Entscheiderfabrik und Fort- und Weiterbildung
Am 5. und 6. Juni 2019 findet der Internationale Kongress mit Fachmesse für Logistik und Prozessmanagement im Krankenhaus in Leipzig statt. Die Hauptthemen: Digitalisierung und IT-Infrastruktur.

Die Digitalisierung logistischer Prozesse ist ein Schwerpunktthema in deutschen Krankenhäusern. Vom OP-Bereich über die Materialwirtschaft bis hin zum Bettenmanagement, der Falldokumentation sowie zu einzelnen medizinischen Geräten – in vielen Kliniken arbeiten zahlreiche IT-Systeme parallel. Die intelligente Integration unterschiedlicher Technikgenerationen und IT-Systeme in eine einheitliche Plattform wird auf der med.Logistica am 5. und 6. Juni 2019 in Leipzig diskutiert. Programmblöcke zu „Innovativen Zukunftslösungen“ sowie „Digitalisierung und IT-Infrastruktur“ legen ein besonderes Augenmerk auf die digitale Transformation des Prozessmanagements. Best-Practice-Beispiele u.a. aus Dänemark, Deutschland und der Schweiz zeigen Wege zum Krankenhaus 4.0.
„Die Digitalisierung ist derzeit ein großes, vieldiskutiertes Thema in den Krankenhäusern. Die med.Logistica 2019 kann hier wesentliche Impulse geben, denn speziell bei der digitalen Umformung des gesamten logistischen Prozessmanagements besteht Nachholbedarf“, betont Thomas Bredehorn, stellvertretender Abteilungsleiter Health Care Logistics des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. „An zahlreichen Kliniken herrscht große Unsicherheit über das bestmögliche Vorgehen. Veränderungen in kleinen Schritten oder ‚Big Bang’ lautet hier die Frage. Aktuell finden v.a. in Teilbereichen wie der OP-Logistik digitale Umwandlungsprozesse statt, denn hier kann durch Optimierung schnell viel Transparenz und damit Geld gewonnen werden.“
Ideen für die digitale Zukunft im Krankenhaus entwickeln
Der Kongress biete eine wichtige Plattform, um anhand konkreter Anwendungen Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln, so Bredehorn. Das Fraunhofer IML werde gemeinsam mit der Krankenhausgesellschaft Sachsen Digitalisierungsprojekte unter die Lupe nehmen. In der Ausstellung werde man u.a. ein digitales Bettenmanagement sowie einen Bestellbutton präsentieren, womit sich Produkte auf Knopfdruck nachordern lassen.
Vorstellung aktueller Digitalisierungsprojekten mit Hilfe der ENTSCHEIDERFABRIK
Der Programmblock zu innovativen Zukunftslösungen, Digitalisierung und IT-Infrastruktur stellt darüber hinaus erstmals fünf aktuelle Digitalisierungsprojekte in der Gesundheitswirtschaft vor. In Kooperation mit der Entscheiderfabrik, einem Inkubator für entsprechende Digitalisierungsvorhaben, reicht das Spektrum der Vorträge von der Patientenüberleitung der nächsten Generation per „Fallakte Plus“ bis zur computerinterpretierbaren Leitlinien und virtuellen Videokonferenzen. Außerdem werden Best-Practice-Beispiele analysiert, darunter aus dem
- Klinikum Essen ,
- KRH Klinikum Region Hannover ,
- Universitätsklinikum Augsburg ,
- Klinikum Oldenburg AöR ,
- der Universitätsmedizin Rostock ,
- dem Spital Wetzikon(Schweiz) oder dem
- Universitätshospital Aarhus (Dänemark).
Masterplan digitales Krankenhaus – eine Frage der Prozesse
Der „Masterplan Digitales Krankenhaus“ wird in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST betrachtet. „Viele Untersuchungen zeigen, dass Deutschland in der Digitalisierung insgesamt, aber gerade auch in Bezug auf das Gesundheitswesen, hinterherhinkt“, beklagt Dr. Sven Meister, Abteilungsleiter Digitization in HealthCare des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST. „Im Bereich digitaler Patientenakten ist Deutschland sogar zurückgefallen. Im europäischen Vergleich sind wir regelrecht abgehängt. Nicht nur von Vorreitern wie den skandinavischen Ländern, sondern ebenso von baltischen Staaten wie Estland.“ Die Entscheidungsprozesse hierzulande seien zu langsam.
Das Fraunhofer ISST wird auf dem Kongress anhand zweier Beispielprojekte verschiedene Herangehensweisen zeigen. Eine deutsche Perspektive wird ein aktuell laufendes Projekt mit dem Krankenhausverbund CLINOTEL sein, das aktuell über 60 Krankenhäuser umfasst.
Über die med.Logistica
Die med.Logistica richtet sich an Direktoren und Geschäftsführer von Krankenhäusern und Dienstleistungsgesellschaften, an Bereichs- und Abteilungsleiter für Logistik, Einkauf, Wirtschaft und Verwaltung, an OP-Manager, Leiter ZSVA, Pflegedirektoren und Krankenhausapotheker sowie an IT- und Technische Leiter. Ebenso werden Krankenhausarchitekten und -planer, aber auch Industrievertreter angesprochen.