Einkauf
Seit einem Jahr arbeiten die P.E.G. eG, die Prospitalia GmbH und die Sana Klinik Einkauf GmbH daran, den Stammdatenpool Healthcare Content Data Portal (HCDP) aufzubauen. Nun ist der Pool für elektronische Artikelstammdaten entwickelt und hat den produktiven Betrieb aufgenommen.

Mit dem Go-live des Webportals HCDP.EU und dem Start der dahinter liegenden Datenbanklösung ist ein wichtiger Meilenstein des Projekts erreicht. Als IT-Dienstleister ist die Bayard Consulting Group beteiligt. Nachdem das System in einer Pilotphase akribisch getestet wurde, sollen die Hersteller und Lieferanten des Gesundheitssektors ab sofort den kostenfreien Zugang über das Webportal nutzen können. Dort stellen sie die Stammdaten ihrer Artikel per Upload in vorab vereinbarten Formaten bereit und pflegen sie. Die Akzeptanz ist vom Start weg sehr hoch. Im engen Austausch mit den Lieferanten konnten bereits über 100.000 Artikel aus der Pilotphase qualitativ übernommen werden. Im nächsten Schritt werden die liefernden Unternehmen der Reihe nach kontaktiert und durch einen Onboarding-Prozess an HCDP angebunden.
Weniger Aufwand für Industrie und Einkauf
HCDP dient zukünftig als zentrale Schnittstelle, bei der nach der Datenbereitstellung durch ein Industrie- oder Handelsunternehmen alle angeschlossenen Gesundheitseinrichtungen kontinuierlich einheitliche Artikeldaten für ihre Systeme beziehen können. Die Lösung wird von den Einkaufsorganisationen kostenneutral bereitgestellt. Der Effizienzgewinn für die Beteiligten sei groß: Für alle elektronischen Prozesse stehen jetzt Artikelinformationen in einem einheitlichen Format und in geprüfter Qualität bereit. Die bisher notwendigen individuellen Datenlieferungen der Industrie an die einzelnen Einkaufsorganisationen entfallen .
HCDP setze konsequent auf bestehende Standards für die Identifikation und die Datenübertragung. Die Qualität des Contents sollen neu konzipierte Validierungsregeln für Artikelstammdaten sichern. Die COVIN-Prüfroutinen – von sieben Einkaufsorganisationen im Content Validation Network (COVIN) entwickelte Prüfroutinen – bilden dafür die Grundlage.
Nachträgliche Korrekturen nicht mehr nötig
Die validierte Stammdatenqualität mache einen Großteil der bisher parallel erfolgten nachträglichen Korrektur in den Systemen der Einkaufsdienstleister obsolet. Dort ist nur die Anreicherung der Artikeldaten mit eigenen Konditionen oder spezifischen Informationen vorzunehmen. Anschließend können die Daten in die eigenen Produktinformationssysteme oder in die Materialwirtschaft-/KIS-Systeme der Kliniken fließen.
Offen für weitere Partner
„Mit dem HCDP haben wir gemeinsam für alle Beteiligten – Gesundheitseinrichtung, Einkauf, Einkaufskooperation, E-Procurement-Dienstleister und Industrie – eine funktionierende Lösung geschaffen, die langfristig die Zusammenarbeit erleichtert“, erklären die Initiatoren der gemeinsamen Branchenlösung in einer entsprechenden Pressemitteilung. Um den direkten Nutzen und die Effizienzpotenziale für die Branche zu maximieren, sei man offen für die aktive Unterstützung durch weitere Akteure.