Bei dieser Lernform geht es um das Vermitteln oder Aufnehmen von Wissen in kurzen Zeiteinheiten.
Kurzdefinition:
Micro Learning: Bei dieser Lernform geht es um das Vermitteln oder Aufnehmen von Wissen in kurzen Zeiteinheiten. Der Wissenserwerb erfolgt z.B. über Videos, Infografiken, Wiki- oder Blogbeiträge, Chats mit Experten oder auch spielerisch über Quizzes.
Synonyme:
Für den Terminus Micro Learning gibt es praktisch keine Synonyme, es existiert nur die deutsche Übersetzung Mikrolernen.
Kurzhistorie:
Micro Learning ist ein noch junger Begriff und im Moment noch Gegenstand der Forschung. Fest steht aber: Micro Learning hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Denn berufliches Wissen veraltet deutlich schneller als früher. Gerade das Gesundheitswesen ist von diesem Phänomen betroffen, wo eine neue wissenschaftliche Erkenntnis auf die andere folgt. Daher muss Wissen gerade in diesem Bereich immer schneller und kontinuierlicher aufgenommen werden.
Ziel:
Beim Micro Learning lernen Arbeitnehmende in kleinsten Dosen meist „on the Job“. Sobald eine Wissenslücke auftaucht, schließen sie diese mit der entsprechenden Lernportion. Die Lernportionen nehmen nur kurze Zeit in Anspruch – je nach Definition zwei bis fünfzehn Minuten oder sogar nur bis fünf Minuten. Lernende können sich unterschiedlichster intern und extern verfügbarer Medien bedienen und zum Beispiel einen Fachartikel lesen, ein YouTube-Video schauen oder sich fachlich mit einem Kollegen austauschen.
Wesentliche Merkmale:
Micro Learning hat also viele Gesichter und vereint viele Vorteile auf sich. Zum Beispiel:
- Neues Wissen kann kurzfristig während der Arbeitszeit erschlossen und sofort umgesetzt werden.
- Lernerfolge werden dank Micro Learning schnell sichtbar, was einen motivierenden Effekt hat.
- Micro Learning kann in den verschiedensten Lernformaten angeboten werden und wird somit jedem Lerntyp gerecht.
Wesentliches Einsatzgebiet:
Micro Learning wird oftmals kombiniert mit Mobile Learning, das heißt die Lerninhalte werden über mobile Geräte abgerufen. Eine Lern-App birgt gerade in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Praxen entscheidende Vorteile. Hier verfügen Mitarbeitende nicht über einen festen Arbeitsplatz und können Wissen nicht via Computer abrufen. Ihr Handy haben sie aber immer bei sich. Damit tragen sie schnell verfügbares und passgenaues Wissen aus dem eigenen Haus immer bei sich.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, auf eine App zurückzugreifen, die datenschutzkonform ist. Der Datenschutz spielt gerade im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle. Unkritisch ist es, eine öffentliche Studie über eine App zu teilen. Kritisch wird es allerdings, wenn zu Lernzwecken ein interner Fall eines Patienten thematisiert wird. Dann muss sichergestellt sein, dass die Inhalte im Haus bleiben und nicht von Unbefugten ausgelesen werden können.
Autor:
Linda Zolliker
Deputy General Manager bei Swiss Connect Academy AG