Wettbewerbe und Ausschreibungen
Mit seinem integrierten Konzept für den Neubau der Kinderklinik sowie einer zentralen Betriebsküche in Linz wurde das Architekturbüro JSWD beim Generalplaner-Wettbewerb der Kepler Universitätsklinikum GmbH mit dem 1. Platz prämiert. Ein Einblick in das ausgezeichnete Projekt.

Das Bundesland Oberösterreich investiert im Rahmen des „Oberösterreich-Plans“ insgesamt über 400 Millionen Euro zusätzlich im Bereich Gesundheitsversorgung. Ein großer Teil hiervon fließt in den Neubau eines Betten- und Funktionstrakts der Kinderklinik sowie einer zentralen Betriebsküche am Kepler Universitätsklinikum (KKL) in Linz. Dieser soll den besonderen Bedürfnissen junger Patientinnen und Patienten gerecht werden und optimale Rahmenbedingungen für ihre Versorgung schaffen. Der bisherige Kinderbettentrakt stammt aus dem Jahr 1956 und erfüllt in seiner baulichen Struktur nicht mehr die Anforderungen einer zeitgemäßen Kinderklinik.
Bedürfnisse der Kinder beim Neubau der Kinderklinik im Vordergrund
Der Entwurf des Neubaus der Kinderklinik soll die räumlichen Voraussetzungen nicht nur für optimale Behandlungsbedingungen, sondern auch für einen kindgerechten Klinikaufenthalt schaffen. Die zu behandelnden Kinder können während des gesamten Aufenthaltes von ihren Angehörigen begleitet werden, betonte Christian Mammel, Associate Partner vom Architekturbüro JSWD.
Die Gesamtstruktur des Campus
Der langgestreckte Baukörper der neuen Kinderklinik soll die Mitte des Campus komplettieren und der Eingang im Norden des Areals eine Vernetzung mit der Stadt schaffen. In einem angefügten Baukörper beim Eingang Nord sind auch die zentrale Betriebsküche sowie auf zwei Ebenen Restaurants untergebracht.
Die Organisation und Erschließung des Gebäudes erfolgt über die flankierende Magistrale in den unteren beiden Geschossen, die auch Verbindung zu den anderen Teilen der Klinik ist. An den Enden sind jeweils Eingangsbereiche vorgesehen. In dem großflächig verglasten Hauptzentrum sollen u.a.
- Kiosk,
- Bibliothek sowie
- Warte- und Spielbereiche für die Kinder zusammengefasst werden.
Der Sockel des Klinikgebäudes wird mit Naturstein bekleidet. Im ersten Obergeschoss sind die OPs angeordnet. Über dem Sockel sind das eingerückte Technikgeschoss und die drei Stockwerke mit Pflegestationen angeordnet. Das Projekt ist in Holzhybridbauweise geplant.
Rückzugsmöglichkeiten auf den Pflegestationen
Auf der untersten dieser Ebenen bietet eine Terrasse mit Gartenbereich Spielmöglichkeiten für die Kinder. „Die drei Pflegestationen sind ganz auf die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten ausgerichtet: Raumaufteilung und -ausstattung der Zweibettzimmer bieten maximale Privatsphäre. Die geschützten Dachterrassen sind Orte des Rückzugs für die Patientinnen und Patienten der Onkologie- und Palliativstation. Auch das dient schließlich der Genesung“, betont Christian Mammel.
Die zentrale Patientenaufnahme im Eingangsbereich verfügt über einen getrennten Zugang für infektiöse Patienten.
Mit dem neuen Gebäude soll den gesonderten Anforderungen einer Kinderklinik in allen Belangen Rechnung getragen werden. Der Campusstruktur werde mit dem Neubau ein großes und ordnendes Gebäude hinzugefügt, das sich in Größe und Farbe an die bestehenden Bauten anlehnt und gleichzeitig ein neues architektonisches Ausrufezeichen setzt.
Projektdaten Neubau Kepler Kinderklinik in Linz
- Objekt: Neubau Betten- und Funktionstrakt sowie zentrale Betriebsküche der Kepler Universitätsklinikum GmbH, Linz
- Architektur: JSWD, Köln + Berlin
- Nutzfläche: ca. 17.000 m²
- Betten: 148, davon 37 Intensiv- und Überwachungsbetten
- Mitarbeitende im Kinderzentrum: ca. 400 Personen
- Investitionsvolumen: 220 Millionen Euro
- Fertigstellung: 2030