mHealth bezeichnet den Einsatz mobiler Endgeräte zur Unterstützung der Gesundheitsversorgung durch die Versbesserung der Datenverfügbarkeit (Erfassung, Kommunikation und Visualisierung).

1. Synonyme:
Health Apps
2. Kurzhistorie:
Ende der 90er Jahre verbreiteten sich sogenannte PDA’s, die bereits ab 2005 vereinzelt für Gesundheitsanwendungen genutzt werden konnten. Doch erst mit der Einführung des Apple iPhone im Jahr 2007 wurde mit dem App-Konzept eine hohe Verbreitung mobiler Anwendungen erreicht. Der Aspekt der Mobilität und der bereits bestehende Begriff eHealth wurden durch die WHO im Jahre 2011 in einem definitorischen Grundlagenpapier zu mobile Health (mHealth) zusammengeführt.
3. Das Ziel:
Das Ziel von mHealth ist es, durch den Einsatz von mobilen Endgeräten (z.B. Smartphones, Tablet-PC’s oder PDA‘s) die Gesundheitsversorgung zu unterstützten. Hierbei spielen auch extern angeschlossene oder im mobilen Endgerät verbaute Sensoren eine entscheidende Rolle. Ein mHealth-System erlaubt die kontinuierliche Erfassung sowie Kommunikation und Visualisierung von gesundheitsbezogenen Daten.
4. Wesentliche Merkmale:
Eine Vielzahl von mHealth-Anwendungen sind aus der „Quantified-Self-Bewegung“ entstanden – also dem Wunsch der Erlangung eines tiefergehenden Verständnisses über den eigenen Gesundheitszustand. Dies führt weiterhin zu einer Diskussion, inwiefern solche Apps den qualitativen Ansprüchen im Rahmen der medizinischen Versorgung gerecht werden können. Im Allgemeinen ist deshalb von Gesundheits-Apps oder Medizin-Apps die Rede: Erstere dienen dem persönlichen Interesse, z.B. Fitnessdaten zu erfassen, während Letztere die medizinische Leistungserbringung unterstützen. Die Qualitätssicherung von Medizin-Apps führt dazu, dass diese als Medizinprodukt konformitätsbewertet werden und somit dem Behandler Rechtssicherheit verschaffen. Durch den privaten Einsatz von mobilen Systemen zur Kommunikation (z.B. Chats) ist mHealth ein Schlüssel, die Interaktion zwischen Patienten, Medizinern und anderen Dienstleistern sowie Versorgungseinrichtungen langfristig zu verbessern.
5. Wesentliche Einsatzgebiete:
Die Konzepte reichen von Fitness- und Wellness-Anwendungen bis hin zu professionellen medizinischen Anwendung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Prävention sowie biomedizinischer Forschung.
6. Unterscheidung von ähnlichen Begriffen:
mHealth findet sich in einer Reihe von Begriffen wie eHealth, Digital Health oder Telemedizin wieder. mHealth beschreibt innerhalb dieser eine spezifische Subklasse von Lösungen.
Autor:
Dr. Sven Meister
Abteilungsleiter Healthcare
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
sven.meister@isst.fraunhofer.de
Meister S. (2020) Definition Mobile Health (mHealth). In: Matusiewicz D. Kusch C. (Hrsg.) Digital Health Lexikon, Health&Care Management, URL: hcm-magazin.de, Holzmann Medien, 2020.