Entlastung für die Krankenhausinfrastruktur Mobile Intensivstation

Zugehörige Themenseiten:
Corona-Pandemie und Einrichtung & Ausstattung

Pflegestation, Apotheke, technisches Büro, Lager, Reinigungsbereich sowie wahlweise einen Ruhebereich beinhaltet das Containersystem von Siemens und Toutenkamion. Rund acht Monate von Planung bis Betrieb sind notwendig bis die mobile Intensivversorgung einsatzbereit ist. Die Einheiten sollen nicht nur für die Intensivpflege bei Pandemien, sondern auch bei länger andauernden Bauarbeiten für Entlastung sorgen können.

Die mobile Intensivstation für Krankenhäuser von Siemens und Toutenkamion kann zum Einsatz kommen, wenn Einrichtungen kurzfristigen Bedarf haben, z.B. bei Pandemien oder auch bei längeren Bauarbeiten. – © Toutenkamion Group

Die mobile Intensivstation, entwickelt von Siemens Smart Infrastructure und die Toutenkamion Group, soll als flexibles Containersystem die Krankenhausinfrastruktur entlasten. Die Lösung entstand laut Siemens als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende Herausforderung der Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von adäquat ausgestatteten Reanimations- und Intensivbetten.

Schnell einsetzbar und flexibel

Das Grundgerüst für die mobilen Einheiten wurde vom französische Unternehmen Toutenkamion entwickelt, das mobile medizinische Lösungen für LKWs, Sattelauflieger und Container herstellt. Toutenkamion wählte laut Siemens geeignete wetterfeste Materialien, die regulatorische Auflagen erfüllen, insbesondere in Bezug auf Brandschutz. Weiter Vorteil: Das Containersystem soll schnell in Betrieb genommen und bei Bedarf zwischen Einsatzorten transportiert werden können.

Die integrierten Technologien stammen von Siemens, die Sicherheit und Komfort im Inneren der Module gewährleisten, darunter Systeme für

  • Stromverteilung,
  • Gebäudemanagement,
  • Brandschutz,
  • Sicherheit,
  • Luftbehandlung,
  • Produktion und
  • Verteilung von medizinischen Gasen sowie
  • Integration von Dialyselösungen in Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnerunternehmen ATA Médical, Novair und Baxter.
 

Ebenso mit an der Konstruktion beteiligt war das Baubüro Intérop.  

Umfängliche Ausstattung

Jede mobile Intensivstation besteht aus fünf Räumen:

  • Pflegestation,
  • Apotheke,
  • technisches Büro,
  • Lager für biomedizinische Geräte und Artikel sowie
  • ein Reinigungsbereich für verunreinigte Artikel.
  • Wahlweise kann auch ein Ruheraum für das Pflegepersonal oder ein Büro untergebracht werden.
 

Alle Räume weisen eine Mindestgröße von 23 m2 auf. Jeder Raum ist außerdem mit einem Patientenlifter für den Patiententransport ausgestattet.  

Rund acht Monate soll es dauern, bis die Containerlösung ab der Planung in Betrieb genommen werden kann, einschließlich Fertigung und Montage der Module. Der französische Hersteller Novair liefere dafür ein komplettes System, das anhand von mobilen Generatoren die autonome Herstellung und Verteilung der medizinischen Gase für die mobilen Einheiten ermöglicht. Außerdem sollen die mobilen Einheiten über eigene Versorgungseinrichtungen für Normal- und Reservestrom verfügen.  

Auch für den Einsatz in Dialyse und Hämatologie geeignet

Die Einheiten können nicht nur für die Intensivpflege bei Pandemien genutzt werden, sondern auch bei länger andauernden Bauarbeiten in einem Krankenhaus. Da sie mit Luftbehandlungslösungen nach ISO-Klasse 8 ausgestattet sind, eignen sie sich ebenfalls für die Bereiche Dialyse oder Hämatologie. Darüber hinaus sollen sie durch andere bereits von der Toutenkamion Group und Siemens entwickelte medizinische und mobile Funktionen wie Radiologie, Mammografie oder Ultraschall ergänzt werden.