Ampelkoalition Lauterbach ist neuer Gesundheitsminister

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Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) ist der neue Gesundheitsminister. Ärzteschaft und Kliniken begrüßen die Neubesetzung. Alles rund um die personelle Veränderung im Bundesgesundheitsministerium und mehr zur Person Lauterbach.

Er wird das Gesundheitswesen durch die Pandemie begleiten: der neue Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD). – © Karl Lauterbach

„Mit uns wird es keine Leistungskürzungen im Gesundheitsbereich geben. Ganz im Gegenteil, wir werden das System wieder robuster machen“, verspricht der zukünftige Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach bei seiner Vorstellung am 6. Dezember 2021. Die Pandemie werde länger dauern als viele denken und Impfen werde die zentrale Rolle spielen. „Wir werden das aber schaffen.“ Außerdem verspricht er, dass man für weitere Pandemien besser gerüstet sein werde.

„Die richtige Antwort auf die Corona-Pandemie“

Die ersten Reaktionen aus dem Gesundheitswesen auf die Wahl Lauterbachs sind positiv. Die stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Anke Lesinski-Schiedat, sieht eine „solide Basis“ für die zukünftige Zusammenarbeit mit Lauterbach. „Der künftige Gesundheitsminister ist ein exzellenter Kenner des Terrains und wir, als Ärzteschaft, wissen auf der anderen Seite sehr genau, was wir an ihm haben.“ Für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte des Virchowbundes ist Lauterbach die „richtige Antwort auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie“. Man erhofft sich von ihm Fakten statt Ideologie. Er habe gezeigt, „dass er frühere Positionen auf Grund neuer Erkenntnisse verändern und seine Politik an die neuen Gegebenheiten anpassen kann“.

Erwartung der DKG: Offenheit für den Dialog

„Wir erwarten, dass Karl Lauterbach die im Koalitionsvertrag aufgelisteten Reformvorhaben zügig, aber auch im Dialog mit den Akteuren im Gesundheitswesen angeht“, sagt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG). In wohl keinem anderen Ministerium gebe es „einen so dringenden Handlungsbedarf“. Einerseits müsse die Pandemie weiter bekämpft werden, andererseits benötigten die Krankenhäuser die Unterstützung der Politik zur wirtschaftlichen Stabilisierung ihrer Strukturen.

Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn gratuliert dem Nachfolger auf Twitter zu seiner „wichtigen und schwierigen, doch auch sehr schönen Aufgabe“. Er wünscht ihm Erfolg und „eine glückliche Hand“.

Lauterbach erstmals in der Gesundheitsministerkonferenz

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat am Montag, 6. Dezember, in einer Videokonferenz den designierte Bundesgesundheitsminister Lauterbach erstmals in der GMK-Schalte begrüßt.

„Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit mit dem neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach! Mit ihm steht ein erfahrener Fachmann an der Spitze des Gesundheitsministeriums, der stets im Team Vorsicht und Umsicht war. Wir haben etliche Herausforderungen zu bewältigen, auch über die Pandemie hinaus. Gerade auch in der Pflege muss sich etwas bewegen“, erklärte der Bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek in der Runde.

HCM hat Lauterbach u.a. 2019 interviewt und mit ihm über seinen Vorsitz in der unabhängigen Zukunftskommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“ gesprochen. Bereits damals wieß der renommierte Gesundheitsexperte auf die „großen Herausforderungen“ in medizinischer Wissenschaft und medizinischen Versorgung in Deutschland hin. Ein Einblick in Lauterbachs Vita zeigt, der Politiker überzeugt auf ganzer Linie mit fachlichem Know-how rund um die Gesundheitsversorgung. Als Epidemiologe, Gesundheitsökonom und Mediziner, der auch an der Harvard School of Public Health in Boston als Gastdozent tätig ist, übernimmt ein erfahrener Gesundheitspolitiker die Führung des Bundesgesundheitsministeriums.