Bei Krankheit eines Beschäftigten zahlt der Arbeitgeber das Gehalt für bis zu sechs Wochen voll weiter. Die Kosten dafür sind deutlich in die Höhe gegangen.
Deutschlands Arbeitgeber haben im vergangenen Jahr deutlich mehr fürdie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ausgegeben. Zwischen 2010 und 2018 hätten sichdie Ausgaben der Unternehmen fürdie Lohnfortzahlung von 37 Milliarden Euro auf knapp 62 Milliarden Euro erhöht, heißt es in einer Studie,die das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) am Montag (13.01.2020) veröffentlichte. Die «Rheinische Post» (Montag) berichtete zuerst darüber.
Demnach wurden im Jahr 2018 fast 52 Milliarden Euro an Bruttogehältern und weitere 10 Milliarden Euro an Sozialversicherungsbeiträgen für erkrankte Mitarbeiter gezahlt. Ursachen für den Anstieg sind laut der Studie ein erneut leicht erhöhter Krankenstand, die günstige Beschäftigungsentwicklung sowiedie jährlichen Lohnsteigerungen. Selbst bei einer konstanten Fehlzeitenquote würdendie anhaltend günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammen mit den jährlichen Gehaltsanpassungen zu stetig steigenden Aufwendungen führen, so das Institut.
Fehlt ein Mitarbeiter krankheitsbedingt, zahlt der Arbeitgeber laut Gesetz das volle Gehalt für bis zu sechs Wochen weiter – erst danach springtdie gesetzliche Krankenversicherung ein. Da seit dem 1. Januar 2019 auch der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung paritätisch finanziert werde, dürfte der Anstieg der Aufwendungen für das Jahr 2019 noch höher ausfallen, teilte das Institut mit.