Allgäuer Lungenzentrum Kaufbeuren und Memmingen verknüpfen Lungenmedizin

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Fusion & Kooperation

Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen haben mit ihren jeweiligen Thoraxspezialisten das Lungenzentrum Allgäu ins Leben gerufen. In regelmäßigen „Lungenboards“ tauschen sich die Spezialisten – aktuell digital – aus.

Vier Ärzte mit Mundschutz und Logo des Lungenzentrum Allgäu
Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen versorgen in ihrer Kooperation zum standortübergreifenden Lungenzentrum Allgäu lungenerkrankte Patienten. – © Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Das Klinikum Kaufbeuren und das Klinikum Memmingen versorgen in ihrer Kooperation zum standortübergreifenden Lungenzentrum Allgäu lungenerkrankte Patienten im bayerischen Allgäu. Denn die operative Behandlung von Lungenerkrankungen erfordert ein hoch qualifiziertes und spezialisiertes Netzwerk der verschiedenen Fachdisziplinen um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen. Lungenkrebs ist nach wie vor eine der häufigsten Tumorerkrankungen. Wird dieser frühzeitig erkannt, ist er in den meisten Fällen gut behandelbar.

Aber auch bei fortgeschrittenen Tumorstadien können durch sog. multimodale Therapiekonzepte, die individuell auf den einzelnen Patienten angepasst werden, exzellente Ergebnisse erzielt werden. Dies erfordert eine regelmäßige und enge Zusammenarbeit von Experten der unterschiedlichen Fachgebiete, die in sog. „Lungenboards“ die Fälle diskutieren und Behandlungsempfehlungen erarbeiten. Das Klinikum Kaufbeuren und das Klinikum Memmingen haben daher mit ihren jeweiligen Thoraxspezialisten nun das Lungenzentrum Allgäu ins Leben gerufen.

Jährlich 600 Lungenkrebs-Patienten

Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen versorgen regional und überregional ein Gebiet, das bis zu eine Millionen Einwohner umfasst. Bei der Bevölkerungsanzahl dieses Einzugsgebietes treten anhand der durchschnittlichen Inzidenzwerte pro Jahr ca. 600 Fälle von Lungenkrebs auf. Daneben gibt es mindestens nochmal so viele Fälle, die ähnliche potentielle chirurgische Therapien brauchen, beispielsweise bei Metastasen oder auch bei gutartigen Erkrankungen der Lunge, der Atemwege und des Brustkorbs.

Sowohl im Klinikum Kaufbeuren als auch im Klinikum Memmingen gibt es spezialisierte Fachärzte für Thoraxchirurgie, die in beiden Häusern eine sehr breite Expertise aufweisen. Die beiden Chefärzte der Allgemein-, Viszeral, Thorax- und Gefäßchirurgie Prof. Dr. Stefan Maier vom Klinikum Kaufbeuren und Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten Gutt vom Klinikum Memmingen haben in den vergangenen Jahren die Kompetenz im Bereich der Thoraxchirurgie konsequent weiter auf- und ausgebaut. Bereits im Sommer 2020 führten sie erste Gespräche bzgl. einer Kooperation zum Lungenzentrum Allgäu.

Regelmäßiger Austausch unter Chefärzten

„Die Kliniken Kaufbeuren und Memmingen hatten traditionell schon immer einen sehr guten Kontakt und wir tauschen uns an sich regelmäßig auf Chefarztebene aus“, erklärt Maier. „Ich bin begeistert wie angenehm und vertrauensvoll die Zusammenarbeit ist. Wir profitieren alle davon, wenn wir uns im gesamten Spektrum der Lungenheilkunde klinikübergreifend austauschen und uns gegenseitig stärken“, so Gutt

Digitale Lungenkonferenzen

Die gemeinsamen Lungenkonferenzen („Lungenboards“) finden bereits seit Ende 2020 immer montags per Video statt. Hier kann jeder Hausarzt, jede Klinik, grundsätzlich aber auch jeder Patient seine Fälle vorstellen. „Das läuft sehr gut. Wir haben jeweils alle Nachbardisziplinen dabei: Strahlentherapie, Pathologie, Pulmologie, Onkologie sowie Radiologie und unterstützen uns in den Themen gegenseitig“, beschreiben die Chefärzte die bereits gelebte Praxis. Je nach Fall, kann es auchvorkommen, dass ein Operateur von einem zum anderen Standort geht oder Eingriffe zusammen durchgeführt werden.

Die beiden Vorstände Ute A. Sperling von den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren und Maximilian Mai vom Klinikum Memmingen freuen sich v.a. über die Zusammenarbeit auf Augenhöhe: „Beide Standorte haben sowohl den Sitz als auch die Verantwortung und jeweils eine unglaublich breite Expertise. Durch das gemeinsame Lungenzentrum ergänzen wir das medizinische Know-how beider Kliniken sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Insbesondere die sich hieraus ergebenen Vorteile für die Patienten und die niedergelassenen Ärzte sind ganz wesentlich“, erklärt Sperling.

Hohe Qualität an beiden Standorten gewährleisten

„Sowohl Kaufbeuren als auch Memmingen führen die Thoraxchirurgie entsprechend auf diesem hohen Niveau weiter und stärken sich gegenseitig. Wir legen die Basis für eine weitreichende strukturelle Vernetzung in der Lungenmedizin, die den Patienten eine gleichbleibend hohe Qualität an beiden Standorten bietet und von der die ganze Region profitiert“, betont Mai.

Das Lungenzentrum Allgäu pflegt eine konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitseinrichtungen und niedergelassenen Fach- und Allgemeinärzten. Die beiden jeweiligen Oberärzte der Thoraxchirurgie Dr. Benedikt Haager vom Klinikum Memmingen und Christoph Berghammer vom Klinikum Kaufbeuren empfehlen Hausärzten und Patienten: „Generell sollte bei Lungenproblemen ein Facharzt bzw. ein Lungenzentrum kontaktiert werden. Bei uns können sich die Patienten an beiden Standorten vorstellen, wir bieten hierfür jeweils spezielle Lungensprechstunden an.“