DKI-Blitzumfrage Mögliche Ausfälle der Energieversorgung und Notfallpläne in den Krankenhäusern

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In Deutschland ist jedes Krankenhaus in der Lage, kurzfristige Stromausfälle durch eine Notstromversorgung zu überbrücken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).

Die aktuelle DKI-Blitzumfrage ermittelte mögliche Ausfallrisiken der Energieversorgung, u.a. welcher Zeitraum während eines Stromausfalls überbrückt werden kann. – © Deutsches Krankenhausinstitut 2021

Mit der aktuellen Blitzumfrage sollten mögliche Ausfallrisiken der Energieversorgung in den Krankenhäusern und kurzfristige Gegenmaßnahmen ermittelt werden. An der Repräsentativbefragung im Krankenhaus-Pool, einem Online-Tool für Blitzumfragen zu tagesaktuellen Themen des DKI beteiligten sich bundesweit 288 Krankenhäuser ab 50 Betten.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zu kurzfristigen Stromausfällen

In mehr als der Hälfte der Krankenhäuser (59 Prozent) reicht die Überbrückung bei kurzfristigen Stromausfällen aber nur für wenige Tage, bei 21 Prozent der Häuser sogar bloß für wenige Stunden bis zu einem Tag.

Im Falle eines mehrtägigen Stromausfalls könnten aber bloß 14 Prozent der deutschen Krankenhäuser die Patientenversorgung umfassend im bisherigen Umfang sicherstellen. Jeweils rund 40 Prozent der Häuser könnten die Versorgung nur mit deutlichen Einschränkungen oder lediglich die Notfallversorgung sicherstellen

Zwar haben 56 Prozent der Befragten aufgrund der aktuellen Energiekrise ihre Notfallpläne aktualisiert und zusätzliche Maßnahmen ergriffen. 59 Prozent der Krankenhäuser arbeiten mit dem Land oder der Kommune zusammen, um Notfallszenarien und mögliche Maßnahmen abzustimmen.

Patientenversorgung bei mehrtägigem Stromausfall nicht ausreichend sichergestellt

Im Falle eines mehrtägigen Stromausfalls könnten aber bloß 14 % der deutschen Krankenhäuser die Patientenversorgung umfassend im bisherigen Umfang sicherstellen. Jeweils rund 40 Prozent der Häuser könnten die Versorgung nur mit deutlichen Einschränkungen oder lediglich die Notfallversorgung sicherstellen. Weitere 7 Prozent der Krankenhäuser müssten die Patientenversorgung ganz einstellen.

Jeweils rund die Hälfte der Befragten ist bei der Wärmeversorgung ihres Krankenhauses im Wesentlichen auf einen Energieträger festgelegt oder kann auf alternative Energieträger umstellen. In 71 Prozent der Häuser, die auf einen Energieträger festgelegt sind, handelt es sich dabei um Gas. Bezogen auf die Krankenhäuser insgesamt haben 38 Prozent der deutschen Krankenhäuser somit kurzfristig keine Möglichkeit, die Wärmeversorgung anderweitig als durch Gas sicherzustellen.

In der DKI-Blitzumfrage wurde auch abgefragt, in welchem Umfang im Fall eines mehrtätigen Stromausfalls die Patientenversorgung sichergestellt ist. – © Deutsches Krankenhausinstitut 2021

Aller getroffenen Gegenmaßnahmen zum Trotz würden Engpässe in der Strom- und Gasversorgung die Krankenhäuser erheblich beeinträchtigen. Sie sind daher – wie bereits in § 53 a Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen – bevorzugt bei der Energieversorgung zu behandeln, um die Patientenversorgung zu sichern. Dafür sind aber auch die den Krankenhäusern zuliefernden und für die Patentenversorgung dringend benötigten Unternehmen wie

  • Speiseversorgung oder
  • Wäscherei

bevorzugt zu versorgen. Andernfalls kann es trotz einer prioritären Berücksichtigung der Krankenhäuser zu Problemen in der Patientenversorgung kommen.

Hintergrund der Umfrage

Der Krankenhaus-Pool des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) ist ein Online-Tool für einfache und schnelle Blitzumfragen im Krankenhaus zu tagesaktuellen Themen. Die Umfragen werden i.A. der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und ihrer Mitglieder erstellt.

Angesichts der aktuellen Energiekrise steht auch die Versorgungssicherheit im Krankenhaus in der politischen Diskussion. Mit der aktuellen Blitzumfrage sollten zum einen mögliche Ausfallrisiken der Energieversorgung in den Krankenhäusern ermittelt werden. Zum anderen geht es um kurzfristige Maßnahmen und Notfallpläne der Häuser, um die Patientenversorgung im Falle eines Stromausfalls sicherzustellen.

Die Ergebnisse der Umfrage beruhen auf der Online-Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 288 Krankenhäusern ab 50 Betten in Deutschland, welche am 11. und 12. Oktober 2022 durchgeführt worden ist.

Mit einem Klick hierauf gelangen Interessierte zu den Ergebnissen der Umfrage.