Start-up des Monats: MediTip-Medical Mit Einweg gegen Keime und Kosten

Krankenhausinfektionen bedrohen Menschenleben und kosten das Gesundheitssystem viel Geld. Eine mögliche Infektionsquelle sind dabei die Instrumente, die in Kliniken verwendet werden. MediTip-Medical aus Heiden stellt sterilisierte Einweginstrumente aus hochwertigem Stahl her, die die Risiken senken, dabei aber im Unterhalt deutlich günstiger sind als Re-use-Instrumente.Krankenhauskeime mögen abstrakt und unsichtbar sein, ihre Auswirkungen jedoch sind so konkret wie fatal: Das Bundesministerium für Gesundheit geht jährlich deutschlandweit von 400.000 bis 600.000 Patienten aus, die an Krankenhausinfektionen erkranken, 10.000 bis 15.000 Menschen versterben daran. Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) gehen sogar von 900.000 behandlungsassoziierten Infektionen und bis zu 40.000 Todesfällen aus. In Deutschland werden laut Robert Koch-Institut (RKI) jährlich circa 18 Millionen Menschen vollstationär behandelt, so dass sich also jährlich zwei bis fünf Prozent aller in deutschen Krankenhäusern behandelten Patienten mit Keimen infizieren. Das höchste Risiko geht vom Nichteinhalten grundlegender Hygieneregeln (Händedesinfektion, Arbeitskleidung) sowie von nicht fachgerechter Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten, Geräten und der Umgebung der Patienten aus. Explizit verweist das RKI auf mit Krankheitserregern kontaminierte Medizinprodukte (z.B. Instrumente) als Quelle von Infektionen beim Menschen und empfahl bereits im Jahr 2001 bei Eingriffen an Risikogeweben (…) „Medizinprodukte, die nur einmalig angewendet werden“. Ganz in diesem Sinne arbeitet in Heiden nahe Recklinghausen das Unternehmen MediTip-Medical seit 2013 daran, das Risiko einer Krankenhausinfektion zu reduzieren. Die Firma vertreibt als Systemanbieter sterilisierte Einmalinstrumente aus hochwertigem Stahl, die nebenbei auch die Kosten der Krankenhäuser spürbar senken. Starke Partner beim Handling und RecyclingSämtliche Instrumente werden vor dem Inverkehrbringen desinfiziert und sterilisiert. Die Einmalinstrumente werden gemäß der weltweit gültigen Norm ISO 13485 im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems, das speziell für Medizinprodukte konzipiert ist, gefertigt und tragen eine CE-Kennzeichnung. Die Aufbereitung der Stahlinstrumente übernimmt mit der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH in Eschweiler (CBW) ein überaus erfahrener und flexibler Partner. Die CBW verfügt über einen eigenen 400 m2 großen Reinraum, in dem die Einmalinstrumente konfektioniert werden. Die Einmalinstrumente von MediTip-Medical lassen sich zu 99 Prozent recyceln, wobei das Einsammeln der gebrauchten Instrumente von den Kunden direkt mitbeauftragt werden kann. Remondis, der weltweit größte Dienstleister für Wertstoffrecycling, kümmert sich dann darum, dass die gefragten Rohstoffe sortenrein getrennt und in den Kreislauf zugeführt werden. Was kostet das?Re-use-Instrumente kosten je nach Komplexität zwischen zwei- und zehnmal so viel wie die Einmalversionen aus medizinischem Stahl. Die durchschnittlichen Kosten der sterilen Wiederaufbereitung liegen allein durch Lösungsmittel, Waschmittel und Personal je nach Klinik zwischen 2,20 bis 5,20 Euro pro Instrument. Zudem ist davon auszugehen, dass nach der zehnten Reinigung Reparaturen an Scharnieren, Schneiden oder Schrauben anfallen, die die Kliniken nach eigenen Angaben mit etwa zehn Prozent der Anschaffungskosten kalkulieren. MediTip-Medicals-Einmalinstrumente aus Metall sind nicht nur durchschnittlich um den Faktor zehn günstiger als ein vergleichbares Re-use-Instrument – für das ja auch Reparaturkosten anfallen –, sondern die Anschaffungskosten liegen in der Regel sogar unter den Wiederaufbereitungskosten für ein Re-use-Instrument. Erfahrungen haben gezeigt, dass Krankenhäuser durch die Verwendung von Einmalinstrumenten gegenüber Re-use-Instrumenten eine Kostenersparnis von bis zu 20 Prozent pro Jahr erzielen können. „Die Vorteile liegen auf der Hand und wir gehen davon aus, dass sich der Trend zum Einmalinstrument in Deutschland fortsetzt. In den USA werden bereits heute etwa 90 Prozent aller Instrumente nur einmal verwendet“, so MediTip-Medical-Geschäftsführer Jürgen Köhne, dessen Firma ein Portfolio aufweist, das 198 Artikel umfasst. Zu den Kunden gehört u.a. einer der größten Klinikanbieter Deutschlands, dessen 160 Einrichtungen bereits zu rund einem Drittel mit sterilisiertem Einmalinstrumentarium beliefert werden. Tendenz: steigend. In den USA werden bereits heute etwa 90 Prozent aller Instrumente nur einmal verwendet. Jürgen Köhne

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