Samedi In 20 Schritten zur digitalen Patient Journey

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Digitalisierung und Patientenkommunikation

Videotelefonieren, online Termine buchen oder einchecken – seit Corona etablieren sich kontaktlose, digitale Angebote als Standard. Zudem liefern sie die Basis für engere Zusammenarbeit auch über Sektorengrenzen hinweg. Wie Gesundheitseinrichtungen die Patient Journey digitalisieren.

Hand hält Smartphone, auf dessem Display Arzt zu sehen ist
Die Digitalisierung entlang der gesamten Patient Journey wurde zum entscheidenden Mittel bei der Eindämmung des Coronavirus. – © ST.art (stock.adobe.com)
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Bereits vor der Pandemie stieg die Tendenz hin zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Nichtsdestotrotz ist die digitalisierte Patientenbetreuung bei vielen Ärzten, Krankenhäusern und Praxen im Alltag oft noch nicht angekommen. In Folge dessen werden Terminbuchungen, -absagen oder -änderungen von medizinischen Fachangestellten (MFA) immer noch häufig telefonisch angenommen und händisch übertragen sowie Erstaufnahmebögen im Wartezimmer der Praxis ausgefüllt und erst nachträglich gesichtet und dokumentiert. Beratungsgespräche oder der regelmäßige Austausch von Ärzten und chronisch Erkrankten sind oft mit einer Anfahrt in die jeweilige Gesundheitseinrichtung verbunden. 

Datenschutz und die digitale Patient Journey

Der Ausbruch des Coronavirus Anfang vergangenen Jahres stellte die gesamte Bevölkerung und v.a. den Gesundheitssektor vor neue, äußerst komplexe Anforderungen in Bezug auf die ärztliche Behandlung. Tests, die Behandlung Infizierter und nun die groß angelegte Impfkampagne müssen unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Dabei sind neben des gering zu haltenden Infektionsrisikos die Datensicherheit und -sicherung zentrale Elemente. Digitale Lösungen, wie u.a. die des Berliner E-Health-Software-Anbieters Samedi setzen genau hier an: Sie ermöglichen eine sichere Patientenkoordination entlang des gesamten Behandlungsweges, der Patient Journey.

Leitfaden für die Digitalisierung

Als Hilfestellung für Kliniken, Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) hat Samedi eine Digitalisierungsleitlinie erstellt, die zeigt, welche Prozessschritte innerhalb der Patient Journey auf einer organisatorischen und administrativen Ebene digital abgebildet werden können. Mit der vom Gründer und Geschäftsführer der Samedi GmbH, Prof. Dr. Alexander Alscher aufgestellten „Digital Patient Journey mapping Medical Workflows“ haben Gesundheitseinrichtungen die Möglichkeit, die für sie relevanten Hebel ihrer internen Struktur zu identifizieren und sie zu digitalisieren, optimieren und automatisieren.

Die Leitlinie umfasst dabei die wesentlichen 20 Schritte der Patientenorganisation für die ärztliche Behandlung, u.a.:

  • Informationsrecherche und Terminbuchung
  • Erfassung der Krankengeschichte mit möglichen Vorbefunden per Online-Anamnesebogen
  • Online-Bezahlfunktion (u.a. paypal)
  • Digitales Vorgespräch via Videosprechstunde
  • Online-Check-In
  • Ärztliches Follow-Up
  • Nachsorgemanagement zu anderen Spezialisten, Kliniken, Therapeuten oder Diagnostik-Einrichtungen

Dabei werden die jeweiligen Aktivitäten der Patienten sowie die Arbeitsschritte der MFA, bzw. der Ärzte als auch die Digitalisierungs-, Automatisierungs- und Optimierungsoptionen und den dadurch herbeigeführten Nutzen berücksichtigt. Die digitalisierte Patient Journey rückt die Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten in den Mittelpunkt und verschlankt gleichzeitig die Prozessorganisation für die medizinischen Einrichtungen.

