Bildgebende Diagnostik Guided Reporting: Geführt durch die radiologische Befundung

Zugehörige Themenseiten:
Medizintechnik

In kurzer Zeit durch den gesamten radiologischen Befundprozess – von der ärztlichen Analyse, Befundung und Beurteilung. Wie dies mit der Methode des Guided Reporting gelingt.

Eine Besonderheit des Moduls „Knochen und Gelenke“ ist die Befundung von 3D-Röntgenaufnahmen. – © Neo Q Quality in Imaging GmbH

Die Software RadioReport basiert auf der Methode des Guided Reporting: Diese kann man sich als virtuellen Interviewpartner vorstellen, der die radiologische Ärzteschaft in einem nahtlosen Workflow durch einen nahezu idealen Entscheidungspfad zum fertigen Befund führt. Die Befundungszeit in der Radiologie soll sich dadurch verringern.

Mit dem neuen Release 1.7 der Software RadioReport bietet das Berliner Unternehmen Neo Q den Anwendern mit dem Modul „Knochen und Gelenke“ das mittlerweile 23. sowie viele weitere Features. „Der Release versetzt die radiologische Ärzteschaft in die Lage, schneller und qualitativ besser zu befunden“, sagt Prof. Dr. med. Alexander Huppertz, CEO und Gründer von Neo Q.

Guided Reporting durch den Befundprozess

Die Software führt die Radiologin sowie den Radiologen schrittweise durch den gesamten Befundprozess. Anhand gezielter Abfragen und Hilfestellungen soll die Befundung vereinfacht und deutlich beschleunigt werden. Am Ende stehe ein qualitativ hochwertiger, übersichtlicher Befund, der alle für den Zuweisenden relevanten Informationen enthält und gut verständlich ist.

Modul „Knochen und Gelenke“

Mit dem neuen Modul „Knochen und Gelenke“ deckt RadioReport einen wichtigen Teil der CT- und Röntgendiagnostik ab. „Es ist unser derzeit umfangreichstes Modul und eröffnet weitere Möglichkeiten, die muskuloskelettale Diagnostik zügiger und qualitativ besser zu machen“, sagt Dr. Igor Toker, Facharzt für Radiologie und CMO beim Unternehmen.

Eine Besonderheit sei die Befundung von 3D-Röntgenaufnahmen, die mit einem CT-Bild vergleichbar sind. Vorteil: Die Aufnahmen können unter Belastung erstellt werden.

Am Ende des Berichtes werden automatisch alle in der Befundung erhobenen Diagnosen ICD-10-kodiert (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen) und können in die Dokumentation übernommen werden. Im Falle einer Fraktur wird die korrespondierende AO-Klassifikation zugeordnet (internationaler vierstelliger alphanumerischer Code zur Lokalisation und Beschreibung eines Knochenbruches). Daraus sollen sich dann die leitlinienkonformen Schritte für die operative Versorgung und weitere Therapie ableiten.

Flexible Softwarearchitektur

Die Softwarearchitektur von RadioReport basiert auf Microservices. Wenn Änderungen an einem Modul vorgenommen werden, sollen die Grundstruktur und alle anderen Module davon unberührt bleiben.

So könnten beispielsweise aktuelle Guidelines von Fachgesellschaften oder neue Anforderungen schnell umgesetzt werden. Die Architektur ermögliche auch eine smarte Einbindung von KI-Lösungen in den Befundworkflow.

Normalbefund in kurzer Zeit erstellt

Aktuell gibt es kaum Templates, Richtlinien oder ein gemeinsames Verständnis, wie ein Normalbefund gestaltet sein sollte. In die einzelnen Module wurde nun ein Button ‚Normalbefund‘ integriert, erklärt Toker. Wenn die Radiologin sowie der Radiologe diesen anklickt, werde der Normalbefund mit vorher definierten Inhalten erstellt. Es müsse nicht der gesamte Prozess durchlaufen werden. Die Erstellung eines Normalbefundes soll etwa zehn Sekunden dauern und somit schneller als mit Textbausteinen.

Werden nur kleinere Auffälligkeiten entdeckt, können diese mit wenigen Mausklicks in den Normalbefund integriert werden. Dazu wird im Befundtext die zu ergänzende Formulierung markiert und gelangt automatisch weiter zum entsprechenden Auswahlfeld in der Software. Dort kann mit einem Klick die entsprechende Ergänzung des Textes aktiviert werden, betont CMO Toker.

Weiterentwicklung des Features „Normalbefund“

Das Feature „Normalbefund“ sei auf Anregung der Anwendenden entstanden, genauso wie die Integration eines neuen Farbschemas. Dabei können die User zwischen dem Dark- und dem Grey-Mode wählen und die Ergonomie in dunklen Räumen verbessern. Das beuge der Ermüdung der Augen vor und sichere so zusätzlich die Diagnostik.