ISO 9001:2015: Risiken besser beherrschen

Zugehörige Themenseiten:
Qualitätsmanagement

Im nächsten Jahr tritt die neue Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001:2015 in Kraft. Die Neufassung richtet höhere Anforderungen an Chefs und QM-Verantwortliche in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Vor allem im Bereich des Risikomanagements muss sich die Gesundheitswirtschaft professioneller aufstellen.

QM: Überwachen, Auditieren, Zertifizieren. – © Dekra

Um im Jahr 2015 fit zu sein für den neuen Standard ISO 9001:2015, sollten sich die Verantwortlichen beizeiten darauf vorbereiten. Die neue Qualitätsmanagement-Norm wird zeitgemäßer: Generell werden die Management-Kompetenz und die Forderungen an die Beteiligten wie QM-Manager, Geschäftsführer und QM-Beauftragte erhöht. Die interne Umsetzung soll insgesamt professioneller werden. Im Vergleich zur aktuellen ISO 9001:2008 werden sich rund 40 Prozent der Norm verändern. Die endgültige Fassung des neuen Standards soll gemäß der jetzigen Zeitplanung im Herbst veröffentlicht werden.

Das QM-System wird als „Management-System“ aufgewertet, was zu einem höheren Anspruch an alle Beteiligten führt.

Für Healthcare-Einrichtungen wird v.a. der Aspekt Risikomanagement wichtig sein. Dort gilt es zukünftig, Risiken und Chancen zu analysieren und Maßnahmen abzuleiten, was in der praktischen Umsetzung viel Zeit beanspruchen wird.

Zahlreiche neue Inhalte – wie der des Risikomanagements – sind durch die ISO 9004 inspiriert. Sie ist ein Leitfaden für das Total Quality Management (TQM). Zusätzliche Aspekte, die dem TQM-Gedanken folgen, sind die Analyse des Umfelds des Unternehmens, des Marktes und der Veränderungen sowie die Einbeziehung der Interessengruppen und Ihrer Anforderungen (Stakeholder). Auch Leadership und die Vorbildfunktion der obersten Leitung sowie Wissensmanagement sind definiert.

Ein positiver Aspekt, der dem Unternehmen mehr Freiheit gibt: Der Begriff des „Beauftragten der obersten Leitung“ wird gestrichen. Damit ist auch die Diskussion beendet, ob der QM-Beauftragte eine externe Person, z.B. ein Berater, sein kann. Die Organisation muss die notwendigen Rollen definieren. Damit bleibt die Aufgabenstellung des bisherigen QM-Beauftragten praktisch erhalten.