Forschung Ideen für das Krankenhaus der Zukunft

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Eine 70-seitige Studie untersuchte, welche Ansprüche und Herausforderungen Krankenhäuser in der Zukunft im Hinblick auf medizinische, soziale, gesellschaftliche und ökologische Aspekte meistern müssen. Das sind die Ergebnisse.

Studie zum Krankenhaus der Zukunft
Ein Ergebnis der Studie zum Krankenhaus der Zukunft: Der Mensch muss im Mittelpunkt der Versorgung stehen. – © metamorworks (stock.adobe.com)

Die Covid-19-Pandemie hat Krankenhäuser weltweit dazu gezwungen, den plötzlichen Anstieg schwer erkrankter Personen zu bewältigen und dabei gleichzeitig die reguläre Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. Die extremen Folgen der Krise für die Infrastruktur des Gesundheitswesens offenbaren jede Schwäche und Lücke in den Gesundheitssystemen auf der ganzen Welt. Doch die belastende Corona-Krise ist nur eines der dringlichen Themen, mit denen sich Krankenhäuser konfrontiert sehen. Da die Bevölkerung immer älter wird, chronische Krankheiten zunehmen, die Umweltbelastungen durch den Klimawandel größer werden, sich Technologien rasant weiterentwickeln und sich die Erwartungen von Patientinnen und Patienten verändern, stellt die Studie „Das Krankenhaus der Zukunft – Herausforderungen und Fragestellungen“ die Frage: Ist es vielleicht an der Zeit, dass sich auch Krankenhäuser weiterentwickeln?

Studie will Antworten auf dringende Fragen

Welche Art von Krankenhaus möchten wir also nach allem, was wir in der aktuellen Pandemie gelernt haben? Wie können wir unsere Gesundheitssysteme neu erfinden, damit wir die vielen Bedrohungen bewältigen können, mit denen wir konfrontiert sind und gleichzeitig eine Versorgung für immer häufiger auftretende chronische Krankheiten bieten? Welche Rolle könnte das Krankenhaus der Zukunft im Hinblick auf medizinische aber auch soziale, gesellschaftliche und ökologische Aspekte spielen? Diese Fragen hat der u.a. auf Lösungen für das Gesundheitswesen spezialisierte Bodenbelaghersteller Tarkett gemeinsam mit 12 internationalen Experten aus Soziologie, Pflege, Krankenhausleitung, Architektur und Krankenhausingenieurswesen gestellt. Das Ergebnis ist die 70-seitige Studie.

Übergeordnetes Ziel

Das Ziel der Studie war es, die Ansprüche und Herausforderungen zu definieren, die die Krankenhäuser der Zukunft meistern müssen: menschlich, technologisch und logistisch. Zudem sollen auch die bislang nicht beachteten Bedürfnisse von Patienten und Patientinnen sowie Beschäftigten aufgezeigt werden und Ansätze geliefert werden, die zu praktikablen Lösungen führen könnten. Ein gemeinsamer Anspruch der Expertenrunde war: Die Krankenhäuser von morgen müssen effizienter, umweltbewusster und menschenorientierter werden. Denn die Corona-Krise und der soziodemografische Umbruch hätten gezeigt, dass dazu ein Ansatz nötig ist, der den Mensch in den Mittelpunkt der medizinischen Versorgung stellt. Um dies zu erreichen, seien die Aufteilung der öffentlichen und medizinischen Umgebungen, die Flexibilität der Gebäude und die Wahl der Materialien der Schlüssel zum Erfolg für das Krankenhaus der Zukunft.

Eine Säule der Studie: Höhere Lebensqualität für Patient und Patientin sowie Personal

Einer der Schlüsselfaktoren für ein verbessertes Gesundheitssystem ist laut Studie zum Beispiel die gemeinsame Gestaltung der Schritte während des gesamten Versorgungsablaufes mit den Erkrankten, den Angehörigen und dem medizinischen Personal. Emotionale Aspekte, die Kontrolle der medizinischen Umgebung und die Kommunikation zwischen Patient bzw. Patientin und medizinischem Personal sind wichtig für die Lebensqualität aller Beteiligten und schaffen Transparenz in der Versorgung.

Amah Kuoevi, Geschäftsführer des French Patient Experience Institute, sagt dazu: „Man muss die Beurteilung und das Empfinden der zu behandelnden Personen vor Ort definitiv bei den Qualitätsfaktoren eines Krankenhauses berücksichtigen, um das System, orientiert an den Bedürfnissen des Menschen, zu optimieren.“ Doch um ein auf den Menschen ausgerichtetes System zu entwickeln, müssen auch die Bedingungen für das Personal optimiert werden. Ein angenehmes Arbeitsklima, wie zum Beispiel das Bereitstellen von separaten Ruheräumen, fördere bereits das Wohlbefinden beim Arbeiten und habe wiederum positive Auswirkungen auf die Patienten und Patientinnen.

Tarkett stellt seine Studie als Beitrag zur Debatte über das Krankenhaus der Zukunft allen Interessierten frei zur Verfügung. Der Download der umfangreichen Studie ist hier möglich.