Digitalisierung
Den Pflegealltag durch smarte Technik erleichtern – das scheitert oft an ethischen und rechtlichen Fragen. Wie es trotzdem gelingen kann, zeigt der Zusammenschluss „Zukunft der Pflege“ bei einer öffentlichen Konferenz inklusive Innovationswettbewerb und virtuelle Fachausstellung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Entwicklung und Erforschung neuer Pflegetechnologien. Im Rahmen des Clusters „Zukunft der Pflege“ werden soziale und technische Innovationen in der Pflege zusammengebracht: Forschung, Wirtschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam mit Anwendenden an neuen Produkten, die den Pflegealltag in Deutschland erleichtern und verbessern sollen. Am 16. und 17. September findet die 3. öffentliche Konferenz des BMBF-Clusters „Zukunft der Pflege“ statt. In drei parallelen Live-Streams und unterschiedlichen Formaten dreht sich alles um die Frage „Kann Digital Pflege“? Adressiert werden dabei sowohl Lösungen als auch Herausforderungen, die mit technischen Innovationen einhergehen. Zum Programm
Digitalisierung der Pflege: Viele Fragen offen
Denn der deutsche Pflegemarkt hält viele technische und digitale Entwicklungen bereit, die den Alltag von Menschen, die in Pflegeheimen, Krankenhäusern und in der häuslichen Pflege tätig sind, erleichtern sollen. Doch nicht alle Produkte finden ihren Platz in der Pflegepraxis. Neben ethischen Fragestellungen ist oft der Nutzen ungeklärt. Beispielsweise erschweren eine zu komplizierte Handhabung oder die mangelnde Aussicht auf Regelfinanzierung die Implementierung neuer Produkte in den Pflegealltag. Bei der Entwicklung innovativer Technologien ist eine frühzeitige Einbindung der Pflegepraxis essentiell, gilt es doch den Pflegeprozess zu verstehen, um Produktentwicklungen an die Bedürfnisse der Endnutzer anpassen zu können.
Praxistipps und Innovationswettbewerb
Das Fachprogramm der Clusterkonferenz geht genau diesen Themen auf den Grund, thematisiert Erfahrungen aus Projekten und gibt Teilnehmern aus den Bereichen Pflege, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Handlungsempfehlungen für die Praxis mit. Die Teilnehmenden dürfen sich auf ein umfassendes Programm mit fachbezogenen Sessions und abwechslungsreichen Formaten freuen. Es werden drei parallellaufende Live-Streams mit Vorträgen, interaktiven Workshops und einer Podiumsdiskussion angeboten. Zusätzlich gibt es eine virtuelle Fachausstellung sowie einen Innovationswettbewerb.
Erster Kongresstag: Digitalisierung mit Strategie
Für den ersten und zweiten Konferenztag konnten renommierte Keynote-Speaker gewonnen werden. Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung aus Stuttgart, wird in seiner Keynote am 16. September darüber sprechen, welche Aspekte für eine Digitalisierungsstrategie aus Sicht der Pflegepraxis wichtig sind. Einen Überblick darüber, welchen Beitrag technische Systeme im gesundheitlichen Versorgungsalltag leisten können, gibt Prof. Dr. Anne Meißner, Cluster Pflege und Versorgungsorganisation im Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim in ihrer Keynote.
Zweiter Kongresstag: Ethik und Digitalisierung
Am zweiten Konferenztag, dem 17. September, steht das Thema „Ethik und Digitalisierung“ in der Keynote von Prof. Dr. Karen Joisten, Professorin für Philosophie an der Technischen Universität Kaiserslautern, im Fokus. Welche ethischen Aspekte müssen bei der Digitalisierung der Pflege beachtet werden und welche Fragestellungen sollten bereits bei der Entwicklung technischer Innovationen mitbedacht werden? Darüber sowie über die Herausforderungen bei der Implementierung von Technik in der Praxis diskutieren Expertinnen und Experten aus Praxis, Politik und Forschung in einer anschließenden Podiumsdiskussion.
Innovationswettbewerb: Pflegealltag erleichtern mit cleveren Ideen
Start-Ups und Unternehmen erhalten die Möglichkeit, Produkte, Dienstleistungen und Ideen, die den Pflegealltag erleichtern, effektiver, sicherer oder innovativer machen, im Rahmen des Innovationswettbewerbs live zu präsentieren und mit anderen Bewerbern in einen Wettbewerb zu treten. Eine Fachjury wählt aus den Einreichungen die acht besten Skizzen zur Live-Präsentation aus. Diese werden dem Publikum am zweiten Konferenztag in einem fünfminütigen Slot live präsentiert. Die Session-Teilnehmenden können virtuell im Nachgang ihren Innovations-Favoriten wählen. Bewertet werden die Innovationshöhe, die Praxisrelevanz sowie die Präsentation und Stringenz.
Virtuelle Fachausstellung
Unternehmen haben die Möglichkeit, als Aussteller ihre Produkte, Ideen oder Dienstleistungen der Online-Community auf einer intergierten Ausstellerseite der Eventplattform zu präsentieren. Dabei steht ihnen ein umfangreiches Toolkit zur Verfügung: So können Videos, Broschüren, PDFs auf die Plattform geladen, Links, Kontakte und Ansprechpartner hinterlegt werden. Zudem besteht eine Live-Chat-Funktion und ein Video-Call, um sich mit der Community auszutauschen. Auch haben Aussteller die Möglichkeit, sich in der Session „Virtueller Ausstellerrundgang“ einzubringen und ihr Produkt oder ihre Dienstleistung prominent zu platzieren.