Reinigung
Im Kampf gegen Krankheitserreger spielt Reinigung besonders im Gesundheitswesen eine große Rolle. Wie effektive Reinigungstechniken Abhilfe schaffen.

In einer sauberen, gepflegten Umgebung, die regelmäßig gereinigt wird, minimiert sich das Übertragungsrisiko erheblich. Auch Desinfektionsmaßnahmen sind erst wirksam, wenn Böden oder Oberflächen zuvor von Schmutz befreit wurden.
Dampfreiniger auch an schwer zugänglichen Stellen
Durch die hohe Reinigungstemperatur stellen Dampfreiniger und -sauger eine wirkungsvolle und zeitsparende Lösung dar, um eine angemessene Hygiene sicherzustellen und Keime oder Viren zu bekämpfen. Der Dampf tritt in sehr feinen Tropfen und, je nach Gerätetyp, mit einer Temperatur von rund 100 °Celsius und einem Druck von bis zu 8 bar aus der Düse aus. So lassen sich nicht nur Wände, Böden und Möbel wirkungsvoll reinigen, sondern der Dampf gelangt auch an schwer zugängliche Stellen wie Gummifalze oder Ritzen, wo Bürsten und Tücher nur schwer hinkommen.
Um Viren zu inaktivieren, also unschädlich zu machen, müssen auf der zu reinigenden Oberfläche hohe Temperaturen erreicht werden. Hat die Oberfläche z.B. um die 20 °C, muss man mit der Düse sehr lange auf einer Stelle bleiben, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Tests in einem unabhängigen Labor haben die Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Viren bestätigt. Das Ergebnis: Bei maximalem Dampfdruck und einer Reinigungsdauer von 30 Sekunden auf einer Stelle sollen die Geräte von Hartflächen bis zu 99,999 Prozent der behüllten Viren (1), wie Corona- oder Influenzaviren, und 99,99 Prozent der haushaltsüblichen Bakterien (2).
Bodenreinigung mit Scheuersaugmaschinen
Neben manuellen Reinigungsgeräten werden bei der Nassreinigung von harten und elastischen Bodenbelägen Scheuersaugmaschinen eingesetzt. Sie schrubben in einem Arbeitsschritt nass und saugen die Schmutzflotte sofort wieder auf. Der Vorteil gegenüber der manuellen Reinigung mit der Eimermethode soll darin bestehen, dass Keime durch das Aufsaugen der Schmutzflotte dauerhaft entfernt werden und sich nicht in einem Reinigungstextil sammeln. Das Risiko einer Rekontamination werde somit minimiert. Auch die Gefahr für die Reinigungskraft, sich über die Hände mit Krankheitserregern zu infizieren, werde durch die berührungslose Bodenreinigung verringert.
Bodendesinfektion mit Scheuersaugmaschine
Scheuersaugmaschinen können grundsätzlich für die Desinfektion von Böden eingesetzt werden. Dabei gelte es, sowohl die korrekte Chemiedosierung als auch die exakte Einwirkzeit nach den Vorgaben der Hersteller zu beachten. Für eine erfolgreiche Desinfektion müsse genügend Wirkstoff auf die Bodenfläche gelangen. Um das zu erreichen, sollte die Durchflussmenge in Abhängigkeit zum Bodenbelag so gewählt werden, dass eine gleichmäßige Benetzung gegeben ist. Hilfreich dabei sei die Verwendung von Mikrofasertextilien oder Padmaterial – Bürsten seien dafür weniger geeignet. Um die erforderliche Einwirkzeit einzuhalten, müsse zwingend in der Ein-Schritt-Methode gearbeitet werden – also ohne Absaugung. Die Desinfektionslösung wird mit der Scheuersaugmaschine lediglich auf den Boden ausgebracht. Danach lässt man die Fläche abtrocknen.
- Bei der punktuellen Reinigung mit dem Kärcher-Dampfreiniger, d. h. einer Bedampfungsdauer von 30 Sekunden auf maximaler Dampfstufe bei direktem Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche, können 99,999% der behüllten Viren, wie Corona- oder Influenzaviren (mit Ausnahme des Hepatitis-B-Virus), auf haushaltsüblichen, glatten Hartflächen entfernt werden (Testkeim: Modifiziertes Vacciniavirus Ankara).
- Bei der Reinigung mit einer Reinigungsgeschwindigkeit von 30 cm/s auf maximaler Dampfstufe und bei direktem Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche werden 99,99% aller haushaltsüblichen Bakterien auf haushaltsüblichen, glatten Hartflächen abgetötet (Testkeim: Enterococcus hirae).
Gegen Kontaktinfektionen: Penible Oberflächenreinigung
Die Reinigung von Oberflächen spielt bei der Verhinderung der Krankheitsübertragung durch Kontaktinfektion eine große Rolle – und zwar überall dort, wo Menschen regelmäßig zusammenkommen. Um sich zu schützen, sollten Anwendende stets auf die persönliche Schutzausrüstung achten und Handschuhe tragen. Wichtiger Punkt bei der Oberflächenreinigung sei auch, dass Reinigungstextilien ausreichend oft gewechselt und nicht wieder in die Reinigungsflotte getaucht werden.
Bei der Wechseltuchmethode beispielsweise verwendet man innerhalb eines Reinigungsbereichs für jedes neue Objekt – ob Toilette, Büro oder Zimmer – ein frisches Tuch. So vermeidet man Verschleppungen wirksam. Die 16-Seiten-Tuchfaltmethode stammt ursprünglich aus dem Gesundheitswesen und wird mit gebrauchsfertigen Reinigungsmitteln eingesetzt. Das Reinigungstuch wird dabei viermal jeweils zur Hälfte gefaltet, so dass insgesamt 16 Seiten entstehen. Jede Oberfläche kann mit einer frischen Seite, die mit Reinigungsmittel benetzt wird, abgewischt werden – wurde jede Seite benutzt, wirft man das Tuch ab und verwendet ein neues.
Sollen kontaminierte Oberflächen chemisch desinfiziert werden, gibt es Desinfektionsmittel und -reiniger, die je nach Ausführung eine viruzide Aktivität gegen behüllte Viren wie das Coronavirus aufweisen können. Bei starken Verschmutzungen ist die Oberfläche zunächst zu reinigen. Nach der Trocknungszeit wird das Desinfektionsmittel mit Leitungswasser nach vorgeschriebener Dosierung gemischt. Damit soll die Oberfläche vollständig benetzt und die vorgegebene Einwirkzeit abgewartet werden. Abschließend erfolgt ein Abspülen mit klarem Wasser, in der Lebensmittelverarbeitung mit Trinkwasser. Ist die Oberfläche wenig verschmutzt, könnten Desinfektionsreiniger eingesetzt werden, die Reinigung und Desinfektion in einem Schritt erledigen sollen.
Reinigung ist mehr als Optik
Dass Reinigung das Wohlbefinden steigert, unser Umfeld besser aussehen lässt und den Wert von Gebäuden oder Maschinen erhält, ist vielen Menschen bewusst. Dass sie auch im Kampf gegen Krankheitserreger ein maßgeblicher Baustein ist, zeige sich an der Vielzahl leistungsstarker Techniken, die den schädlichen Mikroorganismen die Lebensgrundlage entziehen und für Sicherheit und Hygiene sorgen sollen. Eine gründliche Reinigung entferne nachweislich mehr als 90 Prozent der Mikroorganismen und Keime von Oberflächen.