Modulbau Klimafreundlich Bauen im Gesundheitswesen

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Das Bauen mit den im Werk vorgefertigten Modulen ist leise, schnell und schmutzarm, außerdem besser für die Umwelt als konventioneller Bau. Wie sich das erklärt.

Modulbau
Am Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen wird aktuell am Gebäudeteil G angebaut. Es besteht aus sieben Modulbaugeschossen, die auf vier bestehende Geschosse aufgesetzt werden. – © ALHO Gruppe

„Mehr Fortschritt wagen“ – Die Headline über dem Koalitionsvertrag bringt auf den Punkt, was sich Deutschland vorgenommen hat, auch beim Bauen. Neben zukunftsfähigen Schulen und Kitaplätzen oder Bauten für modernes Arbeiten braucht es auch leistungsstarke Kliniken, dringend benötigte Gebäude, auf die nicht jahrelang gewartet werden kann. In Modulbauweise können diese Bauaufgaben schneller und klimafreundlicher realisiert werden als beim konventionellen Bau. Das Bauen mit den im Werk gefertigten Modulen ermöglicht leise und saubere Baustellen, auch im bereits dicht bebauten Klinikumfeld.

Wachstum an Modulbau im Klinikumfeld

„Modul auf Modul“ statt „Stein auf Stein“: Auf diese Weise entstehen in nur wenigen Monaten bis zu sechsgeschossige Neubauten, die konzeptionell und gestalterisch bieten, was auch herkömmliche Bauweisen können. Konventionelles Bauen hat oft lange Bauzeiten und ein hohes Qualitätsrisiko mit immer wieder langwierigen Nachbesserungen und Verteuerungen zur Folge. Anders ist dies bei der modernen Modulbauweise, wie Alho, Hersteller von Gebäuden in Stahlmodulbauweise, anhand realisierter Projekte im Klinikbau beweisen konnte. Mit dem „Kompetenz-Center Gesundheitsimmobilien“ liefert Alho Modullösungen für das Gesundheitswesen – von der Bettenstation über OP- und Eingriffsräume, Labore bis hin zu Pflegeheimen, Wohnheimen und Krankenpflegeschulen. Kliniken haben in den vergangenen Jahren eine Reihe hochwertiger Gesundheitsimmobilien in Modulbauweise realisiert, weitere werden derzeit geplant oder befinden sich in der Realisierungsphase.

Klimaschutz und Bauen zusammen gedacht

Klimaschutz und das Bauen überhaupt müssen zusammen gedacht werden“, fordert Bundesbauministerin Klara Geywitz. Modulbauweise kann dies leisten, denn die optimierte Modul-Vorproduktion im Werk minimiert neben dem Ressourcenverbrauch auch Verschnitt und Abfälle. Aufgrund einer frei tragenden Struktur der Stahlmodule sind die Innenwände nicht tragend und darum flexibel platzierbar, können schnell versetzt oder geöffnet werden. Auch während der Gebäudenutzung kann so bei Bedarf die Raumorganisation verändert werden. Diese Anpassung an den aktuellen Raumbedarf gewährleistet eine große Flächeneffizienz. Auch das Aufstocken und Anbauen ist ohne viel Schmutz und Lärm möglich, während der Betrieb im Bestandsgebäude weiterlaufen kann. So ist die Modulbauweise besonders für die Nachverdichtung im Kontext des Klinikbestandes geeignet.

Dass Modulgebäude oft ohne Keller, auf einer Bodenplatte errichtet werden, ist gut für den Klimaschutz – es wird eine Menge Beton eingespart, was die CO2-Bilanz verbessert. Außerdem besteht die Tragstruktur der Alho-Raummodule aus Stahl, dem weltweit am meisten recycelten Material: 99 Prozent des Baustahls wird recycelt. 88 Prozent davon wird eingeschmolzen und zu neuem Stahl verarbeitet. Durch dieses Stahlrecycling werden allein in Deutschland mehr als 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Dies ist so viel, wie ganz Berlin in einem Jahr freisetzt.

Nachhaltig ist auch die potenzielle Rückbaubarkeit von Modulgebäuden bei gleichzeitig hohem Wiederverwertungspotenzial der zuvor verbauten Materialien. Somit beinhaltet die modulare Bauweise wesentliche Aspekte von Cradle to Cradle bzw. eines Circular-Economy-Prinzips.

Bauen in Serie

Wann immer Neubauten mit vielen identischen Nutzungseinheiten benötigt werden, hat sich der Einsatz von Moduleinheiten wegen ihrer seriellen Reproduzierbarkeit bewährt. Damit ist der Modulbau beispielsweise prädestiniert für den Bau von Bettenstationen mit ihrer Abfolge ähnlich dimensionierter und ausgestatteter Patientenzimmern. Obwohl seriell gefertigt sind Modulgebäude keine Bauten „von der Stange“, denn immer sind Architektinnen und Architekten als Planende involviert, die alle Anforderungen umsetzen – angefangen bei den Besonderheiten des Standortes bis hin zum gewünschten Energiestandard. Vom Entwurf über die Werkplanung, die Einbindung bauphysikalischer Belange wie Brand-, Schall- und Wärmeschutz oder auch die architektonische Ausgestaltung von Details. Gemeinsam wird so an einem Ziel gearbeitet: Mehr Fortschritt und Klimaschutz ins Bauen zu bringen.