Deutscher Pflegerat/Deutscher Hauswirtschaftsrat Grundsatzpapier: Wie kann die Zusammenarbeit von Pflege und Hauswirtschaft aussehen?

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In der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) geht es um die Stärkung der beiden Berufsgruppen Pflege und Hauswirtschaft. Damit das gelingen kann, empfiehlt sich die Optimierung der Zusammenarbeit der beiden Bereiche. Vorschläge dazu kommen jetzt in gemeinsamer Form vom Deutschen Pflegerat und dem Deutschen Hauswirtschaftsrat.

Der Deutsche Pflegerat und der Deutsche Hauswirtschaftsrat haben eine gemeinsame Broschüre zur Zusammenarbeit von Hauswirtschaft und Pflege entwickelt. – © DPV, DHWiR

Der Deutsche Pflegerat (DPR) und der Deutsche Hauswirtschaftsrat (DHWiR) haben ein gemeinsames Grundsatzpapier veröffentlicht, in dem die verbesserte Zusammenarbeit von Pflege und Hauswirtschaft konkret dargestellt wird. Titel der Veröffentlichung: „Anforderungen, Leistungen und Qualifikationen von Hauswirtschaft und Pflege in unterschiedlichen Settings“.

Sigried Boldajipour, Präsidentin des DHWiR, sagt dazu: Hauswirtschaft muss in mulitprofessionellen Teams neben der Pflege verankert werden. Hauswirtschaft steht für die Sicherung des Wohnens und des Alltags mit dem Schwerpunkt Lebensqualität, Wohlfühlen und alltagsintegrierte Förderung sowie Aktivierung. Diese Rolle der Hauswirtschaft muss nun aufgenommen werden in das SGB XI“. Damit stimmt sie überein mit Irene Maier, Vizepräsidentin des DPR. Maier erklärt dazu: „Die Berufsgruppe der Hauswirtschaftsfachkräfte kann die Profession der Pflegenden wesentlich unterstützen und entlasten und trägt somit zu einer nachhaltigen und gesicherten Versorgung bei.“ Dieses Potenzial werde derzeit nur wenig genutzt.

Hauswirtschaft sichert pflegefachliche Versorgung

„Die Antwort auf die Frage, wie professionell Pflegende von für sie fachfremden Tätigkeiten entlastet werden können, ist eine der wesentlichsten Bausteine für die künftige Gestaltung und Sicherung der pflegefachlichen Versorgung“, erklärt Maier weiter. Gleichzeitig gehe es darum zu definieren, welche Aufgaben hauswirtschaftliche Fachkräfte im Setting der Pflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung erfüllen können.

Das Grundsatzpapier, das in Form einer Broschüre vorliegt, sowie die dazugehörigen Poster des DPR und des DHWiR sollen einen Überblick über die

  • Anforderungen,
  • Leistungen und
  • notwendigen Qualifikationen

der Pflege und Hauswirtschaft geben. Sie werden in acht Settings der pflegerischen und hauswirtschaftlichen Versorgung gegenübergestellt. Zu diesen Settings gehören z.B.

  • Krankenhäuser,
  • stationäre Pflegeeinrichtungen mit Wohngruppen- und Hausgemeinschaftskonzept,
  • ambulante betreute Wohngemeinschaften,
  • häusliche Krankenpflege
  • Pflegehilfe sowie
  • Privathaushalte.

Aufgezeigt werden im Grundsatzpapier auch die Schnittstellen der notwendigen Zusammenarbeit. Damit werde vor Augen geführt, „dass es einer konkreten Sicherung und des Ausbaus der Leistungen der Hauswirtschaft über das SGB XI hinaus bedarf“, sagt Maier. Gestärkt werden müsse „die multiprofessionelle Fachkräftebasis, die Hauswirtschaftskräfte einschließt, ebenso wie die kontinuierliche Weiterentwicklung von Qualität und Mindeststandards auch im Bereich Hauswirtschaft.“

„Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegenden und damit ihre Entlastung bauen auf ein Miteinander der Professionen, auf eine bessere interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflege und Hauswirtschaft auf“, betont Maier. Deutlich werde das mit einer stärkeren Häuslichkeit und der damit verbundenen Zunahme und Vielfalt an wichtigen hauswirtschaftlichen Dienstleistungen und Unterstützungsleistungen. Diese gelte es nun auszubauen. „Diese Leistungen der Hauswirtschaft müssen in den Sozialgesetzbüchern verankert werden und dürfen sich nicht nur auf den Leistungsprozess der Pflege beziehen“, wie Maier erklärt.

Die Broschüre kann mit einem Klick hierauf heruntergeladen werden.

Zu den Postern gelangen Sie mit einem Klick hierauf.