Innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse (Teil 3) Mehr Effizienz durch Siebreorganisation

Innovationen haben das Ziel, die Prozesse rund um die Patientenversorgung von vermeidbaren Risiken zu entlasten, medizinische Qualität zu verbessern und zu einem wirtschaftlichen Ressourceneinsatz beizutragen. Das Centrum für Krankenhausmanagement stellt in der CKM-Lounge (Beschaffungskongress Berlin) interessante Innovationen vor.Die Behandlung multimorbider und älterer Patienten bewirkt steigende Komplexität bei OP-Eingriffen und Interventionen. Dadurch werden die Siebe komplexer, die Anzahl der Siebe je Intervention steigt und die mit der Aufbereitung und Reparatur verbundenen Prozesse des Instrumentenmanagements werden komplex. Es entstehen viele Schnittstellen sowie ein erhöhter Schulungsbedarf für die Mitarbeiter. Speziell für Instrumente ist es bei Kliniken notwendig, einen Partner zu haben, der über die Qualität der Reparaturen den Werterhalt der Instrumente sicherstellt. Auf dem Markt haben sich viele Reparaturdienstleister etabliert, die Reparaturen zu unterschiedlichen Konditionen und in unterschiedlicher Qualität anbieten. Oft werden Reparaturen nicht nach Herstellervorgaben durchgeführt, was zu Risiken im Klinikbetrieb sowie zur Reparaturanfälligkeit führen kann. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen sind teilweise erheblich. DIE PROBLEMLÖSUNGDie Siebberatung, die von einer Arbeitsgruppe aus Nutzern, der OP-Leitung und Einkauf zusammen mit der Firma Aesculap durchgeführt wurde, konnte Verschwendungen, Risiken für die Beschädigung von Instrumenten sowie Optimierungspotenziale bei der Zusammenstellung identifizieren. Von den 407 besprochenen Siebtiteln im Klinikverbund Südwest konnten 48 Siebe aufgelöst werden. 151 Siebtitel wurden auf 57 Siebtitel reduziert. Bei 270 Siebtiteln wurden die Instrumente neu zusammengestellt. Zudem konnte eine Standardisierung der Instrumente in den Siebtiteln je nach Haus zwischen 29 Prozent und 68 Prozent erreicht werden. Auch Grundsiebe innerhalb einer Klinik sowie zwischen den Disziplinen konnten fast identisch ausgelegt werden. GANZHEITLICHES REPARATURMANAGEMENTNach der Verpflichtung der Firma SteriLog, die ein ganzheitliches Reparaturmanagementkonzept etabliert hat, gibt es für Kliniken nur noch einen Ansprechpartner für die Reparaturen des gesamten Sterilguts. Dies ermöglicht einen reibungslosen und strukturierten Ablauf, bei dem sichergestellt ist, dass alle Reparaturen durch Herstellerreparaturbetriebe durchgeführt werden. Durch die regelmäßen Turnusse kommen die reparierten Instrumente zügig wieder zurück, so dass die Nachlegeware in den ZSVAs auf wenige Stückzahlen begrenzt werden konnte. Eine Verkürzung der Sieb-Ausfallzeiten ist durch einen wöchentlichen Reparaturaustausch sichergestellt. FAZITDurch die schlankeren Prozesse gibt es nachhaltige direkte und indirekte wirtschaftliche Erfolge. Der Investitionsbedarf konnte durch die Kombination von neu aufbereiteten Instrumenten aus dem Altbestand sowie durch die Ergänzung mit neuen Instrumenten optimiert bzw. reduziert werden. Durch die Zusammenlegung von Siebtiteln wurde es möglich, die Instrumentensiebe besser zu nutzen. Die größere Variabilität der Siebe führt zu einer Vermeidung von teuren Zusatzbeschaffungen. Positiver Nebeneffekt ist die Verkürzung der Wechselzeiten im OP. KontaktDr. Siegfried Kalix, Stv. Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft und Beschaffung, Abteilungs-leitung Investitionsmanagement Klinikverbund Südwest, Kontakt: s.kalix@klinikverbund-suedwest.de

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