün bildet einen farbigen Akzent für entspannte Ruhe, sonst ist alles in zurückhaltenden Naturnuancen gehalten.
Nachhaltiger Kautschukboden zieht sich farblich differenziert aber unaufdringlich hindurch. Ausgewählte Wandbeläge mit fein texturierter Qualität, die sich vom Standardanstrich unterscheiden, sollen wie die akustisch wirksamen Decken für ein Wohlgefühl sorgen. Megaprints sanft wogender Gräser sollen den entspannten ersten Eindruck im Foyer unterstützen und stressreduzierend wirken. Darüber hinaus runden sowohl private Terrassen, als auch die umgebende Landschaftsarchitektur die Patientenerfahrung ab.
Personalbereiche integrieren sich mit ihrer frischen Farbgebung in das Corporate Design von LVR, und tragen so zur gemeinsamen Identität und Motivation der Mitarbeitenden bei. Funktionsbereiche lassen Einblicke zu, die der Markenidentität entsprechen und Menschlichkeit auch hinter den Kulissen leben und zeigen.
Aufgeteilt in einen offenen und geschützten Bereich, sind parallele Lounges zum Speisen entstanden, die den Aufenthalt, ähnlich eines gehobenen Restaurants, gestalten. Die Küche, die von einem repräsentativen Buffet bis hin zum Showcooking genutzt werden kann, ist rollstuhlgerecht und auch als Therapieküche geeignet. Elegant und bequem lässt sich das ganze flexibel arrangieren und wechselnden Bedürfnissen anpassen. Die Gestaltung folgt einer Linie, aber lässt Freiheit zu und erlaubt Eigeninitiative in der Nutzung, statt starrer Prinzipien zu folgen. Das Pflegebad strahlt durch die subtile Qualität differenzierter Materialien wie Mosaik, Holz und Textilstrukturen, moderner Lichtsteuerung in Kombination mit Sound einen Wellnesscharakter aus. Licht und Sound sind dabei frei wählbar und begleiten die Sinne während eines erholsamen Bades positiv.
Heilung unterstützen
Nicht streng, sondern wie eine Umarmung sollen die Räume wirken, emotional auffangen und die Heilung unterstützen. Einblicke und Ausblicke, Wegrichtung, die von der Natur inspirierten Farbnuancen, Formen und Texturen, aber auch die Proportionen prägen die Atmosphäre. Im Frühling gehen Außen und Innen ineinander über und die hier entstandene Innenarchitektur für die die Wahlleistung findet ihr Pendant in der umgebenden Natur. Der hohe Anspruch an die Medizin und Atmosphäre sollen so Hand in Hand gehen.