Gröhe will MDK von Kassen unabhängiger machen

Der Medizinische Dienst der gesetzlichen Krankenkassen (MDK) soll künftig neutraler arbeiten können. Das hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Medienberichten zufolge angekündigt.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). – © pag, Thorsten Maybaum

Demnach will Gröhe im Herbst ein Gesetz vorlegen, das den Einfluss der Krankenkassen auf den MDK eingrenzt, wie das ARD-Magazin Report Mainz berichtet. Im Detail lasse er gerade die Frage prüfen, ob die Zahl der Verwaltungsräte, die hauptamtlich aus einer Krankenkasse kommen, begrenzt werden soll. Möglich sei aber auch ein Verbot, sagt Gröhe der ARD. Dem Report zufolge sind derzeit 40 bis 60 Prozent der Gremienmitglieder des MDK zeitgleich bei einer Krankenkasse beschäftigt oder ehemalige Mitarbeiter. Das gefährde, dass der MDK unabhängig arbeite, so der Minister. Darüber hinaus sei vorgesehen, dass zukünftig Pflegebedürftige, Angehörige und Vertreter der Pflegeberufe in den MDK-Gremien stimmberechtigt vertreten sein sollen, schreibt das Handelsblatt.

Der MDK ist unter anderem dafür zuständig, Pflegebedürftige in Pflegestufen einzugruppieren. Er entscheidet darüber, ob und in welchem Umfang Krankenkassenleistungen notwendig sind und geleistet werden müssen.