KLIK green Nachhaltige Küche für Krankenhäuser: vier Beispiele

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Im Projekt KLIK green engagieren sich Klinikbeschäftigte für eine nachhaltige Entwicklung in ihrer Region. Auf welche Konzepte Krankenhäuser zur Nachhaltigkeit in der Speisenversorgung setzen, zeigen diese Best-Practice-Beispiele.

Eine Auswahl an Salat und Gemüse auf einem Patiententisch.
Für mehr Nachhaltigkeit bei der Speiseversorgung setzen sich Klimamanagerinnen und -manager verschiedener Kliniken ein. – © sasirin pamai

Jedes Jahr werden in Deutschland knapp 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen . Auch Krankenhäuser entsorgen laut den Zahlen der Reha-Klinik Fallingbostel pro Tag und zu Behandelndem durchschnittlich 0,7 Kilogramm Nahrungsmittel. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, können sich Kliniken und ihre Mitarbeitenden im Projekt KLIK green für eine nachhaltige und gesunde Speiseversorgung engagieren. Wie die Umsetzung dieses Konzepts aussieht, verraten im Folgenden vier Klimamanagerinnern und -manager.

Lebensmittelabfälle vermeiden

Die Reha-Klinik Fallingbostel hat sich v.a. die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung auf die Fahne geschrieben. Verwaltungsleiter Tobias Schuchhardt berichtet von der Kampagne des Hauses: „Zu gut für die Tonne!“ Die zu Behandelnden werden hier bereits beim ersten Betreten des Speisesaals über die Kampagne informiert. „Hier geben wir folgende drei Hinweise:

  • „Satt werden“,
  • „Lieber einmal mehr zum Buffet gehen“ und
  • „Nur leere Teller zurückstellen“.

Allein dadurch konnte der Lebensmittelabfall um ca. ein Drittel reduziert werden und der jährliche CO2-Ausstoß wurde um 62,57 Tonnen im Jahr verringert“, erklärt Schuchhardt.

Tierische Produkte reduzieren

Das Krankenhaus Salem in Heidelberg verfolgt den Ansatz, tierische Produkte auf dem Speiseplan zu reduzieren. Dr. Stephanie Snyder-Ramos, Fachärztin für Anästhesie setzt sich für ein vegetarisches Angebot im Krankenhaus ein, das nicht nur nachhaltiger, sondern auch gesünder für die zu Behandelnden ist. „Wer deutlich weniger tierische Produkte isst, lebt nachweislich gesünder. Obwohl die offizielle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet, maximal ein bis zwei Fleischmahlzeiten pro Woche zu essen, landet auf deutschen Tellern oft täglich Fleisch, was der Gesundheit beträchtlichen Schaden zufügen kann. Daher sollten Krankenhauskantinen und Caterer dringend weniger Fleisch und andere tierische Produkte anbieten“, sagt Snyder-Ramos.

Produkte aus der Region

Im Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen werden regionale und saisonale Produkte bevorzugt. Sabine Schröder, Qualitätsmanagementbeauftragte erklärt dazu: „Kürzere Transportwege vergeuden weniger Energie. Frische Ware enthält außerdem einen höheren Anteil an Nährstoffen als Produkte, die zunächst lange Wege zurücklegen. Regionalität und Saisonalität im Krankenhaus voranzubringen, bedeutet demnach auch, die Genesung von Patientinnen und Patienten mit gesundem Essen zu fördern. Daher richten wir seit Herbst letzten Jahres unser Augenmerk auf die Lebensmittel, die wir verwenden. Unsere Bio-Molkerei-Produkte, verschiedene Backwaren und Fleisch beziehen wir von regionalen Zulieferern, die wir gut kennen. Auch saisonales Obst und Gemüse stammen aus dem Umfeld.“ Ziel sei es, das Bioproduktangebot in den nächsten Jahren noch auszubauen.

Nachhaltigere Küchentechnik

Der Technische Leiter des Paulinenkrankenhauses in Berlin Ralph Ladage setzt im Rahmen des Projekts KLIK green auf optimierte Großküchentechnik. Der CO2-Ausstoß soll direkt in der Küche gesenkt werden. Dazu stellt Ladage energiesparende Wärmewagen vor, die die Temperatur zum Erwärmen und Kühlen von Lebensmitteln passgenau einstellen können. „Die Temperaturen in den Kühl- und Wärmewagen zur Speisenversorgung der Patientinnen und Patienten werden regelmäßig geprüft und optimiert. Zusätzlich können wir genaue Mengen erfassen und als Erfahrungswert für das Bestellsystem nutzen. Dadurch reduzieren wir auch Lebensmittelabfälle. Letztlich prüfen wir die Temperaturen in den Kühl-räumen, um Sensoren auf ihre richtige Funktion abzugleichen“, führt Ladage aus.