Online-Sprechstunden als Teil der digitalen Patient Journey

Ein wichtiger Digitalisierungsschritt, gerade in der aktuellen Zeit, ist beispielsweise die Option auf eine Videosprechstunde als Teil des Behandlungsweges. Bei Anzeichen erster Covid-19-Symptome suchen Patienten häufig die Praxis ihrer Hausärzte auf, um Rat zu erhalten. Dies ist bei einem Verdacht allerdings nur unter strengen Hygieneauflagen möglich, um eine Gefährdung von Praxispersonal und anderen Patienten zu vermeiden. Aus diesem Grund bieten zahlreiche Gesundheitseinrichtungen, wie etwa die Berliner Charité, unter Nutzung der Samedi E-Health-Software eine Online-Sprechstundenlösung als erste Anlaufstelle an, um ärztlichen Rat einzuholen und ggf. einen Test bzw. eine Behandlung in die Wege zu leiten.

Die sensiblen Patientendaten sind dabei zu jeder Zeit geschützt. Die Lösung entspricht den Datenschutzvorgaben der DSGVO und ist zudem KBV-zertifiziert. So kann zu jedem Zeitpunkt die ärztliche Schweigepflicht nach §203 StGB gewahrt werden. Darüber hinaus garantiert die hauseigene, patentierte Verschlüsselungstechnologie eine sichere Ende-zu-Ende-verschlüsselte Datenübertragung. „Der Bedarf an Information und Beratung zu Covid-19 ist sehr hoch und viele Menschen, beispielsweise mit leichten Erkältungssymptomen, sind verunsichert. Digitale Lösungen für eine direkte, aber kontaktlose Beratung leisten hier einen Beitrag zum Schutz der Patienten. Gleichzeitig ermöglicht dies unseren Beschäftigten eine sichere Versorgung der Patienten“, erklärt Dr. Peter Gocke, Chief Digital Officer (CDO) der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Impftermin online buchen

Die rasanten Entwicklungen im letzten Jahr forderten ebenso schnelle Reaktionen, v.a. in der Bereitstellung neuer digitaler Funktionen als zusätzliche Behandlungsschritte während der Patient Journey. Zuletzt wurden die Prozesse des Gesundheitswesens mit der ersten Verfügbarkeit des Impfstoffs vor neue Herausforderungen gestellt, was die Verteilung des Impfstoffs unter Berücksichtigung der Risikogruppen und die damit verbundene Vergabe der Impftermine betrifft. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, vertraut das Saarland von Beginn an Samedi bei der zentralisierten und digitalen Terminkoordination in den saarländischen Impfzentren und Hausarztpraxen. Durch Schnittstellen zu über vierzig Arztpraxisverwaltungssystemen und Klinikinformationssystemen konnte Samedi für die saarländische Impfkampagne über www.impfen-saarland.de implementiert werden.

„Um die Impfzentren bei der Termin- und Ablaufkoordination optimal zu unterstützen, haben wir innerhalb kürzester Zeit unsere reguläre Terminbuchungsanwendung um neu entwickelte Funktionen erweitert, z.B. ein gesteuertes Patientenleitsystem vor Ort sowie eine digitale Impfdokumentation“, so Katrin Keller , Mitbegründerin der Samedi GmbH. Um der starken Nachfrage nach einem Termin gerecht zu werden, entwickelte das Unternehmen kurzfristig eine Impfliste, über die sich Teilnehmer online oder telefonisch für einen Impftermin anmelden können. Diese erhalten nach einem Zufallsprinzip einen Termin, sobald neuer Impfstoff zur Verfügung steht. So lassen sich die Prozessschritte innerhalb der Impfkampagne möglichst effizient managen, wovon sowohl Ärzte als auch Patienten profitieren.

KHZG treibt Digitalisierung voran

Dass sich die Entwicklung der Digitalisierung des Gesundheitswesens auch auf Bundesebene abzeichnet, veranschaulicht nicht zuletzt das Krankenhauszukunftsgesetz: E-Health-Lösungen etablieren sich als Eckpfeiler des deutschen Gesundheitswesens und unterstützen auch im Regelbetrieb einer Arztpraxis oder Klinik die Digitalisierung entlang der gesamten Patient Journey bei einer effizienteren und für beide Seiten bequemeren Patientenbetreuung, die Kosten reduziert und Umsätze maximiert. Richtig umgesetzt profitieren nicht nur in der aktuellen Lage sondern auch zukünftig Patienten sowie Ärzte, Krankenhäuser und Praxen gleichermaßen nachhaltig davon.