Gehalt & Arbeitsbedingungen
Eine Umfrage des Münchner PKV Instituts unter Medizinischen (MFA) und Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) hat eine hohe Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ergeben. 45 Prozent der befragten Fachangestellten berichten von Kündigungen durch Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen zwölf Monaten.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Bezahlung. MFA und ZFA in Kliniken verdienen oft mehr, auch Verwaltungsberufe im Gesundheitswesen werden allgemein höher vergütet. So würden Azubis nach der Lehre – aber auch erfahrene Kräfte – ins Krankenhaus wechseln oder sich neu orientieren, stellt das PKV Institut fest.
Befürchtet wird, dass der neue ab September geltende Mindestlohn für qualifizierte Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung die Situation weiter verschärft, da das Einstiegsgehalt über dem von einem Teil der MFA liegen könnte. „Es besteht die Gefahr, dass auch ausgebildete Fachkräfte in geringer qualifizierte Jobs wechseln, um ihren Lebensunterhalt besser bestreiten zu können“, so Jasmin Wenz, Abrechnungsexpertin beim PKV Institut.
Geringe gesellschaftliche Wertschätzung
Neben einer besseren Vergütung wünschen sich die MFA und ZFA mehr gesellschaftliche Anerkennung. Lediglich vier Prozent der Befragten schätzen diese sehr hoch ein, 24 Prozent als hoch. Mehr als jede zweite MFA und ZFA bewertet die gesellschaftliche Wertschätzung für ihren Beruf als gering.
Wertvolles Feedback der Mitarbeitenden durch regelmäßige Umfragen
Um die Stimmungslage unter den Fachangestellten besser zu erfassen, sollten verstärkt Befragungen der Mitarbeitenden durchgeführt werden. Nur jede fünfte Praxis erhebt laut Umfrage des PKV Instituts regelmäßig und systematisch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Praxisinhaber verpassten so die Chance, aus wertvollem Feedback Verbesserungen für den Praxisablauf abzuleiten und die Praxis weiterzuentwickeln. Regelmäßige Zielvereinbarungs- und Mitarbeitendengespräche erfährt ebenfalls nur jede fünfte der befragten Fachangestellten.
Zusatzleistungen in Form von betrieblicher Altersvorsorge, Angebote zur Gesundheitsförderung und Fahrtkostenzuschüssen erhalten rund 50 Prozent der Fachkräfte.